Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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nur unwesentlich größer als June. Sein fester Blick schien das Mädchen in seinen Bann schlagen zu wollen. Von diesem Augenblick an schien er sich nicht mehr zu amüsieren. Tiefer bitterer Ernst prägte seine kaffeebraunen Züge.

      „Ich liebe den Frieden“, sagte Frayne pathetisch. Ein drohender Unterton war in seiner Stimme. „Ich hasse es, mich ärgern zu müssen.“ „Ich bin die letzte, die dich ärgern will!“, behauptete June March.

      „Das stimmt nicht!“, knurrte Frayne sie an.

      „Hör mal, ich...“

      „Du bringst meine schöne Ordnung durcheinander, Baby!“, sagte Mortimer Frayne verstimmt. „Es hat mich verdammt viel Mühe gekostet, das ganze Unternehmen straff zu organisieren. Alle Girls hören endlich auf mein Kommando. Keine tanzt aus der Reihe, weil sie genau weiß, was ihr blüht, wenn ich ihr drauf komme. Alles läuft wie am Schnürchen. Doch plötzlich taucht ein neues Gesicht auf und stört meine sorgsam gehütete Ordnung. Das schmeckt mir nicht, verstehst du?“

      Es blitzte kurz in Junes Augen. Die Situation spitzte sich allmählich auf eine Krise zu. Dennoch vergaß das wackere Mädchen nicht, weshalb sie in die Haut des leichten Mädchens geschlüpft war. Sie packte die günstige Gelegenheit geschickt beim Schopf und erwiderte: „Ich bin nicht die erste Neue hier. Oder war die Süße, die Dave Booger erschlagen hat, eine von deiner Truppe?“

      Der Mulatte fletschte die großen weißen Zähne. „Mit dieser Sache habe ich nichts zu tun.“

      „Die andere hat doch auch deine viel geliebte Ordnung gestört, oder?“ „Richtig“, bellte Frayne. „Deshalb habe ich meinen Männern aufgetragen, besser als bisher darauf zu achten, dass in meinem Gebiet keine Nutte arbeitet, die hier nichts zu suchen hat. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Bullen sich in den letzten beiden Tagen hier herumgetrieben haben. Das war ja kaum mehr auszuhalten. Nicht einmal richtig atmen konnte man und wenn man in irgendeine Richtung einen Schritt machte, konnte man sicher sein, einem Polypen auf die Zehen zu treten. Dieser gottverdammte Mord hat mich eine schöne Stange Geld gekostet. Meine Mädchen konnten ihrer Arbeit nicht so nachgehen wie sonst immer...

      „Es wird sich alles wieder einpendeln“, meinte June March achselzuckend.

      „Ja, das wird es“, knirschte Mortimer Frayne. ,,Weil ich dafür mit harter Hand sorgen werde. Mit anderen Worten heißt das: Ich biete dir drei Möglichkeiten an, entweder du verschwindest von hier so schnell, wie du gekommen bist oder du begibst dich freiwillig in meine Obhut...“ „Oder?“, fragte June nach der dritten Möglichkeit.

      „Oder meine Kameraden machen aus deiner hübschen Larve eine Visage, mit der du sogar Lady Frankenstein zu Tode erschrecken könntest. Dann kannst du nur noch auf Maskenbällen arbeiten.“

      June nickte langsam. „Okay. Ich werd mir’s überlegen.“

      „Du wirst dich sofort entscheiden!“, sagte der Mulatte mit herrischer Stimme.

      Bount Reiniger spannte die Muskeln. Gleich würde es ein Donnerwetter geben. Die Luft knisterte bereits gefährlich. June schwieg beharrlich. Mortimer Frayne kniff die Augen zusammen. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. June konnte sich nicht dafür entscheiden, Fraynes Gebiet zu verlassen. Sie hatte sich in diesen Job verbissen und wollte das Optimale dabei herausholen. Da sie über einige vage geknüpfte Kontakte noch nicht hinausgekommen war, dachte sie nicht daran, das Feld schon wieder zu räumen.

      Doch auch die zweite Variante war für sie nicht akzeptabel. Sie sah zwar so aus wie ein Strichmädchen, hatte aber keinesfalls die Absicht, diesen Beruf auch tatsächlich auszuüben. Wenn sie sich in Fraynes Obhut begeben hätte, wäre sie gezwungen gewesen, Dinge zu tun, die für sie indiskutabel waren.

      Der Zuhälter ließ noch eine Minute verstreichen.

      Dann trat er einen Schritt zurück. „Okay, Süße. Ich habe verstanden. Du hast dich für die dritte Möglichkeit entschieden.“ Er nickte seinen beiden Männern zu. „Gut, Jungs. Gebt es ihr. Aber gründlich!“

      Das war der Moment, wo Bount Reiniger handeln musste.

      10

      Bount katapultierte sich kraftvoll aus dem Nebenraum.

      Einer der beiden Hünen hatte June March gepackt und der andere holte aus, um ihr eine Maulschelle zu verabreichen. Bount sprang dem Kerl mit beiden Beinen ins Kreuz. Der Bursche stieß einen heiseren Schrei aus und torkelte nach vorn, knapp an June und dem Mann, der sie festhielt, vorbei.

      Die Schrecksekunde lähmte Mortimer Frayne und seine Männer für einige Herzschläge lang.

      Ehe sie auf Bounts Angriff reagieren konnten, verschaffte sich Bount Reiniger blitzschnell einige wichtige Punkte. Er schickte seine Faust auf die Reise. Es sah so aus, als würde er nach June Marchs Gesicht schlagen, doch seine wendige Assistentin nahm im richtigen Augenblick den Kopf zur Seite und Bounts Gerade landete voll an der Kinnspitze des Ganoven, der das Mädchen festhielt.

      Der Mann ließ June verdattert los.

      Bounts Mitarbeiterin zeigte, dass ihr intensives Karatetraining bereits Früchte trug. Mit einer Tritt-Schlag-Kombination setzte sie dem Hünen, der sie festgehalten hatte, schmerzhaft zu. Er krümmte sich zusammen und hielt sich mit verzerrtem Gesicht die Weichteile.

      Aber dann war die Schrecksekunde zu Ende.

      Mortimer Frayne riss ein Springmesser aus der Hosentasche. Klickend schnellte die blitzende Klinge aus dem Griff. Der Mulatte stürzte sich mit zornsprühenden Augen auf Bount. Das vorschnellende Messer sollte Bounts Bauch treffen, doch Bount Reiniger steppte reaktionsschnell zur Seite, fing den haarscharf vorbei zuckenden Messerarm gekonnt ab, wirbelte ihn herum und drehte ihn mit großer Kraft nach oben.

      Frayne brüllte laut und musste das Messer fallen lassen.

      Doch damit war noch nichts entschieden, denn nun wollten die beiden Hünen Bount unter Druck setzen, indem sie June March in ihre Gewalt zu bringen versuchten, doch das schnelle Mädchen brachte sich mit einem federnden Sprung vor ihrem eisernen Schraubstockgriff in Sicherheit.

      Gleichzeitig zog Bount Reiniger seine Automatic aus dem Schulterholster.

      Dann schlug er zu. Der Mann ging augenblicklich zu Boden.

      Jetzt sah der andere rot.

      Er stürmte auf Bount Reiniger ein. Bount pendelte die Hiebe aus, rammte dem Gegner die Linke in die Magengrube und schlug noch einmal mit der Automatic zu. Auch dieser Gegner ging zu Boden.

      Bount schwang seine Kanone in Mortimer Fraynes Richtung.

      Der Mulatte riss bestürzt die Augen

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