Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett. Bruce Fife
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Die Cholesterin-Hypothese zu Herzkrankheiten wurde erstmals in den 1950er-Jahren von dem Forscher Ancel Keys aufgestellt. Mithilfe von Daten aus sechs Ländern (den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien, England, Italien und Japan) zeigte Keys einen Zusammenhang zwischen dem Fettkonsum und der Todesrate durch Herzkrankheiten auf: Je mehr Fett verzehrt werde, desto höher sei die Todesrate durch Herzerkrankungen. Als Hauptübeltäter wurden konkret gesättigte Fettsäuren identifiziert. Keys’ Cholesterin-Hypothese wurde sofort als die Erklärung für die rapide Zunahme von Todesfällen durch Herzkrankheiten gefeiert, nach der man so lange gesucht hatte.
Keys’ bahnbrechende Studie war jedoch sehr fehlerhaft. Er wählte seine Daten sehr sorgfältig aus. Ihm lagen Informationen aus 22 Ländern vor – er verwendete aber nur jene, die seine Hypothese unterstützten. Die Daten aus den übrigen 16 Ländern unterstützten seine Hypothese nicht oder widersprachen ihr sogar. Zum Beispiel war die Todesrate aufgrund von Herzerkrankungen in Finnland 24 Mal höher als in Mexiko, obwohl der Fettkonsum in den beiden Ländern fast identisch war. Ein weiteres Beispiel: Die Herztodrate in den USA ist viel höher als die in Frankreich, obwohl die Franzosen eine weitaus größere Menge an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin zu sich nehmen. Schaut man sich die ernährungsspezifischen Daten aus allen Ländern an, die Keys vorlagen, so stellt man fest, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen dem Verzehr von Fetten, die gesättigte Fettsäuren enthalten, und Herzerkrankungen. Ungeachtet dieser Tatsache suchten die Ärzte verzweifelt nach einem Grund für die drastische Zunahme von Herzkrankheiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – und diese Theorie lieferte eine passende Antwort. Da es zu jener Zeit keine andere Theorie gab, fand Keys’ Hypothese schnell Zustimmung und wurde als vorherrschende Meinung zum Ursprung von Herzkrankheiten übernommen.
Dr. Paul Dudley White ist als der „Vater“ der Kardiologie bekannt (der Lehre vom Herzen und seinen Erkrankungen). Sein Medizinstudium schloss er 1910 ab, später war er der Arzt von Präsident Eisenhower während dessen Amtszeit. Als junger Mann schrieb White, er interessiere sich für eine seltene neue Krankheit, über die er in der europäischen medizinischen Literatur gelesen habe. 1921, elf Jahre, nachdem er angefangen hatte, als Arzt zu praktizieren, sah er seinen ersten Herzinfarktpatienten. Zu jener Zeit waren Herzinfarkte extrem selten. In den 1950er-Jahren, als er Eisenhowers Arzt war, waren Herzkrankheiten dann bereits zur landesweit führenden Todesursache in den USA avanciert. Später in seiner Karriere (und als weltweit führende Autorität auf dem Gebiet der Kardiologie und folglich der Herzerkrankungen) wurde er nach seiner Meinung über die Theorie gefragt, wonach Cholesterin und gesättigte Fettsäuren Herzkrankheiten verursachten. Er erklärte, er könne dieser Theorie nicht zustimmen, da er wisse, dass sie mit der Geschichte dieser Krankheit nicht vereinbar sei.1
Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, warum gesättigte Fettsäuren und Cholesterin nicht die Ursache von Herzkrankheiten sein können. Die Anzahl der Herzinfarktopfer pro 100 000 Personen wird hier über die Jahre hinweg im Vergleich zum Verzehr von Cholesterin und gesättigten Fettsäuren dargestellt. Dabei zeigt sich, dass die Menge des Konsums von Cholesterin und gesättigten Fettsäuren im Wesentlichen konstant geblieben ist, während die Todesfälle durch Herzinfarkt jedoch sprunghaft in die Höhe geschnellt sind. Es gibt eindeutig keinen Zusammenhang zwischen Herzkrankheiten und dem Konsum von Cholesterin sowie gesättigten Fettsäuren.2
Von 1910 bis 1920 waren die Todesfälle durch Herzerkrankungen relativ gering und betrafen nur etwa 10 je 100 000 Einwohner pro Jahr. Bis zum Jahr 1930 war die Todesrate auf 46 je 100 000 hochgeschnellt und bis zum Jahr 1970 erreichte sie 331 je 100 000 Einwohner. Interessant ist, festzuhalten, dass der Zuckerkonsum zu Beginn des 20. Jahrhunderts allmählich üblicher wurde und zusammen mit der Rate der Herzerkrankungen stetig zunahm. Demnach scheint es einen viel stärkeren Zusammenhang zwischen Herzkrankheiten und dem Zuckerkonsum als zwischen Herzerkrankungen und gesättigten Fettsäuren oder Cholesterin zu geben.
Die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie sind seither sehr aktiv im Propagieren der Theorie gewesen, wonach gesättigte Fettsäuren und Cholesterin Herzkrankheiten verursachen sollen. Seit den 1950er-Jahren sind sie die Hauptgeldgeber in diesem Forschungsbereich. Aber selbst nach 60 Jahren Forschung gibt es nur wenige Belege, die die Auffassung stützen, dass eine cholesterinarme Ernährung und eine Ernährung, die arm an gesättigten Fettsäuren ist, tatsächlich die Todesrate durch Herzkrankheiten reduziere oder in irgendeiner Weise die Lebenserwartung erhöhe.
Die Cholesterin-Hypothese impliziert, dass der Konsum von tierischem Fett seit 1920 eigentlich signifikant gestiegen sein müsste. In Wirklichkeit ist der Konsum von Butter und tierischen Fetten in den USA in dieser Zeit jedoch stetig zurückgegangen, während der Verbrauch von Zucker und pflanzlichen Fetten dramatisch zugenommen hat. In dem Zeitraum von 1910 bis 1970 ging der Anteil der traditionellen tierischen Fette in der Ernährung in den USA von 83 Prozent auf 62 Prozent zurück; der Butterverbrauch ging von 17 Pfund pro Person pro Jahr auf etwa 4 Pfund drastisch zurück. In den letzten 80 Jahren ist die Cholesterinaufnahme aus der Nahrung nur um 1 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Prozentzahl an pflanzlichen Nahrungsfetten in Form von Margarine, Backfett und verarbeiteten Ölen hingegen um etwa 400 Prozent gestiegen. Wenn man alle diese Fakten objektiv betrachtet, hält die Cholesterin-Hypothese ihnen nicht stand.
Im Bemühen, der Öffentlichkeit Angst zu machen und den erhöhten Verbrauch von Pflanzenölen zu fördern, wird tierischen Fetten die Schuld an jeder Krankheit unter der Sonne gegeben. Das ist es, was heute als politisch korrekt gilt, auch wenn es nur sehr wenige Belege dafür gibt, dass tierische Fette einen Schaden anrichten. Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs, Herzkrankheiten – man braucht nur einen dieser Punkte zu nennen und sofort findet sich jemand, der behauptet, gesättigte Fettsäuren oder Cholesterin seien irgendwie die Ursache. Aber die Fakten entsprechen der Theorie nicht.
Vitamin- und Mineralstoffmangel
Trotz jahrzehntelanger Forschung und eines erheblichen Rückgangs beim Verbrauch von tierischen Fetten sind Herzkrankheiten nach wie vor unsere Todesursache Nummer eins. Die unentwegten Versuche von Forschern, eine definitive Verbindung zwischen Cholesterin und Herzkrankheiten aufzuzeigen, sind fehlgeschlagen. Sehr zum Leidwesen der Forscher und ihrer Sponsoren haben die Studien nur einen sehr schwachen und außerdem zweifelhaften Zusammenhang zwischen beidem aufgezeigt.
Wenn Herzkrankheiten nicht durch gesättigte Fettsäuren und Cholesterin verursacht werden, durch was dann? Es gibt eine Reihe von Faktoren, die wesentlich wahrscheinlicher damit in Verbindung zu bringen sind als diese Fette.
In den 1940er- und 1950er-Jahren entdeckten die Forscher Yudkin und Lopez einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von raffiniertem Zucker und Herzkrankheiten. Zuckerkonsum unterdrückt das Immunsystem und mindert damit die Widerstandskraft des Körpers gegenüber Bakterien und Viren, die Entzündungen im Herzen und in den Arterien hervorrufen können. Entzündungen gehören zu den Faktoren, die zur Entwicklung von Arterienablagerungen und zur Verhärtung der Arterien beitragen – die zu Herzerkrankungen führt.
Mit dem zunehmenden Verbrauch verarbeiteter Nahrungsmittel und Fertigprodukte ist jedoch die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen im Laufe der Jahre zurückgegangen. Vitamin C ist einer der Nährstoffe, die den Lebensmitteln bei der Verarbeitung entzogen werden. Dieses Vitamin ist jedoch notwendig, um die Unversehrtheit des Bindegewebes, auch jenes in den Arterien, aufrechtzuerhalten. Zu den Anzeichen eines Vitamin-C-Mangels gehört Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien beziehungsweise Gefäßverkalkung). Die B-Vitamine,