"Man muss kein Abitur haben, um erfolgreich zu sein.". Christine Höcklin

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was, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm!“ […]

      „Man muss selbst wissbegierig sein und fragen, wieso ist das denn so? Und man muss keine Formeln groß auswendig lernen, das ist einfach – man muss den Sinn und den Weg dahin verstehen. Und dann kann man sich immer unheimlich viel ableiten und sich selbst helfen!“

      So vermittelt Rosenhagen seinen Auszubildenden neben dem Fachwissen auch noch Handwerkszeug fürs Leben. Er gibt das weiter, was ihn geprägt und weitergebracht hat und fördert Mitdenken, gesunden Menschenverstand und Weitblick.

      Es geht ihm darum, dass seine Auszubildenden verstanden haben, was sie gelernt haben.

      „Wenn jemand immer nur zu einer Klassenarbeit lernt und dort auch eine gute Zensur schreibt, aber das Thema insgesamt nicht verstanden hat, wird er es schwer haben im Leben, weil das eine auf das andere aufbaut. Wenn jemand etwas in seinem Kurzzeitgedächtnis lernt, mit dem Erfolg einer guten Zensur, ist es manchmal schlechter, als wenn jemand eine schlechte Zensur schreibt, aber es im Grunde genommen verstanden hat.“

      Diese Grundfertigkeiten hatte Rosenhagen recht bald verstanden. Er hatte verstanden, warum Lernen wichtig ist und es ebenso wichtig ist, wie man lernt. Und dass dieses Rüstzeug einen sehr weit bringen kann. Außerdem trug er diese ‘berufliche Neugierde’ in sich.

      „Ich wollte einfach alles wissen, was mit meinem Beruf zu tun hat und was Eisen ist! Es ist nicht nur Eisen: Im Eisen sind viel Kohlenstoff und sonstige Sachen drin. Und das habe ich eben in der Berufsschule, also in der Theorie gelernt. In der Praxis habe ich gelernt, wie ich mit Eisen umgehe: Wie schneide ich Eisen? Wie bearbeite ich das? Wie biege ich es? Wie schweiße ich es? Und für was kann man das alles nehmen? Und so hatte ich diese Ergänzung von der Praxis zur Theorie.“

      In Rosenhagens Erzählungen über die Allgemeinbildende Schulzeit und die Berufsschulzeit kommt deutlich heraus, dass er Dinge, die ihm Spaß gemacht haben, die ihn interessiert haben, auch freiwillig und engagiert (ohne den Unterricht zu stören) - soll heißen unter anderem auch in zusätzlichen Schulstunden/Arbeitsgemeinschaften - auch mit einer gewissen Dankbarkeit getan hat, denn hier spielten Motivation und Anerkennung eine Rolle. Umgekehrt hatten eher demotivierende Aussagen von Lehrpersonen eine gegenteilige Wirkung. Überzeugen konnten ihn vor allem LehrerInnen mit Praxiserfahrung in ihrem Lehrfach:

      „Ich hatte in der Berufsschule einen super Berufsschullehrer erwischt, der war gelernter Werkzeugmacher und ist auf dem zweiten Bildungsweg Berufsschullehrer geworden und er wusste, wovon er redet. Und was er sagte, hatte Hand und Fuß. Und der konnte es auch gut ‘rüberbringen.“

      Zu seiner Berufswahl sagt Rosenhagen:

      „Mit der Berufswahl habe ich einen Lebensweg für mich eingeschlagen. Und ich habe versucht, immer auf diesem Weg zu bleiben und diesen auszubauen, statt neue Trampelpfade aus zu probieren und nie bequem zu gehen.“

      „Es kann natürlich sein, dass der erste Pfad, den man eingeschlagen hat, doch nicht der richtige ist und man das erst später erkennt. Aber das ist auch nicht schlimm. Wenn man erstmal eine abgeschlossene Ausbildung hat, dann hat man das Leben kennen gelernt.

      Und die Veränderungen in einem Beruf – und da sage ich einfach mal in jedem Beruf – da ändert sich alles stetig und mittlerweile auch unheimlich schnell. Trotzdem kann ich von den Dingen, die ich im Leben gelernt habe, immer wieder irgendetwas anderes ableiten. Und heute kann ich sagen: Es hat alles ‘was mit Prozessen zu tun, ob ich ein Stück Holz, ein Stück Eisen oder ein Stück Stein schneide, alles hat ‘was mit Kürzen zu tun und die Maschinen sind ähnlich – haben natürlich andere Eigenschaften – und wenn ich die Prozesse dann verstehe, dann kann ich immer unheimlich viel davon ableiten. Man muss einfach versuchen, daraus eine gewisse Logik zu entwickeln.“

      Abschließend zu dem Thema ‘Erfolg ohne Abitur’ erzählt Rosenhagen von einem Sonderschüler, der seine Lehre bei der Firma Rosenhagen machte und schließlich die schwierigsten, neusten und komplexesten Maschinen bedienen konnte und sich sehr engagierte und wissbegierig war. Dazu Rosenhagen:

      „Das was man will, schafft man auch!“

      Sicherlich ist es nicht immer einfach, in einem Familienunternehmen die Führung in die Hände der nächsten Generation zu übergeben bzw. mit mehreren Generationen gleichzeitig unter einem Dach zu arbeiten und zu führen.

      Zum einen mag es auf der menschlichen Ebene Herausforderungen geben. Zum anderen sind Veränderungen normal und in der heutigen schnelllebigen Zeit bekommen diese Veränderungen noch einmal einen anderen Stellenwert: Diese Veränderungen in Bezug auf Technologien, Maschinen, Mitarbeiterführung etc. erfordern ein hohes Maß an Flexibilität, stetige Weiterbildung und einen erhöhten zeitlichen Aufwand, um nur einige Auswirkungen davon zu nennen.

      Als Heiko Rosenhagen seine Ausbildung im elterlichen Betrieb begann, waren mit seinem Opa Ernst Rosenhagen, der die Firma 1952 gegründet, seinem Vater Heinz Rosenhagen, der 1976 die Führung des Betriebes übernommen hatte und ihm drei Generationen gleichzeitig unter einem Dach. Um es vorweg zu nehmen: Die drei hatten es gut zusammen. Was unterstütze diese harmonische Dreisamkeit?

      Es war das Vertrauen, das Vater Ernst in seinen Sohn hatte, was zu einer sehr guten Zusammenarbeit und damit auch zum Erfolg führte. Er ließ seinen Sohn schalten und walten und hat ihn dabei nicht gebremst. Während der Vater die meiste Zeit auf Montage war, konnte Heiko Rosenhagen viel verändern und weiterentwickeln. Es motivierte ihn, dass er seine Ideen einbringen konnte. Zum freien Schalten und Walten sagt Heiko Rosenhagen:

      „Dieses Schalten und Walten, das wünsche ich mir ehrlich auch von meinen Kindern oder von anderen Menschen, die einfach mal etwas machen. - Ich habe sicherlich auch viele Ideen gehabt, viele Schnapsideen, was sich dann nachher als Flop herauskristallisierte, aber dann habe ich es entweder ganz abgeschafft oder verbessert. Aber wenn man nie anfängt, wird man nichts verändern können. – Und ‘Vatter’ sagte immer: „Versuch macht klug!“ Und so habe ich eben mit meinem Vater nie Stress gehabt wegen Veränderung.“

      Gesunder Menschenverstand sowie Wille und eigener Antrieb prägten und prägen dieses Unternehmen. Außerdem lernte Heiko Rosenhagen dabei auch, dass Entscheidungen getroffen werden müssen, um weiter zu kommen.

      Zum Tag der offenen Tür im Jahr 2007 (Marktspiegel Burgwedel)

      Firmengründer (Großvater von Heiko Rosenhagen) Ernst Rosenhagen im Jahr 1986

      Heinz Rosenhagen (Vater von Heiko Rosenhagen) im Jahr 1984

      Catharina Rosenhagen (Großmutter von Heiko Rosenhagen) 1984

      Anny Krone mit Enkel Heiko Rosenhagen im Jahr 1985

      Der Holzstall, in dem Heiko und Iris Rosenhagen gespielt haben, 1970er Jahre.

      Familie Rosenhagen: Elke, Heiko, Heinz und Iris Rosenhagen

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