5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу 5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker страница 25
"So richtig noch immer nicht", schüttelte Carola den Kopf.
"Du meinst, dass dieser Otto etwas mit der Schießerei zu tun hat?"
"Otto... Otto ist tot."
Carola beugte sich jetzt vor.
"Das wird ja immer doller!", stellte sie fest. "Ich bin wirklich gespannt, was du mir heute noch alles auf den Tisch legst!"
"Es war so: Wir hatten eine Weile in Kontakt gestanden, Otto, Norbert und ich. Dann kam ich eines Tages zu einer Verabredung ein bisschen zu spät. Er kam nicht. Wir warteten, aber von Otto war nichts zu sehen. Ich war gerade wieder zu Hause, da schrillte das Telefon. Es war Otto. Er war ziemlich aufgeregt und bestellte mich in ein Appartement im Hotel STADT LÜDENSCHEID. Ich kam hin, aber Otto war tot. Genickbruch."
"Mein Gott", machte Carola.
"In dem Appartement war noch jemand. Ein Mann."
"Der Mörder?"
"Ich weiß es nicht."
Bilder tauchten jetzt in Fellers Bewusstsein auf. Bilder, aus der Vergangenheit. Er hatte lange gebraucht, um sie zu verdrängen, aber seit einiger Zeit waren sie wieder präsent.
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Martin Feller erinnerte sich.
"Lassen Sie ihn so liegen!", sagte die kühle Männerstimme, die Martin Feller herumfahren ließ. Er sah in ein eckiges, grobgeschnittenes Gesicht, dessen markantester Punkt die hervorspringende Nase war.
Feller hatte den Kerl noch nie zuvor gesehen.
"Wer... wer sind Sie?", fragte Feller schluckend.
"Unwichtig", kam die kühle Erwiderung. Das Gesicht des Mannes blieb dabei regungslos.
"Haben Sie Otto..."
"Sie müssen Martin Feller sein."
Feller nickte. Und gleichzeitig ging ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Er hatte das untrügliche Gefühl, unvermittelt in etwas hineingeschliddert zu sein, das entschieden zu groß für ein kleines Licht wie ihn war.
Aber jetzt gab es keine Wahl mehr. Nun konnte er nur noch hoffen, so schnell und mit so wenig Schaden wie irgend möglich wieder aus diesem Schlamassel herauszukommen.
"Woher wissen Sie meinen Namen?", fragte Martin Feller, weil ihm nichts Besseres einfiel.
"Von Otto."
"Ach, ja?"
"So hat er sich Ihnen gegenüber genannt."
"Arbeiten Sie für dieselben Leute wie Otto?"
Der Mann nickte. Ganz langsam.
"Ja."
Feller zuckte die Schultern und wusste nicht so recht, ob er darüber nun erleichtert sein sollte.
"Dann verstehe ich nicht, wieso..."
Der Mann unterbrach ihn: "Seien Sie jetzt besser still und hören Sie mir genau zu!"
Feller schluckte, während er dem toten Otto noch einen kurzen Blick zukommen ließ.
"Ich höre."
Als Feller dann die Stimme seines Gegenübers hörte, dachte er an klirrendes Eis.
"Sie haben unsere Aufträge immer zu unserer Zufriedenheit durchgeführt. Sie bekommen jetzt einen letzten."
"Und der wäre?"
"Sorgen Sie dafür, dass Otto verschwindet. Für immer."
"Wie soll ich das machen?"
Schulterzucken.
"Ihr Problem. Ich will auch gar nicht wissen, was Sie tun, aber ich nehme an, dass Ihre Fantasie ausreicht, um die Sache über die Bühne zu bringen. Die Zahlung erfolgt auf dem üblichen Weg."
Dann näherte sich der Mann, sah Feller einen Augenblick lang nachdenklich an und wandte sich schließlich der Leiche zu. Er beugte sich über den Toten und suchte in dessen Jackentaschen herum.
"Was machen Sie da?", fragte Feller dämlicherweise.
"Ich nehme Otto die Papiere ab - und was er sonst noch so in den Taschen hat. Er braucht das Zeug ja jetzt nicht mehr."
28
"Und dann?", drang Carolas glasklare Stimme in Fellers Bewusstsein.
Er zuckte die Achseln.
"Na, ich habe gemacht, was der Kerl gesagt hat."
"Du hast..."
"...eine Leiche verschwinden lassen, ja. Norbert hat mir geholfen. Was weiß ich, warum Otto sterben musste? Vielleicht hat er doppeltes Spiel gespielt oder so etwas. Oder er ist irgendeiner internen Intrige zum Opfer gefallen. Ich konnte ihn jedenfalls nicht wieder lebendig machen."
"Was hast du mit ihm gemacht?"
"Verbuddelt."
"Einfach vergraben?"
Feller hasste es über diese Sache zu sprechen. Aber besonders hasste er es, nach Details gefragt zu werden. Er antwortete aber trotzdem. "Vorher habe ich ihn noch ein bisschen mit Säure behandelt. Wegen den Fingerabdrücken und so. Das Gesicht habe ich auch unkenntlich gemacht."
Carola seufzte.
"Wo liegt Otto?"
"Spielt doch keine Rolle", grunzte er.
"Doch, das spielt eine Rolle", sagte sie. "Ich muss dir glauben können, verstehst du?"
Feller seufzte.
"Damals wurden im Brighouse-Park gerade die Wege gemacht. Norbert und ich sind in der Nacht dorthin gefahren und haben ihn da vergraben. Heute gehen Spaziergänger darüber. Kein Mensch wird da auf absehbare Zeit nochmal graben..."
"Und jetzt hast du den Kerl in Verdacht, den du in der Wohnung getroffen hast?", schloss Carola messerscharf. "Du denkst, dass er etwas mit dem Anschlag zu tun hat!"
"Natürlich!"
"Wie sah er aus, wie alt war er?"
"Etwas älter als ich", sagte Feller.
"Dann glaube ich nicht, dass er es war, der auf dem Motorrad saß."
"Bist du dir da wirklich sicher?" Fellers Tonfall hatte einen Anflug von Sarkasmus.
"Naja...", meinte sie