Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung. Sandy Palmer

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Lese-Paket 1 für den Strand: Romane und Erzählungen zur Unterhaltung: 1000 Seiten Liebe, Schicksal, Humor, Spannung - Sandy Palmer

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Hoffnung?“, fragte Tilla Deltgen gepresst.

      „Ich will mal so sagen: Diese Hoffnung ist so verletzbar wie eine Seifenblase“, erwiderte Dr. Berends. „Wollen Sie schuld daran sein, dass sie platzt?“

      Tilla schüttelte rasch den Kopf. „Nein, Dr. Berends. Natürlich nicht.“

      „Sehen Sie, Frau ... Wie ist Ihr Name?“

      „Tilla Deltgen.“

      „Sehen Sie, Frau Deltgen, wenn wir Sie zu Herrn Ahlert ließen, würde diese Blase mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaputt gehen, und Sie hätten die vage Hoffnung zunichte gemacht. Könnten Sie das vor Ihrem Gewissen verantworten?“

      Die Besucherin kam langsam zur Einsicht. Es lag nicht in ihrer Absicht, Volker zu schaden.

      „Wann ... kann ... ich ... Volker ...“, sagte sie schleppend und ohne den Leiter der Wiesen-Klinik anzusehen.

      „Ich muss Sie noch um zwei Tage Geduld bitten, Frau Deltgen“, sagte Dr. Berends. „Ich glaube, bis dahin können wir es verantworten, Sie zu ihm zu lassen.“

      „Zwei Tage“, sagte Tilla unglücklich. „Das ist eine Ewigkeit.“

      „Es ist besser, zwei Tage zu warten, als Herrn Ahlert nie mehr wiederzusehen.“

      Tilla nickte ernst. „Sie haben recht. Ich habe mich vorhin sehr dumm benommen. Bitte sagen Sie Dr. Büttner, dass es mir leid tut.“

      „Ich werde es ihm bestellen.“

      Die junge Frau seufzte. „Zwei Tage. Ich weiß nicht, wie ich das aus halten werde. Es werden die längsten achtundvierzig Stunden meines Lebens sein.“

      „Ihre Geduld wird reich belohnt werden“, sagte Dr. Berends. „Herr Ahlert wird Ihnen persönlich dafür danken.“

      10

      Tilla war Sekretärin in einer kleinen Anwaltskanzlei. Da sie in ihrem Zustand nicht arbeiten konnte, sie hätte mehr Schaden als Nutzen angerichtet , rief sie an und bat um eine Woche unbezahlten Urlaub.

      Dr. Lenz, ihr Arbeitgeber, wusste von dem Raubüberfall. Dass Tilla mit dem Supermarktleiter befreundet war, war ihm allerdings neu.

      „Das tut mir leid für Sie, Frau Deltgen“, sagte er mit seiner nasalen Stimme. „Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zumute ist.“

      Als kleines Trostpflaster wandelte er den unbezahlten Urlaub in einen bezahlten um.

      „Vielen Dank“, sagte die junge Frau.

      „Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen“, verlangte ihr Chef.

      Tilla bedankte sich wieder und legte auf. Niemand konnte ihr helfen. Sie musste diese Last, die schmerzhaft drückte, allein tragen. Am liebsten hätte sie sich ins Bett gelegt und achtundvierzig Stunden geschlafen.

      Aber ihr Geist kam nicht einmal für fünf Minuten zur Ruhe. Eine Vielzahl von Gedanken wirbelte durch ihren Kopf, und immer wieder plagten sie schreckliche Gewissensbisse, weil sie in Erwägung gezogen hatte, sich von Volker zu trennen.

      Er rang in der Wiesen-Klinik immer noch mit dem Tod, und sie hatte ihn verlassen wollen. Ihn! Da sie ihn doch so sehr liebte. Es hatte erst zu dieser Katastrophe kommen müssen, damit ihr bewusst wurde, wie sehr sie Volker Ahlert liebte.

      Es gab keine Zweifel mehr. Tilla wusste nun ganz genau, dass sie Volker mehr in ihr Herz geschlossen hatte als Elmar Spira. Es war nicht Mitleid, dass sie sich zu Volker mehr hingezogen fühlte.

      Es war unverkennbar Liebe!

      Ich muss reinen Tisch machen, sagte sich die blonde Frau. Ich muss Elmar die Wahrheit sagen. Er muss erfahren, dass ich Volker liebe. Diese Aufrichtigkeit bin ich ihm schuldig.

      Mit schneller klopfendem Herzen sah sie das Telefon an. Ihr war klar, dass sie ihn nicht mit einer kurzen Erklärung am Telefon abspeisen durfte.

      Er hatte ein Anrecht auf eine persönliche Aussprache. Das würde Tilla bestimmt nicht leichtfallen, aber sie war pflichtbewusst genug, um sich davor nicht zu drücken.

      Er freute sich über ihren Anruf.

      „Können wir uns heute sehen?“, fragte Tilla.

      „Sehr gern“, antwortete Elmar. „Wann?“

      „Jetzt gleich?“, fragte die Sekretärin. Sie wollte die Sache nicht auf die lange Bank schieben.

      „Das geht leider nicht“, sagte der Mann bedauernd. „Ich muss noch mal in die Schule, kurze Besprechung mit dem Direktor. Vielleicht hat der Aushilfslehrer Elmar Spira die Chance, fest angestellt zu werden. Wäre nicht schlecht, was?“

      „Oja, das wäre schön für dich“, sagte Tilla gedämpft. Sie spielte mit dem Telefonkabel.

      „Wie wär’s, wenn du mich von der Schule abholen würdest?“

      „In Ordnung. Wann soll ich da sein?“, fragte Tilla.

      Elmar nannte die Uhrzeit. „Ich habe eine Überraschung für dich.“

      Ich auch, dachte Tilla traurig. Aber meine Überraschung ist wenig erfreulich.

      „Dann bis später“, sagte die blonde Frau.

      „Sag mal, bedrückt dich irgendetwas?“, wollte Elmar wissen. „Deine Stimme hört sich so fremd an. Hast du was?“

      „Ja“, gab Tilla zu. „Aber ich möchte nicht am Telefon darüber reden.“ Damit Elmar nicht in sie dringen konnte, legte sie schnell auf.

      Zur vereinbarten Zeit wartete sie dann vor dem Schulgebäude auf den Lehrer. Er kam strahlend aus dem Haus. Der Wind zerzauste sein schwarzes Haar.

      „Heute ist ein Glückstag für mich!“, rief er schon von weitem. „Ich könnte vor Freude die ganze Welt umarmen.“

      Deine Freude wird nicht lange vorhalten, dachte Tilla niedergeschlagen. Denn ich bin hier, um sie beträchtlich zu trüben.

      „Der Aushilfslehrer ist gestorben“, sagte Elmar. Er war so übermütig, dass ihm nicht auffiel, wie traurig Tilla war, und das Wort „gestorben“ hörte sie überhaupt nicht gern, denn sie brachte es, ohne es zu wollen, sogleich mit Volker Ahlert in Zusammenhang, und ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.

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