Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band. Alfred Bekker

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Auswahlband 4 Krimis: Von Huren, Heiligen und Paten - Vier Kriminalromane in einem Band - Alfred Bekker

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Drink gesessen. Falls der Barmixer oder die Latina irgendetwas unternahmen, um Ruiz vorzuwarnen, konnte Fred eingreifen. Dasselbe galt für Agent Pete O'Shay, einen jungen Quantico-Absolventen, der an einem der Tische platzgenommen hatte. Eines der Girls schenkte ihm gerade den Champagner ins Glas.

      Clive und Orry passierten den Nebenausgang, erreichten den breiten Flur.

      Vor der zweiten Tür standen zwei breitschultrige Gorillas. Beide mit einer Automatik in der Faust.

      Ein Dritter war gerade damit beschäftigt eine Leiche über den Teppichboden zu schleifen. Die Tür zu einem Nebenraum stand offen. Wahrscheinlich eine Besenkammer oder dergleichen. Dort sollte der Tote hin, dessen eigenartig verrenkter Hals dafür sprach, dass er das Genick gebrochen hatte.

      Die Musik dröhnte auch hier noch ziemlich in den Ohren.

      Die Bässe ließen den Boden vibrieren. Dennoch konnte man aus dem Billardraum ganz leise ein Schussgeräusch hören. Und einen unterdrückten Schrei.

      Clive und Orry griffen fast gleichzeitig zu den SIGs.

      "FBI! Hände hoch und..."

      Weiter kam Clive gar nicht.

      Der Größte der drei Gorillas riss seine Waffe hoch, feuerte ohne Verzögerung.

      Orry schoss fast gleichzeitig.

      Während der Schuss des Gorillas Clive knapp verfehlte, bohrte sich Orrys Kugel mitten durch das Brustbein dieses Killers hindurch. Die Wucht des Treffers ließ ihn zurücktaumeln. Er griff sich mit der Linken an die Wunde.

      Blut rann ihm zwischen den Fingern hindurch. Der Kerl schaffte es nicht mehr, seine Waffe noch einmal hochzureißen. Am Türpfosten rutschte er zu Boden, blieb dort angelehnt sitzen und rührte sich nicht mehr. Die Augen wurden starr.

      Der zweite Gorilla feuerte jetzt in Clives Richtung.

      Clive ließ sich zur Seite fallen, schoss um den Sekundenbruchteil später zurück. Er erwischte den Kerl am Arm. Blut schoss aus dem Ärmel heraus.

      Der Blick in den Lauf von Orrys SIG ließ den Gangster erstarren. Die Waffe fiel zu Boden.

      Auch der Kerl, der die Leiche gezogen hatte war wie erstarrt.

      Seine Hand war unter die Jacke gewandert und dort verharrt. "Keine Bewegung!", knurrte Orry ihm zu.

      Der Kerl war glücklicherweise klug genug, die Warnung ernstzunehmen. Orry bewegte den Lauf der SIG hin und her.

      Der Kerl bei der Leiche nahm ganz langsam seine Waffe hervor, ließ sie auf den Boden fallen und richtete sich vollends auf.

      Orry schnellte nach vorn, dirigierte die beiden überlebenden Gorillas mit der SIG in die Besenkammer.

      Sie befand sich ein paar Meter weiter den Gang hinunter und war schätzungsweise vier Quadratmeter groß. Ein großer Schrank, in dem man aufrecht stehen konnte, vollgestellt mit Putzutensilien.

      "Keine falsche Bewegung!", zischte der G-men indianischer Abstammung.

      Die beiden stierten Orry an. Ihm war klar, dass sie nur für den Moment aufgegeben hatten. Der Verletzte presste die Hand auf die Schusswunde und biss die Zähne zusammen. Vor seinem unverletzten Komplizen musste Orry sich in acht nehmen.

      Clive fasste die SIG mit beiden Händen.

      Er wandte sich der Tür zum Billard-Raum zu.

      Gleichzeitig rannten Fred LaRocca und Pete O'Shay mit der Waffe in der Hand den Gang entlang. Über Mikro und Ohrhörer waren die an diesem Einsatz beteiligten G-men alle miteinander akustisch verbunden. Und so hatten die Kollegen natürlich mitbekommen, was los war.

      Clive versetzte der nur angelehnten Tür zum Billard-Raum einen Stoß mit dem Fuß. Das Schloss war aus dem Rahmen herausgebrochen. Offenbar war sie vor kurzem schon einmal gewaltsam geöffnet worden.

      Die Tür flog zur Seite.

      Clive blickte in die kurze Mündung einer Uzi.

      Wie die rote Flammenzunge eines Drachen leckte das Mündungsfeuer hervor, als die Waffe losknatterte.

      Ein Todesschrei gellte in der nächsten Sekunde so laut, dass er selbst im Hauptsaal des !VENGA! durch die dröhnende Musik durchdrang.

      9

      Dale Johnson überquerte mit seinem Ford eine der Brücken über den Harlem River, der Manhattan von der Bronx trennte.

      Seine rechte lag auf Isabel Norales' unbedecktem Knie.

      Ihr blaues, ohnehin ziemlich kurzes Kleid war ziemlich weit nach oben gerutscht.

      "Lass das", forderte sie. Sie nahm seine Hand weg.

      "Hey, du wirst doch nicht plötzlich zickig werden, Kleine!"

      "Ich müsste längst im !VENGA! sein. Senor Ruiz hasst Unpünktlichkeit."

      "Immer cool bleiben, Baby.."

      "Keine Sorge."

      "Aber das heißt ja nicht, dass man nicht etwas Spaß haben kann."

      Er versuchte noch einmal mit seiner Hand ihren Oberschenkel hinaufzuwandern. Sie stieß ihn weg.

      "Konzentrier dich auf den Verkehr!"

      Er grinste dreckig.

      "Mach' ich ja!"

      "Setz mich an der nächsten Subway-Station ab. Ich habe keine Lust, mich von dir betatschen zu lassen, Bastardo!"

      "Warum so unfreundlich?"

      "Vorher gibst du mir allerdings mein Geld, Hombre! Comprendido?"

      "Dein Geld? Du spinnst wohl?"

      "Einen Riesen hast du mir versprochen, wenn ich in Roy Ortegas Wohnung gehe... Ich war da!"

      "Aber ohne das Videoband."

      "Mierde, kann ich etwas dafür, dass die Cops schon auf mich gewartet haben?"

      "Nein."

      "Außerdem hatten sie das Band nicht, da bin ich mir sicher..."

      "Du

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