Vier Bergromane Sammelband: Hochmut kommt vor dem Fall und andere Romane. Alfred Bekker

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Vier Bergromane Sammelband: Hochmut kommt vor dem Fall und andere Romane - Alfred Bekker

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ist es auch net gerad'!"

      "Ich mein's ganz ernst", erwiderte der Jäger und legte dann das Taschenmesser mit dem Perlmuttgriff auf den Tresen.

      Der Wirt runzelte die Stirn und meinte dann: "Ein schönes Stück. Woher hast du das?"

      "Oben im Hochwald auf einer Lichtung gefunden. Und denk mal an, wenige Augenblicke zuvor hatte sich dort noch der Wildschütz befunden, hinter dem ich jetzt schon so lange her bin!"

      "Und nun willst du von mir wissen, ob ich net jemanden kenne, der so ein Messer vermisst, net wahr?", erriet der Wirt die Absicht des Jägers.

      Max nickte.

      "So ist es", bestätigte er, während der Wirt das Messer nahm und genau betrachtete. Schließlich murmelte er: "Ich habe so ein Messer schon einmal gesehen. Ist noch gar net lang her!"

      "Bei wem!", forderte der Jäger. "Ich muss es wissen!"

      "Net so schnell, Max!", versuchte der Wirt ihn zu beruhigen, während er ihm das Messer wieder zuschob. "Das Messer, dass ich gesehen hab, lag beim alten Surbacher im Laden. Und es zeigte auf dem Griff auch keinen Hirsch sondern eine Berglandschaft. Aber von derselben Art war's. Vielleicht schaust mal bei ihm vorbei und fragst ihn, ob er noch mehr Messer von der Sorte hatte!"

      Max nickte.

      "Das tu ich!", meinte er. "Und ansonsten - falls einer so ein Messer vermisst, sagst mir Bescheid, net wahr?"

      "Ehrenwort, Grünrock! Kannst dich auf mich verlassen!"

      Indessen wurde der Wirt von ein paar anderen Gästen herbeigerufen. Die Tür ging auf und als Max sich umdrehte, sah er, dass sein Freund, der Sepp eingetreten war.

      Der Sepp winkte dem Jäger gleich zu und gesellte sich einen Augenblick später zu ihm.

      "Grüß dich, Max!"

      "Grüß dich! Komm, ich lad dich zu einem Glasl ein!", meinte der Jäger freundlich.

      Aber der Großknecht vom Bernmayer-Hof blieb ernst.

      "Max, ich halte es für meine Pflicht, dir etwas mitzuteilen."

      Max runzelte die Stirn.

      "Mei, warum so feierlich?", fragte er und schüttelte verständnislos den Kopf. "Was gibt's denn so besonderes?"

      Sepp druckste ein bisschen herum.

      Er schien irgendwie nicht so recht zu wissen, wie er anfangen sollte.

      "Es geht um die Marianne", brachte der Großknecht schließlich heraus.

      Max' Gesicht veränderte sich ein wenig.

      "Um mein Madel?", fragte er ahnungslos. "Was soll mit der Marianne denn sein, Sepp?"

      "Ich will mich net in deine Sachen mischen, Max, aber bist du dir auch sicher, dass es sich net längst entschieden hat, das Dirndl?"

      "Natürlich hat das Madel sich entschieden! Für mich! Im Frühjahr gehts vor den Altar!"

      "Und dein Bruder?"

      Max machte eine wegwerfende Handbewegung.

      "Der Toni ist aus dem Spiel!", erklärte der Jäger dann vollmundig. Dann musterte er den Freund misstrauisch. "Nun komm schon, heraus mit der Sprache! Willst mir net endlich sagen, was los ist?"

      "Wenn der Toni wirklich aus dem Spiel ist, dann frage ich mich doch, was er dann mitten in der Nacht bei der Marianne will?"

      "Hinausgeworfen haben wird sie ihn!", meinte der Max, der noch keinerlei Grund sah, der Marianne irgendwie zu misstrauen.

      Doch der Sepp schüttelte den Kopf.

      "Nix da!", erklärte er. "Sie war sehr freundlich zu ihm und die Bernmayerin machte einen zufriedenen Eindruck!" Der Großknecht zuckte die Achseln und fuhr dann fort: "Glaubst net, die Marianne könnt sich die Sach' vielleicht doch überlegt haben?"

      "Das ist net wahr!", erwiderte der Jäger.

      Der Sepp legte seinem Freund indessen eine Hand auf die Schulter und sagte: "Ich habe ihn doch schließlich selbst gesehen, den Toni!"

      "Narrisch bist, Sepp!"

      "Meine Augen sind so gut wie deine, Max! Das wirst doch wohl kaum abstreiten, oder?"

      "Das net..."

      "Na, also! Du musst dich wohl oder übel mit der Realität abfinden, Max! Die Marianne mag dich vielleicht für den besseren Mann halten, aber sie scheint sich noch ein Hintertürchen offenhalten zu wollen..."

      Der Krainacher-Max runzelte die Stirn. "Ein Hintertürchen?

      Wozu?"

      "Mei, begreifst du es wirklich net? Um vielleicht doch noch Bäuerin auf dem größten Hof in der Gegend werden zu können, das meine ich!"

      Max trank sein Glas aus und schüttelte energisch den Kopf.

      "Ich will so etwas net glauben", sagte er. Aber der Zweifel nagte bereits in seinem Herzen.

      "Ich tät dem Madel ein bisserl mehr auf die Finger sehen", meinte der Sepp.

      "Ich werd' mit ihr reden müssen!", kündigte der Jäger indessen an.

      Sepp nickte.

      "Tu das nur. Aber allzu blind solltest du ihr net trauen, hörst du?"

      Max nickte.

      Bevor er sich dann zum Gehen wandte, meinte er noch: "Bist ein echter Freund, Sepp!"

      "Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich's dir sagen soll", erklärte der Großknecht. "Schließlich liegt es net in meiner Absicht, zwischen der Marianne und dir Zwietracht zu säen."

      "Ist schon, recht, Sepp!"

      Und damit ging der Krainacher-Max hinaus in die Dunkelheit.

      Er atmete tief durch und sog die kühle Nachtluft in sich auf. Ein leichter Wind wehte von den Berggipfeln her, die sich wie drohende Schatten gegen den Nachthimmel abhoben.

      Und dann sah er sah er seinen Bruder daherkommen.

      Toni hatte die Hände in den Hosentaschen und hielt den Blick gesenkt, während er ein Lied pfiff.

      Max war ihm heute noch nicht begegnet. Als der Jäger am Morgen losgegangen war, war sein Bruder schon mit dem Vater bei den Tieren gewesen und als der Jäger zum Krainacher-Hof am Abend zurückgekehrt war, da hatte er seinen Bruder ebenfalls nicht angetroffen.

      Jetzt wollte der Toni offenbar nach einem anstrengenden Tag noch auf ein Glas ins Wirtshaus gehen.

      Toni blickte blickte plötzlich auf und war wie erstarrt, als er seinen Bruder sah.

      Er nickte dem Max nur

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