Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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Absteige betrat, machte Harry Prentiss nicht gerade das glücklichste Gesicht. „Sie schon wieder“, stöhnte er.

      Bount grinste. „Vielleicht tröstet es Sie, wenn ich Ihnen sage, dass ich jetzt auch lieber zu Hause wäre als hier.“

      „Die Blonde hat sich nicht mehr blicken lassen“, stellte der Nachtportier sofort fest.

      „Ich bin sicher, dass sie nie mehr wieder hierherkommen wird“, sagte Bount. „Jedenfalls nicht in derselben Aufmachung wie damals.“

      „Wie meinen Sie das?“, fragte Prentiss irritiert.

      „Sie sagten, das Mädchen wäre groß, blond und nicht besonders sexy gewesen, nicht wahr?“

      „Ja, so ungefähr habe ich sie beschrieben.“

      „Können Sie dieses nicht besonders sexy etwas klarer definieren?“ Prentiss zog die Brauen zusammen. Nachdenklich starrte er auf die schwarze Pultplatte. „Sie wirkte eben nicht anziehend. Ich meine, sie hatte keine weibliche Ausstrahlung, Verstehen Sie? Alles an ihr war irgendwie grob. Sie sprach mich als Mann überhaupt nicht an und ich dachte bei mir, dass Booger, zu diesem Zeitpunkt kannte ich seinen Namen natürlich noch nicht, sich ein hübscheres Mädchen verdient hätte. Eines mit mehr Grazie, mit einer besseren Figur... Die Blonde hatte ja nicht mal eine richtige Taille.“

      „Und wie war ihr Busen?“, erkundigte sich Bount.

      „Verdammt flach.“

      „Mit anderen Worten, die Blonde könnte ohne weiteres ein Mann gewesen sein.“

      Harry Prentiss Augen weiteten sich. „Liebe Güte, Mr. Reiniger. Jetzt, wo Sie’s sagen, bin ich fast sicher, dass das ein Mann war!“

      Ein Mann also.

      Das bedeutete für Bount, er musste in diesem Fall vollkommen umdenken. Dave Booger war nicht zu Tode gekommen, weil es beim Überfall auf ihn zu einer Panne gekommen war. Dieser Mann war vorsätzlich ermordet worden. Von einem anderen Mann, der sich als Mädchen verkleidet an ihn herangemacht hatte.

      Nun galt es, das richtige Motiv für die Tat zu finden.

      Bount klopfte dem Nachtportier wohlwollend auf die Schulter und sagte: „Schlafen Sie weiter, Mr. Prentiss. Ich brauche Sie heute nicht mehr.“ Dann verließ er das Hotel. Er wollte nach Hause fahren und für diesen arbeitsreichen Tag Schluss machen.

      Doch es kam mal wieder ganz anders.

      18

      Plötzlich wuchsen drei Gestalten aus dem Boden.

      „Das ist er“, sagte Mortimer Frayne mit einem breiten hasserfüllten Grinsen. „Das ist ,Bount.“ Der Mulatte wies mit seiner beringten Hand auf die beiden Kolosse, die ihn flankierten. Er sah zwischen ihnen klein und unbedeutend aus. Die Muskelmänner überragten selbst Bount, der keineswegs zur kleinen Kategorie gehört, um einen Kopf. Frayne sagte: „Wie du siehst, habe ich deinen Rat beherzigt, Bount. Ich hab mir zwei neue, stärkere und größere Gorillas zugelegt. Glaubst du, dass du die beiden auch so leicht schaffen kannst wie ihre Vorgänger?“

      Bounts Nervenkostüm vibrierte. Er zwang sich, mit ruhiger gelassener Stimme zu antworten: „Das käme auf einen Versuch an.“

      „Okay“, nickte Mortimer Frayne und grinste dreckig. „Ich bin damit einverstanden.“ Seine Linke hatte die ganze Zeit in der Jacketttasche gesteckt. Jetzt zog er sie heraus. Sie war mit einem Colt Python verlängert. Der Mulatte ließ die weißen Zähne triumphierend blitzen. „Ich wusste, dass du mir bald wieder über den Weg laufen würdest, Bount. Ich hab mir unsere Vereinbarung noch mal gründlich durch den Kopf gehen lassen und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie mir doch nicht so richtig gefällt. Sieh mal, ich regiere in diesem Gebiet nun schon seit acht Jahren und ich sehe nicht ein, weshalb ich plötzlich einen Kerl wie dich neben mir dulden soll. Du musst mich verstehen, Bount. Wenn das Schule macht, komme ich aus den Schwulitäten nicht mehr raus, deshalb bin ich gezwungen, gleich beim ersten Mal hart durchzugreifen und ein Exempel zu statuieren, damit da nichts einreißt, was mir gegen den Strich geht. Ein abschreckendes Beispiel erfüllt in den meisten Fällen immer noch am besten seinen Zweck. Ich darf dich jetzt bitten, mir die Wagenschlüssel zu geben. Wir vier werden eine kleine Spazierfahrt machen und uns überlegen, wie wir dieses leidliche Problem aus der Welt schaffen können.“

      Bount gab ihm die Schlüssel nicht.

      Frayne bediente sich daraufhin selbst.

      Bount Reiniger musste sich in den Fond setzen. Die beiden Fleischberge stiegen links und rechts zu und klemmten ihn mit grimmigen Mienen zwischen sich ein. Mortimer Frayne marterte den Anlasser. Er hatte kein Gefühl für Autos. Das bewies er gleich noch einmal, indem er den ersten Gang brutal ins Getriebe knallte. Bount presste die Kiefer zusammen. Ein Motor, ein Getriebe waren trotz allem zu verschmerzen. Vermutlich nicht aber das, was ihn am Ende dieser Fahrt erwarten würde.

      Als Frayne den SEL mit einem kraftvollen Sprung vorwärts schießen ließ, fasste der rechte Nachbar in Bounts Jackett und nahm ihm die Automatic ab.

      Während der kurzen Fahrt, die den Broadway bis zum Central Park hinaufführte, dachte Bount an June. Dabei zog sich seine Kopfhaut zusammen. Er war bereit, alles einzustecken, was in wenigen Minuten auf ihn zukommen würde. Nur June durfte nichts geschehen. Nichts hätte ihn schlimmer getroffen als das.

      Frayne lenkte den Mercedes in den Park hinein und ein Stück die Transverse Road entlang.

      Kurz darauf stemmte er das rechte Bein auf die Bremse.

      Der Mulatte wandte sich mit gemein funkelnden Augen um. „Steig aus!“, sagte er.

      Rechts wurde der Wagenschlag aufgestoßen. Der gewichtige Gorilla faltete sich aus dem Fahrzeug. Er wandte sich um und wartete mit pendelnden Fäusten darauf, dass

      Bount Reiniger aus dem Silbernen kam.

      Bount hatte sich schon in vielen kritischen Situationen befunden, doch diese war eine von den kritischsten. Er zögerte. Das passte seinem linken Nachbarn nicht.

      „Na los doch!“, blaffte der Kerl. Seine Stimme klang, als würde er durch ein Ofenrohr sprechen. „Hast du nicht gehört, was Mort gesagt hat?“

      „Du hast doch nicht etwa Schiss?“, höhnte der Mulatte.

      „Steig aus!“, schnarrte der Kerl zu Bounts linker Seite und er rammte ihm seine gewaltigen Tatzen in dem Augenblick in den Rücken, wo Bount Reiniger sich der Tür zuwandte.

      Bount war ein Meister im Nutzen von kleinsten Chancen.

      Er

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