5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten. Alfred Bekker

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5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker

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nickte düster.

      Er ging auf die Unfallstelle zu. Männer der Feuerwehr hatten die Leiche aus dem zerquetschten Innenraum des Pkw herausgeschnitten. Jetzt lag sie regungslos und blutüberströmt auf einer Bahre.

      Der Fahrer des Sattelschleppers war kreidebleich und stand offensichtlich unter Schock.

      "Ich hatte doch grün!", stammelte er. "Die Frau hat mich angesehen und den Mund aufgerissen... Als ob sie geschrien hätte!"

      "Was machen Sie denn hier, Moeller?", fragte den Kommissar einer der uniformierten Kollegen von der Seite. Moeller kannte ihn. Der Mann hieß Kroneck und war mit Moeller zusammen in die achte und neunte Klasse des Geschwister Scholl-Gymnasiums gegangen, bevor Moeller dann eine Ehrenrunde absolviert hatte.

      "Ich habe die Meldung über Funk gehört", sagte Moeller.

      "Gibt's bei euch Kriminalern nicht genug Leichen, die ihr euch ansehen könnt!"

      "Doch, doch", erwiderte Moeller.

      Er warf noch einen kurzen Blick auf Carola Feller, die nun für immer nicht nur ihre Augen, sondern auch ihren Mund geschlossen hatte.

      52

      Zwei Tage später klingelte es nachmittags an der Haustür.

      Feller war vor fünf Minuten von der Werkstatt gekommen und hatte sich gerade ein paar Eier in die Pfanne hauen wollen.

      Vor der Tür stand Moeller, zusammen mit einem Kollegen.

      "Guten Tag, Herr Feller."

      "Sie?"

      "Ja, ich."

      "Was wollen Sie?"

      "Darf ich hereinkommen?"

      Feller zuckte die Achseln.

      "Würde es etwas nützen, wenn ich nein sagen würde?"

      Moeller verzog das Gesicht: "Warum so kratzbürstig?" Er deutete auf den Mann neben sich. "Meinen Kollegen Simitsch kennen Sie ja."

      "Guten Tag", murmelte Simitsch ziemlich unbeteiligt.

      Feller verengte die Augen.

      "Dann kommen Sie schon!" knurrte er. Er wandte sich herum und ging voran, ohne darauf zu achten, ob die beiden Polizisten ihm folgten oder nicht. "Allein trauen Sie sich wohl nicht mehr her, was?"

      Die beiden folgten Feller ins Wohnzimmer.

      "Setzen Sie sich!" sagte Feller.

      "Danke", sagte Moeller, setzte sich aber keineswegs. Nur sein Kollege Simitsch setzte sich in einen der Sessel.

      Der Kommissar bedachte Feller mit einem sehr ernsten Blick.

      "Es wird nicht lange dauern", versprach er mit großer Bestimmtheit.

      Feller zuckte die Achseln.

      "Nur zu! Dann mal heraus damit!", forderte er ungeduldig.

      "Es geht um den Tod Ihrer Frau..."

      In Fellers Gesicht ging eine Veränderung vor sich.

      "Ich dachte, Sie sind von der Mordkommission?"

      "Bin ich auch."

      "Dann verstehe ich nicht, wieso..."

      Moeller schnitt Feller einfach das Wort ab und erklärte sachlich: "Bevor Ihre Frau... verunglückte, hat sie bei einem Notar ein Schreiben hinterlassen, das für den Fall ihres Ablebens den Behörden zugeleitet werden sollte."

      "Ach, ja?"

      Feller verzog das Gesicht.

      "Es ist darin von Mord die Rede..." Moellers Worte klirrten wie Eis und Feller brauchte mehr, als nur eine Schrecksekunde, um das zu verdauen.

      Er schluckte.

      "Sie meinen..."

      Moeller hob unmissverständlich die Hand.

      "Bevor Sie weitersprechen, muss ich Sie darauf hinweisen, dass alles, was Sie von jetzt an sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann... Dies ist jetzt eine offizielle Vernehmung, wenn Sie verstehen, was ich meine."

      Feller schüttelte fassungslos den Kopf.

      "Aber, es war ein Unfall! Mein Sohn kann das bestätigen! Er hat doch zu Protokoll gegeben, dass er..."

      "...dass er vergessen hat, Ihrer Frau zu sagen, dass Sie den Wagen mit den kaputten Bremsen nicht nehmen soll, ich weiß", vollendete Moeller. "Der Staatsanwalt wird das als Schutzbehauptung interpretieren. Außerdem geht es nicht nur um den Tod Ihrer Frau, sondern auch um ein paar, lange Jahre zurückliegende Fälle..."

      Feller fühlte den Schweiß in seinen Handflächen und wischte sie schließlich mit nervöser Geste an der Hose ab.

      "Wovon sprechen Sie eigentlich?", hörte er sich selbst überflüssigerweise fragen.

      Moeller zögerte nicht, es ihm zu sagen.

      "Ihre Frau hat von Ihrer Tätigkeit als Lohnkiller erfahren, wollte sich von Ihnen trennen und hat Ihnen offenbar zugetraut, daß Sie vielleicht versuchen würden, auch sie - als unliebsame Mitwisserin - umzubringen."

      "Das... das kann doch nicht wahr sein!"

      "Ich hatte gleich das Gefühl, das irgend etwas an der Sache mit diesem Erichsen faul war!"

      Feller hob die Schultern.

      "Ein Verrückter!"

      "Ein Mann, der sich von einem Trauma befreien wollte."

      Moeller machte eine kurze Pause.

      Feller schüttelte den Kopf. "Sie sind doch nicht bei Trost! Mich verhaften - wegen den Hirngespinsten, die meine Frau zu Papier gebracht hat? Das darf doch nicht wahr sein. Ich werde meinen Anwalt anrufen"!"

      "Tun Sie das."

      "Der Spuk ist schneller zu Ende, als Ihnen lieb ist, Herr Moeller!" Fellers Gesicht verzog sich zu einer Maske. "Ich hatte Sie bereits einmal eindringlich gewarnt..."

      "Sie können Ihren Anwalt gerne anrufen", sagte Moeller.

      "Vielleicht ist das ganz sinnvoll. Denn der Haftbefehl gegen Sie beruht natürlich nicht nur auf dem, was Ihre Frau zu Papier gebracht hat. Wir haben die Angaben, die sie gemacht hat, genauestens überprüft. Und erstaunlicherweise passt jedes Detail..."

      "Ach, ja? Sie haben nichts! Gar nichts!"

      "Da wäre zum Beispiel die Waffe, mit der Sie Erichsen - in Notwehr - erschossen haben. Sie wurde bereits zuvor mehrfach benutzt. Bei Verbrechen, die seit vielen Jahren

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