5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten. Alfred Bekker

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5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker

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Carola folgte ihm.

      In einem der Sessel saß Kommissar Markus Moeller mit übereinandergeschlagenen Beinen. Er hatte sich bereits an den Erdnüssen vergriffen, die Carola immer auf den Wohnzimmertisch stellte. Viel war davon nicht mehr da.

      "Guten Tag", sagte Martin Feller indessen. "Hätte ich mir ja denken können, dass ich wieder an Sie gerate..." Er wandte sich an seine Frau. "Kommissar Moeller bearbeitet Nobbis Fall."

      Carola schwieg. Sie setzte sich auf das Sofa. Martin Feller blieb hingegen stehen.

      "Man hat auf Sie geschossen?", fragte Moeller.

      Feller antwortete erst nach kurzer Pause und einem Blick, den er mit Carola wechselte. "Ja", sagte er.

      "Haben Sie vom Täter irgend etwas erkennen können? Ich habe gehört, er fuhr auf einem Motorrad."

      Feller vergrub die Hände in den Hosentaschen.

      "Ich habe kaum etwas gesehen", behauptete Martin Feller.

      Moeller hob die Schultern.

      "Schade", meinte er. Ein Fall, in den nur Blinde verwickelt sind!, ging es ihm dabei ärgerlich durch den Kopf. Erst Norbert Wolf - jetzt Feller. Moeller prokelte sich ein verirrtes Stück Erdnuss aus einem Zahnzwischenraum heraus. Als er es dann am Finger hatte, wusste er nicht so recht, was er damit anfangen sollte und ließ es unter Fellers gestrengem Blick in den Aschenbecher fallen.

      Feller sagte indessen: "Nach dem ersten Schuss habe ich mich gleich geduckt. Die Scheibe ging zu Bruch, und ich dachte nur daran, dass ich diese Splitter nicht in die Augen kriegen wollte."

      "Ich verstehe." Moeller kaute dabei an der nächsten Nuss.

      Es knackte. Jetzt mischte sich Carola ein.

      "Ich habe aber alles gesehen. Der Motorradfahrer war maskiert. Er trug einen Helm und von seinem Gesicht konnte man nichts sehen."

      Moeller kniff die Augen etwas zusammen und erkundigte sich: "Sind Sie sicher, dass es der Motorradfahrer war, der geschossen hat?"

      Carola rieb nervös die Hände aneinander und blickte hilfesuchend zu ihrem Mann.

      "Also..."

      "Sie vermuten es?", meinte Moeller.

      Carola zuckte die Achseln. "Erst kamen die Schüsse, dann brauste das Motorrad davon..."

      "...und da hat sie natürlich gleich einen Zusammenhang gesehen!", vollendete Martin Feller, noch immer mit den Händen in den Taschen.

      "Ja, ja...", machte Moeller.

      "Ist ja auch verständlich, oder?", rief Martin Feller und lief ein paar Schritte hin und her.

      Moeller hob die Augenbrauen und fixierte Martin Feller mit seinen aufmerksamen, dunklen Augen. "Sie glauben nicht an diesen Zusammenhang?"

      "Ich?", schluckte Feller und blieb stehen.

      Moeller nickte heftig.

      "Ja, Sie!"

      Feller stand einen Augenblick lang unschlüssig da.

      "Ich... Ich sagte doch schon, ich habe im Grunde am wenigsten von allen mitbekommen. Was ist denn mit den Kirchbaums von Gegenüber? Können die dazu nichts sagen?"

      "Leider nein", sagte Moeller.

      "Dann haben Sie sie schon befragt!"

      Moeller grinste. "Vielleicht sollten Sie meinen Job machen und den Fall hier klären. Sie machen das genau richtig: permanent Fragen stellen."

      Feller verzog das Gesicht. Seine Haut wurde dunkelrot. "Tut mir leid, aber im Moment habe ich einfach keinen Sinn für Ihre Art des Humors, Herr Moeller! Sehen Sie lieber, dass Sie handfeste Indizien in die Finger kriegen!"

      Moeller holte etwas aus seiner Jackentasche heraus. Eine Patronenhülse. Sie war sorgfältig in Plastik eingepackt. "Die habe ich auf der Straße gefunden", erklärte er. "Natürlich muss sich erst noch das Labor damit beschäftigen, aber es könnte gut dasselbe Kaliber sein, mit dem Ihr Freund Norbert Wolf erschossen wurde!"

      "Martin!", stieß Carola in diesem Moment hervor.

      Martin Feller war zu einer Salzsäule erstarrt.

      Moeller fragte: "Überlegen Sie jetzt gut! Haben Sie irgendwelche Feinde? Eventuell Feinde, die sowohl Wolf als auch Sie auf dem Kieker haben könnten?"

      "Nein, nein..." Feller wischte sich mit einer fahrigen Geste durch das Haar.

      "Wo ist eigentlich der Wagen?", fragte Moeller.

      "Welcher Wagen, ich meine...." Eine Pause. Dann murmelte Martin Feller: "In der Werkstatt."

      Moeller sprang auf. "Das ist nicht Ihr Ernst!", rief er.

      "Doch, ich habe ihn meinem Kfz-Meister gegeben, er soll ihn wieder klarmachen."

      Moeller bedachte Martin Feller mit einem strengen Blick.

      "Rufen Sie ihn sofort an! Er soll Schluss machen! Sofort! Ich hoffe, es sind noch ein paar Spuren übriggeblieben!

      "Ja, ich...", stammelte Martin Feller, rührte sich aber nicht.

      "Ja, nun mach doch endlich, Martin!", rief unterdessen seine Frau ungeduldig.

      22

      Wenig später stand Martin Feller zusammen mit Moeller vor dem Wagen mit der zerschossenen Frontscheibe. Die passende Ersatzscheibe hatte Charly schon bereitgelegt. Es war zwar kein Colorglas, wie die Alte, aber der Chef hatte ja gesagt, dass es schnell gehen sollte.

      Und jetzt war es ohnehin erst einmal egal.

      "Der Wagen ist für's Erste beschlagnahmt", sagte Moeller provozierend ruhig. "Ich werde gleich ein Team vom Erkennungsdienst hier her schicken, das dann die Kiste mal unter die Lupe nimmt..."

      Martin Feller seufzte.

      "Muss das denn sein?"

      "Ja, das muss sein", nickte Moeller.

      "Ich meine ja nur...." Feller hatte seine Hände wieder tief in den Hosentaschen vergraben. Und Charly Wallmeier stand etwas abseits und sah sich das ganze mit einer Mischung aus Interesse und Verwunderung an.

      Moeller musterte Martin mit einem nachdenklichen Blick.

      Schließlich meinte er: "Sie scheinen gar nicht so interessiert zu sein, herauszukriegen, wer da auf Sie gefeuert hat..."

      Martin Feller schüttelte den Kopf.

      "Nein, das verstehen Sie falsch."

      "Naja, irren ist menschlich. Kam mir nur so vor."

      Feller fragte nach einer kurzen Pause: "Und was passiert

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