Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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mit voller Wucht in den Leib. Der Kerl kam nicht einmal dazu, die Bauchmuskeln anzuspannen.

      Er taumelte drei Schritte zurück.

      Bevor er wieder fit war, traf ihn Bounts Fuß mit voller Wucht. Heulend fiel er auf die Knie. Seine Augen traten weit aus den Höhlen. Sein Mund stand weit offen und er japste verzweifelt nach Luft.

      Mortimer Frayne war perplex, als er sah, was Bount mit dem Burschen, der bisher als unschlagbar gegolten hatte, gemacht hatte.

      Wutentbrannt sprangen der Mulatte und sein zweiter Gorilla aus dem Mercedes.

      Bount riss seine Automatic aus dem Hosenbund des angeschlagenen Kolosses, entsicherte die Waffe blitzschnell und drückte ab. Der Schuss zerriss die Stille der Nacht. Frayne und sein zweiter Mann blieben verdattert stehen. Der Mulatte zitterte vor Wut am ganzen Leib. Bount Reiniger sammelte rasch alle Waffen der Ganoven ein und trat dann einige Schritte zurück.

      „Wieder nichts“, spottete Bount. Er musterte Mortimer Frayne verächtlich. „Du bist so ne Art tragische Figur. Fast könnte man Mitleid mit dir haben, Mort. Was du in letzter Zeit anpackst, geht daneben.“

      Der Mulatte schwenkte sofort um hundertachtzig Grad herum. „Okay“, sagte er hastig. Er hob beide Hände, als hätte er eingesehen, dass er sich in sein Schicksal fügen müsse. „Okay, Bount, du hast heute noch mal bewiesen, dass du ein Recht darauf hast, in meinem Gebiet zu sein. Ich verspreche dir, dass ich dich von nun an nicht mehr behelligen werde. Es war ein Fehler, dich nicht ernst zu nehmen. Kannst du mir das noch einmal nachsehen?“

      Bount griente. „Nur unter einer Bedingung.“

      Mortimer Frayne nickte hastig. „Was es auch ist, Bount, ich bin einverstanden.“

      Bount Reiniger wies mit der Automatic auf den Gorilla, der neben Frayne stand. „Er soll dir eine in die Fresse hauen!“ „Bount!“, stöhnte der Mulatte bestürzt. „Du hast gesagt, du bist mit allem einverstanden.“

      „Aber...“

      „Hältst du dein Wort schon wieder nicht?“

      Frayne sah den Muskelmann verzweifelt an. Er schob sein Kinn etwas vor, schloss die Augen und ächzte: „Okay, Frank. Schlag zu!“

      Und Frank erfüllte ihm diesen Wunsch. Sein Kinnhaken hob Mortimer Frayne kraftvoll von den Beinen und warf ihn auf den Hintern.

      Bount nickte zufrieden. „Das reicht. Aber merk dir eines, Mort. Beim nächsten Mal kommst du nicht so billig davon.“ Er setzte sich in seinen Mercedes, wendete den Wagen und verließ den Central Park. Erst als er in die 7th Avenue einbog atmete er erleichtert auf, doch selbst dann konnte er es noch nicht ganz fassen, dass er aus dieser gefährlichen Klemme so glimpflich davongekommen war.

      19

      „Ein Mann?“, sagte tags darauf Captain Rogers verwundert. „Bist du sicher, Bount?“

      „Sicher kann ich erst sein, wenn ich ihn habe“, gab Bount Reiniger zurück.

      Er saß auf seinem Stammplatz, auf der Kante von Tobys Schreibtisch. Der gewichtige Leiter der Mordkommission Manhattan C/II erhob sich und stöberte kurz im Aktenschrank herum. Gleich darauf überflog er den Bericht des Polizeiarztes.

      „Doc Shriver hat festgestellt, dass der Schlag auf Boogers Kopf mit großer Kraft ausgeführt worden war. Mit mehr Kraft, als er einem Mädchen zutraut. Deshalb war ich auch mit den Journalisten einer Meinung, dass sich in dem Zimmer, das Booger mit dem Mädchen betreten hatte, bereits ein Mann befunden haben musste. Dass das ,Girl‘ dieser Mann gewesen sein könnte, darauf kam ich allerdings nicht.“

      „Was hatte Dave Booger eigentlich alles bei sich, als ihr seine Taschen durchsucht habt?“, erkundigte sich Bount.

      Toby brachte die Aufstellung aller bei dem Toten gefundenen Gegenstände. „Er war eigentlich ganz normal bestückt, wenn ich das so sagen darf.“

      Bount las: „Kreditkarte. Fünfhundert Dollar in Banknoten. Scheckheft. Goldener Ring, goldene Krawattennadel...“ Bount Reiniger sah den Captain erstaunt an. „Sag mal, wie konntest du es zulassen, dass die Presse von einem Lockvogelverbrechen schrieb?“

      Der Captain hob die massigen Schultern. „Du kennst doch die Brüder. Die fragen nicht erst lange, was sie schreiben dürfen. Die bringen einfach, was ihnen in den Kram passt.“

      „Du hättest die Möglichkeit gehabt, diesen Irrtum aufzuklären“, sagte Bount.

      „Ich war ja nicht sicher, ob sie nicht doch Recht haben.“

      „Du warst nicht sicher?“, fragte Bount entrüstet. „Nachdem du diese Liste in deinen Händen hattest, warst du nicht sicher, Toby? Du willst dich wohl über mich lustig machen. Dave Booger wurde nicht mal ein Cent abgenommen. Das hätte dir doch zu denken geben müssen.“

      Toby betrachtete seine Schuhspitzen. „Das Pärchen konnte immerhin von irgend jemandem gestört worden sein, oder?“

      „Auf keinen Fall“, sagte Bount.

      „Was macht dich so sicher?“ „Solche Pärchen arbeiten hinter der geschlossenen Tür. Wer hätte sie also stören sollen?“

      Toby nahm dem Freund die Liste wieder weg und legte sie in die Akte Booger zurück. „Na schön“, sagte er verdrossen. „Es war also kein Pärchen, sondern ein Mann, der sich als Mädchen verkleidet hatte.“

      Bount holte sein Päckchen Pall Mall aus dem Jackett. Er bot Toby ein Stäbchen an. Sie rauchten. „Nachdem ein Pärchen für die Tat ausscheidet“, meinte Bount nachdenklich, „sind wir gezwungen, uns um ein anderes Motiv umzusehen und was bietet sich hierbei zwangsläufig an?“ Toby blies den Rauch an Bount vorbei. „Worauf willst du hinaus? Auf Boogers Job?“

      Bount nickte bestimmt. „Dave Booger war Buchprüfer. In den Zeitungen stand, dass Rick Brannon sich von seiner Limonadenfabrik trennen möchte und James Hirth will die Fabrik möglicherweise kaufen. Natürlich nur dann, wenn das Unternehmen auf gesunden Beinen steht. Warum aber sollte Mr. Brannon die Absicht haben, eine Firma auf den Markt zu schmeißen, die in der Lage ist, ihren Mann zufriedenstellend zu ernähren?“

      „Dafür kann es viele Gründe geben“, sagte der Captain. „Nicht alle Firmen, die verkauft werden, stehen kurz vor dem Bankrott. Brannon hat ein neues Projekt im Auge, heißt es. Dafür braucht er Geld. Vielleicht hat er von den Limonaden die Nase voll. Es gibt Unternehmer, die können sich niemals auf ihren Lorbeeren ausruhen, die müssen immer etwas Neues in Angriff nehmen.“

      „Ich habe heute morgen ein wenig herumtelefoniert“, sagte

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