Quickfinder Gartenjahr. Andreas Barlage
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→ Als Erstes wird das Erdreich gut ein Spatenblatt tief ausgekoffert.
→ Als »Fußbodenheizung« eignet sich strohiger, nicht zu nasser Pferdemist, der gut 30 cm hoch in die Grube eingebracht wird. Er gibt beim Verrotten enorme Hitze frei. Im Extremfall kann er die Pflänzchen allerdings buchstäblich dörren. Auf die Mistschicht wird eine etwa zwei Finger breite Schicht Laub als Puffer gegeben. Etwas weniger Wärme gibt verrottendes, trockenes Laub ab. Beim Verteilen im Frühbeet wird es schichtweise angefeuchtet, zusammengetreten, wieder angefeuchtet und verdichtet. Der wärmebringende Rotteprozess beginnt nach ca. zehn Tagen. Dann erst und nicht vorher können Sie mit der Kultur beginnen.
→ Auf das Laub füllen Sie ca. 20 cm hoch fein gesiebte Erde, in die Sie später einsäen können. Ein Gemisch aus Gartenboden und Kompost eignet sich am besten, Sie können auch humosen Gartenboden verwenden.
→ Als Frostschutz bei Minustemperaturen eignen sich Strohmatten und Fichtenreisig, die Sie auf die Scheiben legen.
TIPP!
Pflanzen unter Folie
Der Folientunnel ist eine bewährte Möglichkeit zur Verfrühung von Gemüse. Das Gerüst besteht aus Metallbügeln, über die Sie durchsichtige Folie ziehen. Seitlich wird die Folie mit Holzlatten auf der Erde fixiert, damit keine kalte Luft eindringen kann. An den Stirnseiten hängt die Folie über und wird mit Steinen beschwert. Zum Belüften können Sie an dieser Stelle öffnen. Vorteil dieses Systems ist sein schneller Aufbau, ab dem Frühsommer können Sie es einfach und platzsparend abräumen und verstauen. Die Folie hat eine Lebensdauer von etwa drei Jahren.
Sowie der Frost den Boden nicht mehr buchstäblich »hart« im Griff hat, spricht man von »offenen Böden«. Ab diesem Zeitpunkt können Sie Gehölze, die jetzt noch im Ruhestadium sind, ideal hineinpflanzen.
Grundsätzlich werden jetzt vor allem entblätterte Laubgehölze angeboten, deren Wurzeln frei liegen oder bei denen ein Tuch den durchwurzelten Ballen zusammenhält. Diese Gehölze können aus zwei Gründen nur in der Vegetationsruhe verpflanzt werden:
Beim Pflanzvorgang gehen stets Wurzeln verloren, und die umgesetzte Pflanze muss nun vor allem eines tun: Sie muss neue, feine Wurzeln bilden, die Nährstoffe und Wasser anliefern. In der Wachstumsphase kommt erschwerend hinzu, dass sie auch noch neue Blätter, Triebe und womöglich Knospen und Blüten hervorbringen muss. Wird in der derzeitigen Ruhephase verpflanzt, hat die Pflanze ausreichend Zeit, erst einmal ein Wurzelwerk auszubilden, ehe die »volle Leistung« erbracht werden muss.
→ Pflanzen, die sich in Ruhe befinden, verdunsten wesentlich weniger Wasser, weil nur die Wurzeln ein wenig wachsen – zu Deutsch: Sie vertrocknen nicht so leicht. Für Sie heißt das: weniger Aufwand durch Gießen!
Sie haben die Wahl!
Wurzelnackte und ballierte Pflanzen zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
→ Wurzelnackte Pflanzen: Sie sind die günstigste Variante, denn sie benötigen in der Vegetationsruhe kein Tageslicht und können daher in Kühlhäusern vorgehalten, ohne Qualitätsverlust verschickt und anschließend verpflanzt werden. Neue Feinwurzeln bildet die Pflanze erst nach dem Einpflanzen im Gartenboden. Allerdings dürfen Sie nie die Wurzeln bis zum Pflanzen austrocknen lassen, sonst wachsen sie nicht mehr an. Am besten, Sie setzen sie gleich nach dem Kauf. Pflanzen, die bereits mit dem Austrieb beginnen und die verdorrt aussehen, sollten Sie nicht kaufen. Die Gefahr des Nicht-Anwachsens ist zu hoch.
→ Ballierte Pflanzen: Bei ihnen hält ein verrottbares Netz die Wurzeln einer Pflanze mit dem Erdballen zusammen. Der Ballen kommt mit Netz in die Erde, wo es mit der Zeit vergeht. Der Vorteil: Man riskiert kaum Verlust von Wurzeln und muss die Pflanze vor dem Pflanzen nicht austopfen. Lediglich der Ballen wird vor dem Pflanzen etwas am Wurzelhals gelöst. Ballierte Pflanzen sind empfindlicher als Containerpflanzen. Sie trocknen im Sommer rascher aus und stehen daher meist etwa bis zum Vollfrühling und dann wieder ab Vollherbst zur Verfügung.
Containerpflanzen gibt’s immer
→ Im Unterschied zu Ballen- und wurzelnackten Pflanzen werden Containerpflanzen unter großem Aufwand in verschiedengroßen Gefäßen – je nach Größe und Wurzelumfang – herangezogen. Dann werden sie an Haltevorrichtungen gebunden und auf speziell dafür angelegten Freiflächen mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Erst wenn sich die Pflanze mit dem Substrat aus dem Container löst, darf sie verkauft werden. So vorbereitet, können sie ganzjährig ausgepflanzt werden.
Warum jetzt pflanzen?
Niedrigere Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und Niederschläge erleichtern zwar den Pflanzen das Anwachsen im Herbst – das heißt für Sie weniger Pflegeaufwand. Eine Frühjahrspflanzung hat aber auch Vorteile:
→ Starkregen und Dauernässe der Wintermonate schädigen vor allem auf schweren und tonigen Böden die Pflanzenwurzeln. Besonders Lavendel, Blauraute und Rosmarin erfrieren nicht im Winter, sondern gehen meist durch Winternässe ein. Pflanzen Sie also jetzt, im Frühjahr, gezielt mediterrane Halbsträucher.
> , Nässe vermeiden
→ Die Frühjahrspflanzung empfiehlt sich auch für alle frostempfindlichen und exotischen Gehölze und Stauden. Bis zum Herbst haben sie genügend Wurzeln entwickelt und sich so gut an den Standort angepasst, dass sie den kommenden Winter meist problemlos überstehen. Eine Pflanzung im Frühjahr bevorzugen Himmelsbambus, Freilandkamelien und viele Immergrüne. Gehölze, die noch im Spätsommer blühen, wie Hibiskus, sollten Sie ebenfalls jetzt setzen.
> und >, Gehölze pflanzen
Alle Jahre wieder findet man Saatguttüten in Schubladen und fragt sich, ob es sich lohnt, diese noch auszusäen. Das können Sie leicht herausfinden!
Der profane Weg: Man prüft das aufgedruckte Datum auf der Samentüte, das die Keimfähigkeit bis zu einem bestimmten Termin gewährleistet – wenn das Saatgut noch keimgeschützt verpackt ist.
Samentütchen, die »abgelaufen« sind, müssen Sie nicht unbesehen wegwerfen! Natürlich können Sie auf gut Glück aussäen. Dann blockieren Sie aber eventuell Ihre Pflanzgefäße mit Samen, der nicht keimt. Besser ist es, die Lebensfähigkeit des Saatguts zu prüfen.
Der »Schwimmtest«
Streuen Sie einige Samen in eine Schale mit Wasser. Sinken sie auf den Grund, sind sie wahrscheinlich so schwer, dass sie noch ausreichend Inhaltsstoffe für den Keimvorgang haben. Schwimmen die Körner, sind sie ausgetrocknet und treiben eher nicht aus.
Einfach probehalber säen
Säen Sie eine kleine Probe auf Küchenkrepp aus. Halten Sie den Krepp feucht und stellen Sie die Keimprobe bei Zimmertemperatur an ein Fenster. Nach 10–20 Tagen sollten Austriebe erkennbar sein. Ist die Mehrzahl der Samenkörner aktiv, dürfte einem Saaterfolg mit der von Ihnen getesteten Partie nichts mehr im Wege stehen.