Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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aber wirkungsvoll“, sagte Bount bitter. „Und es wird immer wieder Dummköpfe geben, die darauf hereinfallen.“

      „Seit dem Mord an Dave Booger arbeiten die beiden nicht mehr in Mortimer Fraynes Revier“, berichtete June March weiter. „Es erschien mir wichtig, dir das zu sagen, Bount. Es kann natürlich Zufall sein, dass das Pärchen ausgerechnet nach dem Mord in eine andere Gegend übersiedelte. Es könnte aber auch sein, dass die beiden mit dem Mord etwas zu tun haben.“

      Bount trank seinen Mokka aus und sagte lobend: „Sehr aufmerksam, Mädchen. Wirklich sehr aufmerksam.“

      „Wirst du der Sache nachgehen?“ „Natürlich. Weißt du, wo das Pärchen zur Zeit tätig ist?“

      „Leider nein, Bount.“ June zuckte bedauernd die Achseln. „Möglicherweise treiben sie sich in der Nähe des Tompkins Square herum. Ich erinnere mich, dass jemand diese Vermutung geäußert hat. Genau weiß darüber jedoch niemand Bescheid.“ „Wilkie und ich werden versuchen, ihre Spur zu finden“, meinte Bount und legte das Geld für den Orangensaft und den Mokka auf den Tisch.

      Sie erhoben sich. June sagte, sie würde wieder auf ihren vorgeschobenen Posten zurückkehren und weiterhin Augen und Ohren offenhalten. Bount bekam dabei gleich wieder ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Mortimer Frayne würde sich an das getroffene Stillhalteabkommen nicht lange halten, soviel stand fest. Der üble Bursche sehnte sich bestimmt nach einer schönen eiskalten Revanche und sobald ihm eine Idee gekommen war, wie er die Sache anpacken musste, damit sie ein Erfolg wurde, würde er sich nicht länger um die lästige Vereinbarung, die ihm wie ein schmerzender Dorn im Fleisch saß, kümmern.

      Bount wollte June den Vorschlag machen, ins Büro zurückzukehren, doch ehe er noch ein Wort gesagt hatte, meinte das Mädchen abwehrend: „Kommt nicht in Frage, Bount.“

      Bount Reiniger stellte sich dumm. „Wovon sprichst du?“

      „Ich kehre erst dann an meinen Schreibtisch zurück, wenn dieser Fall geklärt ist.“

      Bount seufzte. „Dann kann ich nur hoffen, dass das bald sein wird. Heute morgen habe ich vier weitere graue Haare entdeckt. Ich möchte nicht wie ein alter Mann aussehen, wenn wir den Fall zu den Akten legen.“

      June trat mit ihm auf die Straße. Sie kniff lächelnd ein Auge zu und sagte leise: „Wusstest du nicht, dass ich Männer mit grauen Schläfen irrsinnig interessant finde?“

      Bevor er dazu Stellung nehmen konnte, wandte sie sich um und stöckelte davon. Er durfte noch einen Augenblick das herrliche Schauspiel ihrer wiegenden Hüften genießen,

      dann verschwand sie um die nächste Ecke...

      12

      Die Tür flog auf und knallte gegen die Wand.

      Derek Morris war zu Hause. Er hockte auf einem alten ächzenden Sofa und rauchte mit verzücktem Gesicht Haschisch. Bount Reiniger stand mit Wilkie Lenning grinsend im Rahmen. Bount Reiniger wandte sich an seinen Begleiter. „Junge, wir haben vergessen anzuklopfen. Das könnte Mr. Morris missfallen, deshalb möchte ich, dass du es nachholst.“

      Wilkie klopfte mit ernster Miene.

      Bount fragte: „Dürfen wir eintreten, Mr. Morris?“

      „Nein, verdammt!“, schrie der Ganove.

      „Vielen Dank, Mr. Morris“, sagte Bount und machte einen demonstrativ großen Schritt in die Wohnung. Wilkie folgte ihm und schloss hinter sich die Tür.

      Derek Morris schnellte ärgerlich vom Sofa hoch. „Zum Geier, ich habe nein gesagt, Bount Reiniger!“

      Bount blickte ihn erstaunt an. „Na so was, sollte ich es doch tatsächlich mit den Ohren haben? Mir war eben, als hätte ich ein klares deutliches Ja von dir gehört, Derek. Ich war der Meinung, du würdest dich ehrlich über meinen Besuch freuen. Sind wir denn keine Freunde mehr?“

      Morris stieß die Hasch-Zigarette wütend in den Aschenbecher. „Waren wir denn jemals Freunde?“, zischte er feindselig.

      „Ich denke doch“, erwiderte Bount unschuldig.

      „Sie haben mich zweimal hintereinander ins Kittchen gebracht!“, ärgerte sich Morris. Seine Halsadern klopften vor Aufregung.

      Bount schmunzelte. „Wenn ich mich recht entsinne, konnte ich dir beide Male einen raffinierten Einbruch nachweisen. Ich dachte, du würdest das verstehen, mein Junge. Ich habe persönlich nicht das geringste gegen dich, das musst du mir glauben. Es ist nur so, dass der Mensch von irgend etwas leben muss und mein Job ist es nun mal, Typen wie dich ins Loch zu bringen.“

      „Ein mieser Beruf ist das, andere Menschen ins Unglück zu stürzen!“ „Oh, es gibt eine Menge Leute, die sehen das ganz anders als du“, erwiderte Bount Reiniger.

      Morris kräuselte die Nase. „Wo Sie schon mal hier sind, könnten Sie mir auch sagen, was mir diesmal das zweifelhafte Vergnügen verschafft. Wenn Sie die Absicht haben, mir wieder was anzuhängen, muss ich Sie leider enttäuschen. Meine Sauberkeit nimmt es mit der von frisch gefallenem Schnee auf.“

      Morris war ein mittelgroßer Bursche mit einem Kopf, der wegen seiner überdimensionalen Größe nicht zu ihm passte. In seinen Augen glänzte das Haschisch.

      Bount lächelte den Einbrecher entwaffnend an. „Du hast unverschämtes Glück, Derek. Weißt du das?“

      „Wieso?“, fragte der Ganove irritiert.

      „Ich bin nicht im entferntesten hinter dir her.“

      „Dann verstehe ich nicht, weshalb Sie so einfach in meine Wohnung hereinplatzen. Mir wäre vorhin vor Schreck beinahe das Herz stehengeblieben.“

      „Das tut mir aufrichtig leid“, sagte Bount mit einem süffisanten Lächeln. „Hör zu, ich verrate dir, wie du uns beide ganz schnell wieder los wirst: Du bist doch ein ausgeschlafenes Bürschchen, das sogar das Laub faulen hört, nicht wahr? Mein Freund und ich sind hinter einem Pärchen her, das sich hier in der Gegend herumtreiben soll. Er heißt Matt Cameron. Ihr Name ist Martha Jagger. Die beiden häkeln eine alte, aber immer noch gute Masche: Sie spielt den Lockvogel und er mimt den Raubritter. Schon mal von den beiden gehört, Derek?“

      Morris schüttelte sofort den Kopf.

      Bount hob die rechte Hand. „Du hast ja noch nicht einmal nachgedacht, Mann. Willst du, dass ich mir einbilde, du hättest nicht die Absicht, mich bei meiner harten Arbeit zu unterstützen? Also wenn das so ist, muss ich dir ganz ehrlich sagen, dass mir das nicht gefallen würde. Das könnte mich vielleicht sogar sauer machen, mein Lieber. Du

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