Hoch das Beet!. Folko Kullmann
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Kastenbeete
Die einfachste Möglichkeit, Kartoffeln zumindest hochbeetähnlich zu kultivieren, ist ein Kastenbeet oder ein Beet, das durch einen Rahmen erhöht wurde. Idealerweise sollte der Rahmen eine Höhe von mindestens 20 – 40 cm haben. Er muss unbedingt solide und stabil sein und sollte etwa 10 – 15 cm tief in den Boden reichen, um sicher zu stehen. Da man zum Ernten der Kartoffeln das Beet mit einer Grabe- oder Mistgabel auflockern bzw. umgraben muss, sollten die Rahmenbretter mindestens 5 cm stark sein, damit sie nicht zu den Seiten herausbrechen oder sich verbiegen.
Zwei- bis dreimal größere Erntemengen verspricht der Anbau in einer Kartoffelpyramide.
Kartoffelpyramide
Eine weitere Methode, Kartoffeln anzubauen, ist die sogenannte Kartoffelpyramide. Sie besteht im Prinzip aus zwei oder drei übereinandergestapelten Beetrahmen, die mit Pflanzerde oder einem Gemisch aus lockerer Gartenerde und Kompost gefüllt werden. In die Ecken und die oberste Etage setzt man die Saatkartoffeln. Für eine Pyramide mit drei Etagen wie hier im Bild, die eine Grundfläche von 1,2 × 1,2 m hat, braucht man 15 – 18 Stück.
Rekordernten auf drei Etagen
Das Erdvolumen, das den Knollen in der Pyramide zur Verfügung steht, ist um einiges größer als beim Anbau im flachen Grundbeet. Obwohl die Oberfläche gleich groß ist, werden mehr Kartoffeln gebildet, da die Pflanzen mehr Platz, Nährstoffe und Wasser haben. Rechnet man beim normalen Kartoffelanbau mit einem Ertrag von 3 – 4 kg Kartoffeln pro Quadratmeter, so können Sie mit der Etagenkultur pro Pyramide durchaus 10 – 14 kg ernten – das ist das Drei- bis Vierfache! Geerntet wird, indem Sie die Rahmen von oben nach unten abnehmen und die Kartoffeln herausholen.
Kartoffel-Hochbeet
Bei einem speziellen Kartoffel-Hochbeet werden die Kartoffeln nicht wie im Kasten- oder Grundbeet von oben oder wie bei der Pyramide durch Abnehmen der Rahmen geerntet, sondern durch eine Klappe an der Seite. Der Beetkasten ist mit einer Breite von 60 cm etwas schmaler als ein normales Hochbeet, aber genauso hoch. Dank der Klappe können die Kartoffeln zum Ernten einfach seitlich entnommen werden (>). Wie bei allen Holz-Hochbeeten wird die Innenseite mit Folie geschützt, damit das Holz nicht so schnell verrottet. Achten Sie beim Befestigen darauf, dass die Folie unterhalb der Klappe genug Spiel hat, damit sich die Klappe öffnen lässt.
Das Kartoffel-Hochbeet wird nicht wie ein normales Hochbeet gefüllt (>). Als unterste Schicht kommt als Dränage eine dünne Lage Holzhackschnitzel oder gehäckselter Heckenschnitt hinein. Darauf wird ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost oder kommerzielle Hochbeeterde (ohne Torf!) gefüllt. Füllen Sie das Beet aber nicht auf einmal, sondern nach und nach. Auf diese Weise häufeln Sie die Kartoffeln an.
Praxistipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die gelb-schwarz gestreiften Kartoffelkäfer und ihre orangefarbenen, schwarz gepunkteten Larven fressen an den Blättern und Trieben. Sie lassen sich fallen, wenn man die Pflanzen berührt. Am besten sammelt man sie früh morgens nach einer kühlen Nacht ab, da sie dann aufgrund der niedrigen Temperaturen noch nicht so aktiv sind. Vorbeugend können Sie die Blätter der Kartoffeln auch mit Algenkalk bestäuben, dann werden sie von den Larven nicht mehr so gern gefressen.
KARTOFFEL-HOCHBEET
Bequemer ernten mit der Klappe
KARTOFFELN IM HOCHBEET sind so eine Sache: Im lockeren Substrat gedeihen sie hervorragend, doch die Ernte ist schwierig. Die Lösung ist dieses spezielle Kartoffel-Hochbeet mit einer Klappe an der Seite. Zur Ernte wird das Beet einfach an einer Seite aufgeklappt und die Kartoffeln purzeln in den Erntekorb. Für ein solches Beet braucht man gar nicht so viel Erfahrung als Heimwerker: Schon ein wenig Übung im Umgang mit Säge und Akkuschrauber reichen aus, dass der Bau gelingt.
Das brauchen Sie:
2 Leimholzbretter (60 × 80 cm)
2 Leimholzbretter (60 × 100 cm)
2 Leimholzbretter (20 × 100 cm)
4 Kanthölzer (80 – 90 × 4 × 4 cm)
Drahtgitter (80 × 100 cm, Maschenweite max. 10 × 10 mm)
Teichfolie (ca. 80 × 350 cm)
ca. 40 – 50 Spax-Schrauben (40 mm)
Holzsäge, Metermaß, Stift
2 Sturmhaken, 2 Scharniere plus 12 Schrauben (16 mm)
Schraubendreher bzw. Akkuschrauber
Tacker und Klammern, Teppichmesser
1. Sägen Sie die Kanthölzer so zu, dass sie genauso lang sind wie das Hochbeet hoch wird, nämlich 80 cm. Sie können auch etwas länger sein, die langen Enden verankern das Beet später im Boden.
2. Nun werden zwei Kanthölzer auf eine ebene Unterlage gelegt. Auf ihnen wird das erste Seitenteil (60 × 80 cm) bündig verschraubt. Mit den zwei anderen Kanthölzern und dem zweiten Seitenteil verfahren Sie genauso.
3. Stellen Sie nun die beiden Seitenteile hochkant und schrauben Sie zunächst die Rückwand an. Diese besteht aus einem Brett mit den Maßen 60 × 100 cm und einem Brett mit den Maßen 20 × 100 cm. Zusammen ergeben sie die Höhe des Hochbeets von 80 cm.
4. Drehen Sie nun den Holzkasten vorsichtig auf die andere Seite, damit Sie den unteren Teil der Vorderseite (ein Brett mit den Maßen 20 × 100 cm) anschrauben können.
5. Nun wird das Brett mit den Maßen 60 × 100 cm, das später als Klappe dient, montiert. Legen Sie es auf den Kasten und messen Sie die Position der Scharniere ab. Sie sollten jeweils etwa 20 cm vom seitlichen Rand entfernt platziert werden.