Vier Mordfälle für den Schnüffler: N.Y.D. New York Detectives Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland
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15
Im selben Moment befreite sich Bount Reiniger von seiner Last.
Es passierte alles beinahe zur selben Zeit. Bount Reiniger schwang herum, ließ das Mädchen fallen, versetzte der Tür einen Tritt und fing den auf seinen Kopf zusausenden Totschläger mit der Linken ab, während Matt Camerons Kinnspitze von einem gewaltigen Uppercut getroffen wurde. Der Bursche wurde von der Wucht des Schlages fast aus den Schuhen gehoben. Er flog zurück und krachte gegen die Wand.
Martha versuchte, auf allen vieren davonzukommen. Sie wimmerte leise, denn sie war ziemlich unsanft auf ihrer Kehrseite gelandet. Bount kümmerte sich nicht um sie. Weit würde sie auf diese Art ohnedies nicht kommen. Sein ganzes Augenmerk galt dem kräftigen Burschen, der sich mit einem wütenden Fluch Luft machte und sein Glück noch einmal, diesmal mit aller Kraft, die in ihm steckte, versuchte.
Bount schlug hastig auf den Lichtschalter.
Cameron hatte ein böses gemeines Gesicht. Er war rein äußerlich haargenau das Gegenteil von Martha Jagger. In dem Maße, wie sie anziehend wirkte, war er abstoßend. Seine Lippen glänzten feucht. Seine Augen wurden von einer unbändigen Wut weit aus den Höhlen getrieben. Da, wo Camerons Kinn mit Reinigers Faust Bekanntschaft gemacht hatte, war eine rote Schwellung zu sehen.
Der Kerl setzte alles auf eine Karte.
Es schien ihm gleichgültig zu sein, welchen Schaden er nun mit seinem verdammten Totschläger anrichtete. Hauptsache, die Angelegenheit entschied sich so, wie er sich das vorstellte.
Ehe Matt Cameron Bount ernstlich gefährlich werden konnte, spielte Bount Reiniger seine kämpferischen Vorzüge aus. Cameron war kein so brillanter Fighter wie Bount Reiniger. Er war nichts weiter als ein primitiver Raufbold mit Bärenkräften, die Bount nicht unterschätzen durfte, denn wenn dem Kerl ein lucky Punch glückte, war der Ofen aus.
Matt Cameron wuchtete sein ganzes Körpergewicht nach vorn. Er legte alles, was er zu bieten hatte, in den nächsten Schlag. Bount fing den niederfegenden Arm nicht ab, sondern federte im richtigen Augenblick zur Seite. Der eigene Schwung riss den Burschen nach vorn. Bount schlug mit der Handkante zu und Cameron landete gurgelnd auf dem Boden. Der Totschläger hüpfte ihm förmlich aus der Hand und polterte unter den Schrank.
In dieser Sekunde begriff Cameron, dass er diesmal an den Falschen geraten war. Irgendwann mal hatte es so kommen müssen. Er hatte seinen Meister gefunden.
Martha erreichte das Fenster.
„Hau ab!“, rief Cameron ihr keuchend zu. „Mach schnell! Verdufte!“
Das Mädchen reagierte auf diesen Befehl prompt. Sie sprang auf und öffnete blitzschnell das Fenster. Bount rannte zu ihr. Cameron griff nach seinen Beinen und wollte ihn zu Fall bringen, doch Bount Reiniger riss sich los und erreichte das Mädchen in dem Augenblick, wo sie die hübschen langen Beine über die Fensterbank nach draußen schwingen wollte.
„Willst du dir die Beine brechen?“, zischte er und riss sie zurück. Sie schlug um sich, wollte ihm ihre scharfen Fingernägel ins Gesicht schlagen. Er hob sie hoch und warf sie aufs Bett. Sie blieb verdattert liegen, während nun Matt Cameron versuchen wollte, seine Haut zu retten.
Er kam atemlos hoch, wollte herum schnellen und aus dem Zimmer stürmen.
Doch Bounts Hand war schneller als der Ganove.
Im Bruchteil einer Sekunde riss Bount Reiniger die Automatic heraus.
„Matt!“, schrie Martha schrill, als sie die Waffe erblickte. „Matt, bleib stehen! Er hat eine Kanone!“
„Verdammt scharf beobachtet!“, knirschte Bount. „Und er schießt auch damit, wenn es sein muss!“
Daraufhin erstarrte der bullige Bursche.
Und Martha Jagger fing neben Bount an, Krokodilstränen zu weinen.
16
Bount Reiniger ging nicht sanft mit dem Burschen um. Er riss ihn von der Tür weg und warf ihn gegen die Wand. Matt Cameron ließ alles mit sich geschehen. Er hatte einmal in seinem Leben eine Kugel abbekommen und das hatte so höllisch wehgetan, dass er auf eine zweite Kugel gern verzichten konnte. Bount tastete den Kerl mit geübten Händen nach Waffen ab. Er fand ein Klappmesser und eine Stahlrute. Kein Schießeisen.
Bount Reiniger krallte seine Finger in den Hemdkragen des Typs und blaffte: „Mitkommen!“
Cameron bewegte sich.
„Setz dich!“, befahl ihm Bount. Er gab ihm einen Stoß. Matt Cameron landete mit teigigem Gesicht neben seinem Lockvogel. Martha hatte aufgehört zu weinen. Sie hatte eingesehen, dass sie Bount damit nicht beeindrucken konnte. Bount Reiniger hielt die beiden mit seiner Waffe in Schach. „Ein sauberes Pärchen seid ihr, das muss ich schon sagen!“, knurrte er ungehalten. „Ihr habt wohl die Absicht, so berühmt wie Bonnie und Clyde zu werden, was?“
Martha richtete sich mit kummervoller Miene auf. „Bist du ein Bulle, Bount? Ist Bount überhaupt dein richtiger Name?“
„Bount Reiniger“, antwortete Bount Reiniger.
Matt Cameron schlug das Kreuz, als wäre ihm der Teufel begegnet. „Heiliger Bimbam, diesmal haben wir uns verdammt tief in die Nesseln gesetzt, Martha. Weißt du, wer das ist? Bount Reiniger!“ Plötzlich war Martha kein Engel mehr. Es war hässlich, wie sie sich demaskierte. Sie verzerrte wütend ihr schönes Gesicht und fauchte: „Verdammt noch mal, machst du mich dafür jetzt etwa zum Sündenbock? Wie konnte ich denn wissen, wer er ist! Er trägt kein Namensschild um den Hals.“
Die beiden fingen zu streiten an. Sie hackten schonungslos aufeinander herum, verwünschten sich gegenseitig und warfen sich die niederträchtigsten Beleidigungen an den Kopf.
Bount ging dazwischen. „Schluss jetzt!“, schrie er das Pärchen an.
„Verfluchte