Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung. Sandy Palmer
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Читать онлайн книгу Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer страница 23
„Es muss sehr abwechslungsreich für dich gewesen sein“, sagte Elmar bitter. „Und sehr amüsant.“
„Bitte sei jetzt nicht sarkastisch“, entgegnete Tilla. „Lass uns vernünftig und sachlich miteinander reden.“
„Tilla, ich bin nicht in der Lage, mit dir hier ein völlig nüchternes, emotionsloses Gespräch zu führen. Ich habe mit der schwersten Enttäuschung meines Lebens zu kämpfen. Ich laufe Gefahr, meine Liebe zu verlieren. Um mich herum dreht sich alles. Ich bin ratlos. Ich weiß nur eines : dass ich dich nicht verlieren will! Du hast dich also heimlich mit diesem Volker Ahlert getroffen.“
„Nicht heimlich.“
„Hinter meinem Rücken“, sagte Elmar.
„Ohne dein Wissen, das trifft es besser“, korrigierte ihn Tilla.
„Er durfte dir nicht nähertreten als ich. Somit kann ich davon ausgehen, dass zwischen euch nichts gewesen ist.“
„Ich habe nie mit ihm geschlafen“, sagte Tilla, um das völlig klarzustellen.
„Folglich habe ich keinen Grund, mich betrogen zu fühlen“, sagte Elmar.
„Darum geht es auch gar nicht.“
„Mir schon“, widersprach Elmar. „Wenn du Volker Ahlert den Laufpass gibst, steht unserer Ehe nichts weiter im Wege.“
„Das kann ich nicht“, entgegnete die Sekretärin.
„Ich wäre damit einverstanden, dass du ihn als guten Freund behältst“, meinte Elmar konzessionsbereit. „Ich hoffe, ihn bald kennenzulernen. Vielleicht freunde ich mich auch mit ihm an.“
„Elmar, der Grund, weshalb ich mich heute mit dir treffen wollte, ist...“
Sie brach ab und blickte auf das glitzernde Wasser des Mondsees hinaus. Ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Kehle. Ach, es war so schwierig, Klarheit zu schaffen.
„Ich fürchte, ich verstehe“, sagte Elmar. „Volker Ahlert und ich haben einen Wettlauf ausgetragen, ohne dass wir es wussten, und mein Rivale kam als erster ins Ziel.“
Tilla senkte traurig den Blick. „Ja, wenn du es so ausdrücken willst.“
„Der Verlierer heißt demnach Elmar Spira“, sagte der junge Lehrer düster. „Warum durften wir nichts voneinander wissen?“
„Es hat sich so ergeben“, antwortete sie.
„Wir hätten uns völlig anders verhalten, wenn wir gewusst hätten, was für uns auf dem Spiel steht.“
„Vielleicht wollte ich gerade das vermeiden“, sagte Tilla ernst. „Würdest du ... mich jetzt bitte nach Hause bringen?“
„Liebst du ihn?“, fragte Elmar.
„Ja“, sagte Tilla ehrlich.
„Seit wann weißt du es?“, wollte er wissen.
„Seit heute“, antwortete die blonde Frau.
„Womit hat er mich ausgestochen?“, wollte Elmar Spira wissen.
„Er ringt mit dem Tod ... Vielleicht wird er sterben ...“
„Ach, dieser Volker Ahlert ist das“, sagte Elmar begreifend. „Der Leiter des Supermarkts ... Ein Gangster hat ihn niedergeschossen... Mir kam der Name gleich irgendwie bekannt vor, aber ich wäre nicht darauf gekommen, dass du mit ihm befreundet bist.“
„Als ich erfuhr, dass man auf ihn geschossen hat und dass er in Lebensgefahr schwebt, wurde mir bewusst, dass ich ihn mehr liebe als irgend jemand anderen“, erklärte Tilla Deltgen.
„Kann es nicht sein, dass du Mitleid mit Liebe verwechselst?“
„Diese Frage habe ich mir auch gestellt“, antwortete Tilla und schüttelte den Kopf. „Nein, ich irre mich nicht. Es ist Liebe.“
Elmar zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch gegen die Frontscheibe.
„Ich habe mir unsere gemeinsame Zukunft so wunderbar vorgestellt“, sagte er.
„Es ... es tut mir leid, Elmar.“
Er sah sie an. „Habe ich dich wirklich verloren, Tilla?“
„Nicht als Freund, wenn dir das genügt.“
Er lachte gallig. „Und ich dachte, heute wäre mein absoluter Glückstag.“
„Bringst du mich jetzt nach Hause?“, fragte sie leise.
„Es wird mir nicht leichtfallen, Volker Ahlert zu mögen“, gestand Elmar Spira. „Für mich ist noch nichts entschieden. Ich werde weiter hoffen.“
„Das hat keinen Zweck, Elmar“, sagte Tilla. „Ich habe mich entschieden, und meine Entscheidung ist unumstößlich.“
„Nichts kann mich daran hindern, zu hoffen, dass sich für mich doch noch alles zum Guten wendet, Tilla“, sagte Elmar Spira so grimmig, dass es der Frau unwillkürlich kalt über den Rücken lief.
11
Dr. Berends betrat sein Büro. Veronika Baier, seine Sekretärin, legte ihm eine Liste von Anrufern auf den Schreibtisch. Jene, die um Rückruf gebeten hatten, hatte die MTA mit einem roten Punkt versehen.
Der Leiter der Wiesen-Klinik erledigte die Telefonate nacheinander. Nach dem letzten Gespräch betrat Dr. Charlotte Berends sein Büro. Der Chefarzt drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage.
„Veronika, können wir Kaffee haben?“
„Läuft schon durch die Maschine“, erwiderte die Sekretärin.
„Können Sie hellsehen?“, fragte Dr. Berends schmunzelnd.
„Ab und zu“, antwortete sie.
Charlotte setzte sich. Sie hatte Befunde mitgebracht und legte diese vor ihren Mann hin. Sie sah ihn dabei mit ihren hübschen, braunen Augen ernst an.
„Frau Mahn macht mir Sorgen“, sagte die Internistin.
Richard