Roter Mond. Miranda Gray

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Roter Mond - Miranda Gray

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ist das nicht der Fall. Roter Mond ist heute so notwendig wie damals, auch wenn es heute mehr entsprechende Literatur, Seminare und Informationen im Internet gibt. Frauen beginnen, das Wissen über ihren Zyklus in den Alltag zu integrieren, aber das geschieht nach wie vor nicht offen. Aber unsere zyklische Natur ist nicht nur etwas für den Hausgebrauch oder für unsere spirituelle Praxis, sie sollte auch bei unserer Arbeit, in unserer Gesellschaft und Kultur ihren Platz einnehmen, bei unseren Lebenszielen und Träumen, unserer Suche nach Glück und Erfolg, nach Wohlergehen und Erfüllung. Als zyklische Wesen haben wir eine erstaunliche Gabe und es ist an uns, dies endlich selbst anzuerkennen, in die Welt hinauszutragen und öffentlich bekannt zu machen!

      Die vielen Rückmeldungen von Frauen, wie sehr Roter Mond sie inspiriert und ihr Leben positiv beeinflusst hat, haben mich sehr berührt und ich fühle mich geehrt. Möge die neue Auflage meines Buches diesen Trend weiterführen.

       Miranda Gray

      

Danksagung

      Mein Dank gilt all jenen, die mir bei der Erstausgabe dieses Buches geholfen haben, indem sie ihre eigenen Erfahrungen mit mir besprachen oder mir ihre persönlichen Kenntnisse und Einsichten übermittelten. Ganz besonders möchte ich Naomi Ozaniec für ihre Unterstützung und Ermunterung und Julia McCutchen von Element Books für ihr Vertrauen in die Konzeption danken. Schließlich danke ich meinem Mann Richard für seine Hilfe und dafür, dass er, während ich all das hier ausknobelte, weiterhin mit mir lebte!

      Seit Roter Mond das erste Mal erschienen ist, haben viele Frauen ihre Erfahrungen mit mir geteilt. Andere ließen sich von dem Buch inspirieren und haben die Ideen und Konzepte, die ich darin schildere, in Workshops und Arbeitsgruppen weitergegeben. Bei all diesen Frauen möchte ich mich bedanken. Zu wissen, dass Roter Mond das Leben von Frauen positiv verändert, ist eine große Ehre für mich.

      Schließlich möchte ich auch meinen Mann Richard danken. Ohne seine Liebe, seine Hilfe und Unterstützung wären meine Bücher nie entstanden. Ich habe wirklich Glück, einen so wunderbaren Partner zu haben.

      © Isabella Bresci

      

Einleitung

       Die Ziele dieses Buches

      In unserer modernen Gesellschaft wird der menstruelle Zyklus als passives Geschehen begriffen, der in seiner Existenz zwar anerkannt, in der Realität aber ignoriert und geheim gehalten wird. Wir Frauen haben, so sagt man uns, als Bestandteil des »Frauseins« mit den damit verbundenen Unannehmlichkeiten und Bedürfnissen zurechtzukommen, ohne dabei die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Deshalb verheimlichen wir häufig unsere diesbezüglichen Schwierigkeiten vor anderen aus Angst, für schwach gehalten zu werden oder ein Getue um nichts zu machen, und dieser Mangel an Kommunikation und gesellschaftlicher Einsicht trägt immer stärker zur Isolierung des menstruellen Zyklus als verstecktem und heimlichem Geschehen bei. Dieses Buch soll zeigen, dass der menstruelle Zyklus im Grunde ein dynamisches Geschehen ist, das sich, wäre es von den durch Konditionierung und Gesellschaft auferlegten Restriktionen befreit, intensiv auf das physische, emotionale, intellektuelle und spirituelle Wachstum der Frau, ihres Lebensumfelds und unserer Gesellschaft auswirken könnte.

      Wir Frauen leben in einer männlich orientierten Gesellschaft, und das beeinflusst unsere Wahrnehmung von der Welt und uns selbst. Die Gesellschaft bietet keine Richtlinien, Strukturen oder Konzepte für die mit dem menstruellen Zyklus verbundenen Gefühle und Erfahrungen an und kennt auch keine Anerkennung für die kreativen Ausdrucksformen, die sich daraus ergeben können. Roter Mond zeigt Frauen Möglichkeiten auf, wie sie sich ihres menstruellen Zyklus bewusster werden und ein gewisses Verständnis von den damit verbundenen Energien erlangen können. Da jede Frau ihren Zyklus anders erfährt, geht dieses Buch davon aus, dass jede Leserin die hier vorgestellten Ideen und Übungen entsprechend ihren persönlichen Bedürfnissen umsetzt.

      Roter Mond verfolgt einen doppelten Ansatz. Trotz aller Ignoranz unserer heutigen Gesellschaft lässt sich noch eine Menge an Erkenntnissen, Lehren und Gedanken im Zusammenhang mit dem menstruellen Zyklus in vielen Legenden, Mythen, Volksmärchen und Kindererzählungen finden. Dieses Buch präsentiert eine Neuinterpretation einiger dieser uns vertrauten Geschichten und benutzt sie und die ihnen inhärente Symbolik zum Erzählen einer neuen Geschichte mit dem Titel »Die Erweckung« (Kapitel 2), die eine Grundlage für das Verständnis der zyklischen Natur des Frauseins bieten soll. Obgleich Konzeptionen und Strukturen für das Verstehen wichtig sind, bedarf es zu seiner Vertiefung auch der persönlichen Erfahrung. Deshalb hält dieses Buch auch Vorschläge bereit, wie sich die Leserin ihres eigenen Zyklus bewusster werden und ihre Wahrnehmung durch ihren allmonatlichen Umgang damit schärfen kann.

      Diese beiden Ansätze sind miteinander verwoben. Die Geschichten und die Mythologie mit ihren auf den menstruellen Zyklus bezogenen Bildern entstammen den persönlichen Erfahrungen von Frauen und werden so für die moderne Frau zu einem Hilfsmittel, ihre eigenen diesbezüglichen Erfahrungen besser zu verstehen. Dieses Buch betont in seinem Inhalt durchweg den zentralen Stellenwert des persönlichen Gewahrseins und bietet praktische Vorschläge und Übungen an, die alle oder wenigstens zum Teil problemlos ins Alltagsleben integriert werden können. Es begreift und bezeichnet die Gesamtheit des Zyklus als menstruelle Erfahrung, das heißt, dass wir uns hier nicht nur auf die Zeit der Menstruationsblutung beziehen. Es bietet Richtlinien und praktische Vorschläge an, wie wir mit den Energien des menstruellen Zyklus interagieren können, und Überlegungen, wie wir unser gewonnenes Verständnis an andere Frauen und unsere Töchter weitergeben könnten.

       Die gesellschaftliche Einstellung zur Menstruation

      Jahrhundertelang war der menstruelle Zyklus der Frau etwas, dem man geradezu Abscheu und Verachtung entgegenbrachte. Er galt als schmutzig, als ein Zeichen der Sünde, und seine Existenz verfestigte die untergeordnete Position der Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft. Noch heute betrachtet man die Menstruation als einen biologischen Nachteil, der aus Frauen emotional reagierende, unvernünftige und unzuverlässige Arbeitskräfte macht. In unserer westlichen Industriegesellschaft, die sich so gerne für »aufgeklärt« hält, spricht man nach wie vor nur selten offen über den menstruellen Zyklus, und dann meist nur in medizinischen Fachbegriffen. Hier existiert eine Barriere zwischen Müttern und Töchtern, Frauen und Männern, Schwestern und Freundinnen oder Freunden. Viele Frauen hassen sich ihr Leben lang und fühlen sich schuldig, weil sie zu gewissen Zeiten im Monat deprimiert und reizbar sind und sich aufgebläht und ungelenk fühlen. Wie viele Frauen haben diesen Hass und diese Angst entweder verbal oder durch ihr Verhalten an ihre Töchter weitergegeben? Für wie viele Frauen war ihre erste Periode ein schreckliches Erlebnis, weil sie nichts darüber wussten oder bestenfalls mit einigen wenigen medizinischen Details vertraut waren, die ihnen in keiner Weise ihre Gefühle zu erklären vermochten? Wie viele Mädchen hatten in unserer modernen Gesellschaft, die über keine Initiationsriten mehr verfügt, das Gefühl, das Geschenk des Frauseins erhalten zu haben, und bekamen Anleitungen, wie sie diese Erfahrung zu ihrer Weiterentwicklung nutzen können? Wenn Frauen ihre menstruelle Erfahrung wieder als Geschenk verstehen und in einem positiven Licht betrachten können, werden sie auch ihre Töchter wieder dahin führen können, dass sie ihr Frausein und die damit

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