ON / OFF GESUNDHEIT. Andreas Jopp

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ON / OFF GESUNDHEIT - Andreas Jopp

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und anti-entzündlichen Phytonährstoffen. Den Einfluss auf Immunzellen kannte man lange schon aus dem Reagenzglas. Aber, Regel Nr.1: Man weiß nichts, bevor man es nicht in unserer Biomaschine (Körper) getestet hat. Heidelbeeren können die Anzahl der natürlichen Killerzellen im Menschen verdoppeln. Man teilte Sportler in 2 Gruppen ein. Gruppe 1 bekam für 6 Wochen eine Tasse Heidelbeeren, Gruppe 2 bekam einen blauen Shake mit Aromen.

      Warum Sportler? Leichter Sport stimuliert das Immunsystem. Leistungssport dagegen drückt das Immunsystem. Die Killerzellen von Leistungssportlern sind meist nur halb so hoch nach dem Sport, daher findet man eine hohe Infektanfälligkeit. Eine gute Versuchsanordnung also. Davor und nachdem die Sportler zweieinhalb Stunden auf dem Laufband waren, wurden deren Killerzeller analysiert. Die Sportler ohne Heidelbeeren hatten nach dem Laufen wie erwartet nur halb so viele Killerzellen. Bei den Sportlern der Heidelbeergruppe hatten sich die Killerzellen dagegen verdoppelt. Killerzellen eliminieren Viren und Krebszellen. Stellen Sie sich vor, was eine Packung Heidelbeeren kostet, verglichen mit einem Ausfalltag eines Fußball-Nationalspielers.25

      „Das trifft doch sicher nur auf Sportler zu.“ Dachte ich mir auch und habe weiter recherchiert. Hier also eine Heidelbeerstudie mit Teilnehmern, die eine sitzende Tätigkeit ausüben. Und auch hier konnte man nach 6 Wochen eine Verdopplung der Killerzellen messen.26

      Mein Tipp: Tiefgekühlte Heidelbeeren kann man immer im Haus haben. Das ist nur ein Griff ins Kühlfach. Wozu fertigen Heidelbeer-Joghurt kaufen, wenn darin bloß 4 Heidelbeeren enthalten sind, dafür aber Unmengen Zucker und Farbstoffe? Heidelbeeren fix aufs Müsli, gemixt in Salatsaucen für einen fruchtigen Geschmack (geht auch mit Himbeeren), in den täglichen Smoothie oder den Eiweißshake, oder als Heidelbeer-Eiweiß-Pfannkuchen. Lecker.

       Superfoods mit Ellagsäure

      Das Supermolekül Ellagsäure – zu finden in Beeren, Nüssen, Granatäpfeln - hat immunstimulierende und antikrebswirksame Wirkung. Krebszellen verstecken sich teilweise so raffiniert unter Tarnkappen (PD-LP1), dass das Immunsystem diese nicht gut erkennen kann. Ellagsäure kann die Produktion dieser Tarnkappen blockieren. So wird das Immunsystem in die gute Lage versetzt, wieder seinen Job machen zu können, nämlich Krebszellen zu entfernen.

      Mein Tipp: Hier die Superfoods mit der meisten Ellagsäure pro 100 Gramm: Brombeere (43 mg), Walnüsse (28 mg), Granatapfelsaft (17 mg), Himbeeren (2,1 mg), Erdbeeren (1,2 mg.) Mit einem Schälchen Beeren und einer Handvoll Walnüsse können Sie Ihr Immunsystem auf Hochtouren bringen.

       Cranberry-Saft und andere dunkelbunte Superfoods

      Cranberrys (Moosbeeren) gehören zur Familie der Heidelbeeren. „Schon die Ureinwohner in den USA nutzten Cranberrys gegen Erkältungen.“ Da ich persönlich keine Ureinwohner kenne, habe ich immer etwas Bauchweh mit diesen hübschen Geschichten. Ich habe also nachgeforscht. Man testete Cranberrys doppelblind (das heißt, weder Patient noch Arzt wissen, wer was bekommt) und Placebo-kontrolliert für 10 Wochen, und den Effekt auf das Immunsystem. Und tatsächlich: Bei den Teilnehmern auf Cranberry-Saft vermehrten sich die Immunzellen (γδ-T-Zellen). Und ein immunstimulierender Botenstoff gegen Infektionen (Interferon) erhöhte sich um 148 %. 27 Viele Studien zeigen bei täglichem Saftverzehr vor allem eine Wirkung gegen Harnwegsinfektionen bei Frauen. Es sind also wieder die Beeren, die perfekte Immunbooster sind.

      Mein Tipp: Weitere Superfoods, die in Studien nachweislich das Immunsystem stimulieren konnten, sind:28 Schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Kiwi, rosa Pampelmusen, Chili, alle Kohlsorten, wie Grünkohl, Rotkohl, Rosenkohl oder Brokkoli, Pilze, Knoblauch, rote Trauben.

      Gibt es Aktivierungsschalter, die das Immunsystem ankurbeln? Tatsächlich gibt es direkte Andockstellen an den Immunzellen für viele Pflanzenstoffe. Dazu zählen Polyphenole, Flavonoide, Carotinoide und viele andere bunte Pflanzenmoleküle.29 Die sind in vielen Obst- & Gemüsesorten enthalten: In Pflaumen, Kirschen, Rote Bete, Tomaten, Kohlsorten, Petersilie, rote Zwiebeln, rote Trauben und in Rotwein.

      Haben Sie schon einmal festgestellt, wie Ihr Urin sich verfärbt, wenn Sie Rote-Bete-Saft trinken oder Rote Bete gegessen haben? Diese hochaktiven Moleküle durchfluten Ihren ganzen Körper. Die Zellen baden praktisch in diesen roten Polyphenolen. An den Genen, Zellen und Immunzellen befinden sich spezifische Andockstellen für diese Polyphenole, die dann Stoffwechselvorgänge in Gang setzen. Erstaunt Sie das? Wenn man darüber nachdenkt, ist es logisch: Über Jahrmillionen wurde unser genetisches Material immer wieder auf diese Stoffe angepasst, die in der gesamten Pflanzenwelt weit verbreitet sind. Essen bedeutete: Pflanzenstoffe aufnehmen.

      Andere Beispiele für solche ON-Schalter findet man im Darm. Dieser hat eine sehr dünne Darmwand, die Außen (im Darm) und Innen (Körper) trennt. Sie muss so dünn sein, damit Nährstoffe durchkommen. Deswegen hat die empfindliche Darmwand ein super scharfes Immunsystem, damit Eindringlinge schnell entfernt werden können. Die Immunzellen im Darm sind überzogen mit Andockstellen, den AH-Rezeptoren, womit die Zellen scharf gestellt werden können. Und was aktiviert diese AH-Rezeptoren besonders? Zum Beispiel die Biostoffe in Brokkoli, anderen Kohlsorten und allen dunkelgrünen Pflanzenstoffen.30 Andere Andockstellen gibt es für die Inhaltsstoffe aus roten Trauben, grünem Tee und anderen Phytonährstoffen.

      Zusätzlich werden Ihre Darmbakterien mit den verschiedensten Ballaststoffen gefüttert. Wie Sie diese Billionen von nützlichen Mitbewohnern mit Pflanzenstoffen & probiotischen Bakterien für sich und Ihr Immunsystem arbeiten lassen können, erfahren Sie ab Seite 163.

      Mein Tipp: Aktivieren Sie die ON-Schalter im Darm mit bunten Pflanzenstoffen. Wenn ich einen grünen oder blauen Smoothie trinke, stelle ich mir immer vor, wie auf einmal Tausende von ON-Schaltern im Darm und auf den Zellen umgelegt werden. Dazu kaufe ich Obst & Gemüse, das möglichst dunkel und bunt ist. Tiefrot wie Beeren anstelle von Bananen. Oder dunkelgrün wie Eichblattsalat, anstatt Eisbergsalat. In Dunkelgrün sind die meisten Pflanzenstoffe enthalten.

      Neben Viren und Bakterien entfernt das Immunsystem täglich neue Krebszellen. Jeder von uns hat mehrmals am Tag Krebs, der durch das Immunsystem schnellstens wieder entfernt wird. Tatsächlich haben 40 % der Frauen zwischen 40–50 Jahren dauerhaft kleine Tumore in der Brust und 50 % der Männer zwischen 50–60 Jahren haben Mikrotumore in der Prostata. Solange die Tumore nicht aktiviert werden, ist das kein Problem.

      Wichtig: Verschiedene Pflanzenstoffe wirken wie eine tägliche Mini-Chemotherapie auf diese Mikrotumore. Wenn Krebszellen sich trotzdem vermehren, kann ein aktives Immunsystem diese wie mit einer roten Flagge markieren. Kurz danach rollen eine Armee hochpotenter T-Zellen an und entfernt sie.

      Wie unfassbar effizient das Immunsystem Krebs wegfressen kann, zeigen die neuen Krebstherapien, die das Immunsystem aktivieren: Bis zu 4 Kilogramm Krebsmasse konnte das Immunsystem in 3 Wochen vernichten. Dazu hatte man bestimmte Immunzellen entnommen und im Labor darauf trainiert, genau diese Form des Krebses zu vernichten.31

      Das Immunsystem ist also der wichtigste Freund und Partner, um Krebs bei sich zu vermeiden. Phytonährstoffe & Mikronährstoffe machen Ihr Immunsystem täglich scharf. Und für Krebspatienten gilt: Neben OP, Chemo- und Strahlentherapie ist das Immunsystem die 4. Säule in der Krebstherapie. Das Immunsystem eliminiert während und nach der Behandlung die restlichen Krebszellen. Unterstützen Sie Ihr Immunsystem mit einer konsequent pflanzlichen Ernährung.

      Haben Sie

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