Sophie und Thronerbe. Viktor Mück

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sophie und Thronerbe - Viktor Mück страница 7

Sophie und Thronerbe - Viktor Mück

Скачать книгу

wollte durch sein Schweigen zeigen, dass Edwin lügt und er keine sprechende Ratte ist. Edwin näherte sich dichter und flüsterte:

      – Wenn du jetzt nicht sprichst, ich zerkleinere das Mädchen und lass dich das anehen.

      – Ich bin keine Ratte, sondern eine Maus!!! – sagte Patrick laut.

      – Wie viel Gold willst du für diese Ratte? – fragte Albert Edwin.

      – Zehn Tausend Goldstücke, mein Herr. Und dieses Mädchen einfach gratis, – antwortete er.

      – Gut! Ich nehme sie, – antwortete Sklavenhalter Albert.

      Er gab Edwin zehn Tausend Goldstücke und befahl der Wache Sophie und Patrick ins Haus zu bringen, das in der Nähe von der Burg stand und sie dort einzuschließen. Sophie und Partick wurden in jenes Haus gebracht, wohin Albert befohlen hatte, im Keller eingeschlossen, nach einiger Zeit brachte man Wasser in der Kanne und einige härte Flachbrote.

      – Was müssen wir machen? – fragte Sophie Partick.

      – Ich weiß es nicht, wir müssen etwas erfinden und von hier aus einen Ausweg finden, – erwiderte er. – Ich bitte um Verzeihung bei dir, Sophie, – sagte Patrick, – ich habe dich darin hineingezogen, ich brauchte nicht dich zu überreden zum See zu gehen und ihn in diesem alten Boot zu überschwimmen. Wir finden unbedingt einen Ausweg und werden uns herausfinden, es ist nur geblieben zu verstehen, wie wir das machen dürfen.

      – Niemand kann uns helfen, – sagte weinend Sophie, – wir werden hier für immer bleiben! Wie kommen meine Mutti und Vati ohne mich zurecht? – sagte sie noch stärker weinend.

      Der Keller des Hauses war riesig, darin war kaum ein Licht, nur eine Kerze, kaum noch brennend, beleuchtete den ganzen Keller. Die Kellerfeuchte und hohe Feuchtigkeit, wegen dessen die ganze Kleidung nass war, ließen alle, die dort waren, bis in die Knochen durchfrieren. In einiger Zeit stieg die Wache in den Keller herunter, öffnete den Käfig, wo Sophie und Patrick saßen, und befahl ihnen aufzustehen und ihr nachzufolgen. Das grelle Tageslicht biss in den Augen, es war schwer zu gehen, ihre Beine waren in Eisen geschlagen worden, damit sie nicht fliehen konnten. Die Wache brachte sie zu einer kleinen Holzbrücke, die zum großen Eingangstor der Burg führte. Die Brücke verband zwei Felsen und dazwischen war eine tiefe Kluft. Einer der Wächter warnte vor, gesagt, dass sie Befehle erfüllen dürfen, wenn sie nicht wollen, dass man sie von dieser Brücke in die Kluft wirf. Sophie und Patrick sahen entsetzlich nach unten und traten zurück, indem sie sich dicht der Wache näherten. Am Burgeingang standen noch vier Wächter, sie waren riesig und stark, in ihren Händen waren Äxte und große Metallschilder. Die Wache machte die Tür auf, Sophie und Patrick betraten die Burg begleitet von der Wache. In einem langen engen Korridor hingen viele Porträts, darauf waren König Louis und seine verstorbene Frau Königin Navina dargestellt worden, auf einem anderen Porträt war Prinzessin Milena abgebildet. Die Rahmen dieser Porträts waren golden, die Wände waren aus rotem Schnittholz angefertigt worden und an der weißen Decke hingen dem ganzen Korridor entlang großen Kristallleuchten mit den Kerzenständern darin. Entlang den Wänden gab es viele Türen, aber Sophie und Patrick wurden zum Ende des Korridors zu jener Tür gebracht, die zur Wäscherei führte, dort wartete Hofmann Robert auf sie. Er war mittelgroß mit dem grauen Kopf und mit dem dichten schwarzen Bart, er war verantwortlich für alles in der Burg. Die Roberts Familie diente den Königen dieser Burg schon viele Jahrhunderte, seine Ahnen im Mannesstamm waren Hofmänner, Schmiede oder Tischler, und Frauen waren immer Dienstmädchen. Robert war sehr streng, für jeden Ungehorsam konnte er jeden in das Verlies für eine Woche ohne Essen stecken und der Wache erlauben, nur allein Wasser zu geben.

      – Mir nach! – befahl Robert Sophie und Patrick mit überheblicher Stimme.

      Die Wache legte ihnen Eisen ab und sie gingen nach dem Hofmann in eine kleine Stube, wo einige Holzwaschtröge von den großen bis zu den kleinen, lagen Bürsten und Lappen, und in der Ecke standen Besen.

      – Eure Aufgabe ist die Tröge, Lappen und Bürsten zu nehmen, – sagte Robert im Befehlston, – ihr solltet alles in den Thronsaal bringen, diese Tröge mit dem Wasser einfüllen. Später erkläre ich, was weiter zu tun ist, – drehte er sich auf den Absätzen in Richtung der Tür um, drehte den Kopf und sah die Wache an, er befahl das Mädchen und die Maus in den Thronsaal zu bringen.

      Sophie und Patrick nahmen Lappen, Bürsten und einen Trog und begaben sich zum Thronsaal. Als die Wache die Tür aufmachte, standen Sophie und Patrick mit aufgesperrten Augen und weit aufgemachtem Mund. Die Schönheit des Saals war schwer in Worten wiederzugeben, der Saal sah strahlend schön und hell aus, und zwar so, dass sein Glanz in den Augen biss. Die der Wand entlang angeordneten Doppelsäulen machten ihn einem Tempel gleich. Der Saal war mit Marmor in weißen, grauen, rosa und bläulichen Farben bekleidet. Überall waren vergoldete Elemente des Innenraumes und helle malerische Leuchtengläser. In der Thronnähe standen Statuen in den halbrunden Nischen. Der Thronplatz stellte ein gestuftes Podium mit dem Thron dar. Der Thron selbst war aus Gold mit der langen Lehne und den breiten Ellbogenlehnen angefertigt worden. In einigen Minuten kam Robert an und sagte, dass heute ein Ball der Verlobung der Prinzessin Milena zu Ehren stattfindet und alles hier zum Abend glänzen sollte.

      – Hier glänzt alles nun ja, – sagte Sophie.

      – Halt́s Maul! – sagte Hofmann Robert.

      – Wie schaffen wir den so riesigen Saal zu waschen? – fragte Patrick Robert.

      – Es sind eure Probleme, – erwiderte er, drehte sich um und ging weg.

      – Ich glaube, wenn wir jetzt nicht anfangen und uns nicht beeilen, so fürchte ich, wir können bestraft oder hingerichtet werden, – sagte Sophie.

      – Ich sage mehr, man kann uns hinrichten, wenn alles hier nicht glänzen wird, – sagte Patrick.

      Sophie und Patrick holten Wasser und machten sich an die Arbeit.

      – Patrick, – wandte sich Sophie an das Mäuschen, – ich meine, du brauchst mit dem Staubwischen anzufangen, und ich beschäftige mich mit dem Bodenwaschen.

      Die Fußböden des Thronsaales waren auch aus Marmor gemacht. Er war weiß und ihn auszuwaschen war es sehr schwer. Einfach mit dem Lappen wurde der Schmutz nicht ausgewaschen, Sophie beschloss eine Bürste zu nehmen und damit den Schmutz auszuwaschen, doch der Schmutz verschwand langsam vom weißen Marmor.

      – Wenn ich ein König wäre und so leben könnte, – sagte Patrick, – keine Sorgen für dich, du sitzt auf dem Thron und weist an, wer was machen soll.

      – Ich möchte auch eine Prinzessin sein, – Sophie beschloss auch zu träumen, – ich würde prächtige und schöne Kleider tragen, jeden Tag Bälle veranstalten lassen, einen schönen Prinz heiraten und wir würden viele Kinder haben.

      – Und noch würdet ihr lang und glücklich leben, – sagte Patrick lachend.

      Nachdem Patrick das Lachen aufgehört hatte, wollte er einen Eimer holen und rutschte dort aus, wo Sophie den Fußboden gewaschen hatte. Sophie brach in lautes Lachen totlachend so laut aus, dass ein Wächter, der hinter der Tür stand, das gehört hatte. Danach trat er ein und sagte in schonungsloser Stimme:

      – Hört aus zu plaudern. Und beeilt euch, bald wird man in den Thronsaal Tische und Stühle bringen.

      Patrick wartete darauf, bis sich der Wächter gedreht hatte, und machte ihm eine Grimasse. Sophie lächelte und setzt fort mit der Bürste den Marmorboden zu reiben.

Скачать книгу