Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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      „Aber Derek. Wie könnte ich jemals den Namen eines Freundes, der mir einen so großen Gefallen erwiesen hat, vergessen? Das wäre doch nicht fair, oder?“, sagte Bount schmunzelnd.

      „Und wenn ich Sie nachdrücklich darum bitten würde?“

      „Na, schön. Wenn dir soviel daran liegt...“, meinte Bount, vervollständigte den Satz jedoch nicht, sondern drückte mit Zeige- und Mittelfinger auf die Gabel. Alhambra. Die redliche Arbeit trug nun ihre ersten Früchte...

      14

      Sie sah verdammt gut aus, hatte ein bildhübsches Engelsgesicht, langes blondes Haar und die unschuldigsten Augen, die Bount je gesehen hatte. Sie war weder aufdringlich noch dezent gekleidet. Ihre Garderobe bewegte sich genau auf dem schmalen Grat, der dazwischen liegt.

      Es war Bount nicht schwergefallen, sich ins rechte Licht zu setzen.

      Nachdem er ein bisschen Geld unter die Leute gestreut hatte, saß sie plötzlich auf dem Hocker neben ihm. Sie hatte einen Blick, der einem tief unter die Haut ging. Wenn Bount nicht gewusst hätte, mit wem er es hier zu tun hatte, wäre vermutlich sogar er diesem raffinierten Biest auf den Leim gegangen.

      So aber spielte er von Anfang an ihr Spiel.

      Und so war sie es, die auf ihn hereinfiel.

      Er fragte sie: „Möchten Sie etwas trinken?“

      Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln und rückte ihre unwahrscheinlich langen Beine in sein Blickfeld. „Sprechen Sie Mädchen, die allein sind, immer auf diese Weise an?“

      „Es ist mir ernst mit dem Drink“, sagte Bount.

      Sie tat so, als würde sie kurz überlegen. Alles war genau durchdacht. „Okay“, sagte sie schließlich. „Ich denke, ich vergebe mir nichts, wenn ich Ihre Einladung annehme.“

      „Das ist ein Wort“, strahlte Bount.

      „Nun müssen Sie mir nur noch sagen, was es sein darf.“

      Sie wollte einen Wodka Martini. Bount bestellte ihn für sie und während sie seinen korrekt sitzenden Anzug fachkundig musterte, erzählte er ihr von einem Mädchen, das ihm den Laufpass gegeben hätte kurz vor der Verlobung. Dabei hätte die Kleine alles von ihm haben können: Pelze, Schmuck, einen teuren Wagen... Denn Geld hätte für ihn nicht die geringste Bedeutung, er besitze so viel davon, dass er damit nichts weiter tun könne, als es ausgeben. Das alles hörte Martha Jagger natürlich furchtbar gern und Bount ließ sie auch während er in seiner Brieftasche herum fummelte, einen Blick auf die Bucks werfen, die er sich eigens für diesen Abend eingesteckt hatte. Ihre unschuldigen Augen strahlten vor heller Begeisterung. Im Laufe des Abends erlaubte sie ihm, Martha zu ihr zu sagen und er durfte sie kurz darauf sogar duzen. Den Kuss, der das Du besiegeln sollte, ließ sie sich allerdings vorerst nur auf die Wange geben. Oh, sie war wirklich ein verflucht raffiniertes kleines Luder.

      Um halb elf erzählte sie ihm eine rührselige Geschichte: Sie behauptete, bis vor einem Jahr verheiratet gewesen zu sein. Glücklich verheiratet sogar, doch dann habe ihr das grausame Schicksal ihren Mann genommen. Flugzeugabsturz. Wie tragisch! Zum Glück hätte ihr Mann sie nicht mittellos zurückgelassen. Aber einsam. So einsam. Und dabei sank ihr Kopf auf Bounts Schulter, als wäre sie auf der Suche nach Geborgenheit.

      Er legte seinen Arm um sie und sie hatte nichts dagegen. Sie hob den Kopf und bot ihm mit einem schmachtenden Blick ihre sinnlichen Lippen zum Kuss...

      So ging das noch ganze dreißig Minuten weiter.

      Sie ließ ihn mit jeder Geste merken, dass sie ihn haben wollte, aber sie sagte es mit keiner Silbe. Der Vorschlag musste von ihm kommen und Bount brachte ihn schließlich so behutsam wie möglich vor. Sie schlug verschämt die Augen nieder und fragte mit leiser Stimme, was er jetzt wohl von ihr halten würde. Sie wäre eben auch nur ein Mensch, mit all den Schwächen, die einem die Natur in die Wiege legt und es wäre schon so lange her, seit sie mit einem Mann zusammen gewesen sei und er dürfe nicht schlecht von ihr denken, das müsse er ihr versprechen...

      Bount versprach es.

      Er durfte die Zeche bezahlen.

      Sie verließ mit ihm die Bar, eng an ihn geschmiegt, schutzbedürftig und voll freudigen Herzens, denn endlich hatte sie den Mann gefunden, dem sie sich ohne schlechtes Gewissen schenken konnte. Die anderen Männer hatten in ihr alle nur ein Freiwild gesehen...

      Er hätte es gewiss nicht gemerkt, dass sie ihre Schritte in eine ganz bestimmte Richtung lenkte.

      Augenblicke später standen sie vor der gläsernen Tür eines Hotels. Martha folgte ihm mit niedergeschlagenen Augen. Sie flüsterte ihm rasch zu, er möge Zimmer Nummer dreizehn nehmen, das sei ihre Glückszahl und sie wäre heute so glücklich wie schon lange nicht mehr.

      Bount verlangte den Schlüssel für Nummer dreizehn, bezahlte den Zimmerpreis und begab sich mit dem raffiniertesten Lockvogel, dem er je begegnet war, nach oben!

      Er beobachtete ihr turtelndes Spiel sehr aufmerksam. Sie tat alles, um ihn abzulenken und einzulullen. Kein Mann konnte auf die Idee kommen, dass er schon fast in der Falle saß. Die Show der gerissenen Blondine war einfach zu perfekt.

      Nummer dreizehn.

      Bount spürte ein unangenehmes Kribbeln in seinem Nacken. Er sah die Tür an und wusste, was ihn dahinter erwartete. Es fiel ihm nicht leicht, weiter den Ahnungslosen zu mimen. Martha nahm ihm den Schlüssel aus der Hand.

      „Lass mich das tun“, sagte sie leise. „Lass mich für uns beide die Tür zum Paradies aufschließen.“

      Von wegen Paradies! dachte Bount mit angespannten Nerven. Dort drinnen ist die Hölle und du weißt es, Baby!

      Sie drehte den Schlüssel um und stieß die Tür auf. Dann wandte sie sich ihm zu und schlang die Arme um seinen Nacken.

      „Jetzt musst du mich über die Schwelle tragen“, säuselte sie zärtlich. „Mach mir die Freude. Wir wollen so tun, als wären wir ein frisch verheiratetes Pärchen, okay?“

      Ach, so macht ihr das! dachte Bount nervös. Während du dich an mich hängst und somit meine Bewegungsfreiheit beeinträchtigst, klopft mir von hinten der gute Matt die Birne weich!

      Er nahm sie auf die Arme.

      Sie war leicht wie eine Feder.

      Mit vibrierenden Nerven trat er ein. Nun hieß es verdammt fix sein. Bount stellte einmal mehr unter Beweis, wie unheimlich schnell er sein konnte, wenn es erforderlich war.

      Er

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