5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten. Alfred Bekker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу 5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker страница 24

5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker

Скачать книгу

      "Martin!"

      "Nicht persönlich jedenfalls." Er nahm einen Schluck aus der Flasche. "Aber ich kann mir vorstellen, aus welcher Ecke das kommt!"

      Carola schien wie vor den Kopf geschlagen. Sie schüttelte stumm den Kopf und brauchte eine ganze Weile, bis sie etwas sagen konnte. Unruhig lief sie zweimal auf und ab.

      Dann fragte sie: "Und warum hast du dem Kripo-Mann davon nichts gesagt? Ich meine..."

      "Das ging nicht!", rief Feller, viel heftiger, als er es beabsichtigt hatte.

      Carola blieb stehen und musterte ihn kühl.

      "Du hast irgendwie selber Dreck am Stecken?"

      Es war keine Frage, eher eine Feststellung.

      Feller nickte kurz.

      "Ja, so ähnlich."

      Als er das sagte, sah er Carola nicht an.

      "Was hast du gemacht?", flüsterte sie und schüttelte dabei verständnislos den Kopf.

      "Halb so wild", sagte Feller. "Das ist auch schon lange her. Lange bevor wir uns kennenlernten... Norbert und ich haben damals einige Aufträge ausgeführt für einen Mann, der sich Otto nannte. Einfach Otto. Natürlich war das nicht sein richtiger Name."

      Carola stand da wie versteinert.

      "Was waren das für Aufträge?", fragte sie tonlos. Sie spürte, dass sie jetzt nahe dran war. An der Wahrheit.

      Feller machte eine wegwerfende Handbewegung.

      "Ach, harmlose Sachen", behauptete er.

      "Na, so harmlos kann's ja nicht gewesen sein, wenn dich jetzt deswegen jemand umbringen will!", versetzte Carola ätzend. "Verdammt mochmal, dein Freund Norbert liegt schon im Leichenschauhaus und du..."

      Jetzt endlich sah er sie an.

      "Hör mir doch einfach mal zu!"

      "Na, gut."

      "Der springende Punkt ist etwas anderes."

      "Und was?"

      "Dieser Otto arbeitete für einen östlichen Geheimdienst."

      Carola sah ihn an, als wäre er ein Fremder.

      "Was?", fragte sie tonlos.

      Feller zuckte mit den Schultern. Der Blick war starr auf den beigen Teppichboden gerichtet.

      "Ich war jung und brauchte Geld", murmelte er wie zur Entschuldigung.

      Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, diesen fassungslosen Blick. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, wie ihr Gesicht jetzt aussah.

      Carola atmete tief durch, dann umrundete sie einen der schweren, für die Größe des Wohnzimmers etwas zu klobigen Sessel und ließ sich hineinfallen.

      "Mein Mann ein ehemaliger Landesverräter, wer hätte das gedacht!", stieß sie dann nicht ohne Bitterkeit hervor. Er schwieg. Seine Hände bedeckten jetzt das Gesicht, so als wollte er sich verstecken.

      Carola hakte nach.

      "Meine Güte!", stieß sie hervor und blies sich eine Strähne aus den Augen. "Wie viel war's denn? Hat es sich wenigstens gelohnt?"

      "Es war das Startkapital für das Geschäft", flüsterte Feller.

      "Puh!"

      "Verstehst du jetzt, warum ich das diesem Kriminalkommissar nicht auf die Nase binden konnte?"

      "Nee, das verstehe ich immer noch nicht."

      Er rang mit den Armen.

      "Kannst du wirklich nicht zwei und zwei zusammenzählen?", fauchte er.

      Aber Carola schien das richtig einschätzen zu können. Sehr ruhig erklärte er: "Es ist doch gar nicht gesagt, dass DIE dahinterstecken."

      Schulterzucken.

      "Wer sonst?", fragte Feller und fuhr dann nach kurzer Pause fort: "Überleg doch mal, Carola, wer sonst sollte so etwas veranstalten?

      Carola hob die Augenbrauen. "Und aus welchem Grund?" In ihrer Stimme war Skepsis.

      "Was weiß ich? Drüben ist doch alles zusammengebrochen und vielleicht glaubt jemand, dass ich ihm gefährlich werden könnte."

      "Wieso gefährlich?"

      Feller hob die Schultern. "Na, bei dem Start in ein neues, demokratisches Leben."

      "Was war das denn für ein Geheimdienst, für den dieser Otto tätig war? KGB?"

      "So genau wollte ich das damals gar nicht wissen."

      Carola schien ihm das nicht so einfach abzukaufen.

      "Na, du wirst dir doch deine Gedanken gemacht haben", vermutete sie.

      Feller wurde immer nervöser. Er fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über das Gesicht, kratzte sich dann an der Nase. "Mein Gott, natürlich!", rief er ziemlich unwirsch. "Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht! Für wen hältst du mich denn!"

      "Schrei mich nicht so an", erwiderte Carola.

      "Entschuldigung."

      "Ach, vergiss es!"

      "Es ist nur so... Meine Nerven - ich bin völlig überreizt."

      Sie nickte.

      "Das verstehe ich. Aber du solltest jetzt alles auf den Tisch legen. Gemeinsam stehen wir die Sache schon irgendwie durch. Wie auch immer!"

      Er sah sie kurz an und die Entschlossenheit, die aus ihren Worten sprach, überraschte ihn ein wenig.

      Schließlich sagte er: "Die Sache ist schon so lang her, ich hatte sie schon fast vergessen. Verstehst du, was ich meine?"

      "Keine Ausflüchte mehr!"

      Feller hob beschwichtigend die Hände. Sie waren schweißnass.

      "Also, ich persönlich glaube, dass dieser Otto für den Staatssicherheitsdienst der DDR gearbeitet hat und nicht für die Russen."

      Auf ihrer Stirn erschienen ein paar Falten.

      "Und wieso glaubst du das?"

      "Das hängt mit den Aufträgen zusammen, die ich auszuführen hatte... Da kann man ja Rückschlüsse ziehen, oder? Doof bin ich schließlich nicht! Mein Gott, ich habe einfach keine Lust, dir jetzt jedes Detail zu erklären! Reicht das denn nicht?"

      "Ist ja gut! Du brauchst dich doch nicht so aufzuregen! Oder willst du, dass sogar die Kirchbaums von Gegenüber noch

Скачать книгу