ON / OFF GESUNDHEIT. Andreas Jopp

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ON / OFF GESUNDHEIT - Andreas Jopp

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aus gesättigtem tierischen Fett. Hierin sind fast keine Mikronährstoffe enthalten. Mit 392 Kilogramm Butter, Käse, Milch belasten Deutsche pro Kopf und pro Jahr die eigenen Blutbahnen.

       2. 80 % der Lebensmittel, die wir essen, sind hochverarbeitet.

      Beispiel Brot mit dem typischen Auszugsmehl Typ 405. Mineralien wurden hier entfernt. Der Verlust: –60 % Kalzium, –85 % Magnesium, –75 % Selen, –78 % Zink, –76 % Eisen, –80 % Chrom, –86 % Mangan, –68 % Kupfer, –50 % Molybdän. Doch die braucht der Körper.

      45 kg Brot, 36 kg Zucker, 26 kg Süßwaren tankt der Durchschnitts-Deutsche pro Jahr in seinen Stoffwechsel. Pizza und Nudeln sind dabei noch nicht einmal enthalten. Außer Kalorien ist darin kaum etwas Verwertbares zu finden. Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig. Natürlich, weil man sich so gut ernährt ... Nur: In Studien misst man regelmäßig zu niedrige Magnesium-, Kalzium-, Zink-, Vitamin-D-, Folsäure- und Vitamin-B6-Blutwerte. Vor allem bei Übergewichtigen findet man oft zu niedrige Werte.

       3. Vitaminverlust durch Lagerung, Transportwege und Kochen

      Was ist in dem neuseeländischen Apfel noch enthalten, nachdem er unreif geerntet wurde, 6–12 Monate lagerte und dann einige Tage dekorativ im Supermarkt lag? Wichtig zu wissen: Vitamine sind Licht-, Sauerstoff-, Wärme- und Lager-empfindlich. Einige Beispiele:

      • Lagerung: Der Vitamin-C-Verlust nach 48 Stunden bei unterschiedlichen Temperaturen von Spinat: Bei 4 Grad sind es –34 % weniger, bei 20 Grad –52 % weniger. Vitamin C ist an über 15.000 verschiedenen Stoffwechselreaktionen im Körper beteiligt. Wie soll Ihr Stoffwechsel mit dem bisschen, was verbleibt, optimal funktionieren?

      • Kochen und Verarbeiten: Werfen Sie Spinat nur 3 Minuten in heißes Wasser, sind 95 % der Folsäure weg. Salat verliert, nachdem er aufgeschnitten ist, pro Stunde 30 % seines Vitamingehaltes. Der praktische, vorgewaschene Salat im Plastikbeutel im Supermarkt oder aus der Salatbar in Ihrer Betriebskantine enthält nur noch Bruchteile des ursprünglichen Vitamingehalts.

      Wenn Sie sich intensiver dafür interessieren, wie Vitamine Ihre Leistungskraft, Stimmung, Stressresistenz und die Vermeidung von Erkrankungen beeinflussen, und wie man dosiert, auf was man bei Produkten achten sollte, dann empfehle ich Ihnen mein Buch: Risikofaktor Vitaminmangel. Es ist ein faszinierendes Thema.

      „Warum all diese Zahlen?“ Weil viele sich in der falschen Sicherheit wiegen, viel besser versorgt zu sein, als es tatsächlich der Fall ist. In der Beratung habe ich kaum jemanden, der nicht täglich 500– 1.000 leere Kalorien isst, in denen kaum noch Vitalstoffe enthalten sind. Verdünnte Lebensmittel, die von der Industrie billig mit Fett und Zucker gestreckt wurden. Bei denen die Vitalstoffe durch Verarbeitung entzogen wurden. Ganz viele essen sogar noch deutlich mehr leere Kalorien und wundern sich dann, wenn Sie nicht leistungsfähig sind. Wenn der Körper minimale Probleme nicht reparieren kann. Wenn die Schutzsysteme versagen und Ihre Biomaschine dauerhaft funktionsuntüchtig wird.

      Noch einmal das Bild, weil es so einprägsam ist: Würden Sie Heizöl in einen Sportwagen tanken? Kein Wagenbesitzer wäre so dumm, dann die gleiche Leistung des Sportwagens zu erwarten und zu glauben, dass dieser „das schon irgendwie verträgt“, ohne kaputtzugehen. Denken Sie doch einfach daran, wenn Sie das nächste Mal zur Tankstelle – Ihrem Supermarkt – fahren oder sonst wo auftanken.

      In der Corona-Krise wurden Büchsennahrung & Nudeln gehamstert, und die Immunabwehr dadurch zusätzlich heruntergedrückt. Tiefkühlkost statt Büchse wäre strategisch besser gewesen, weil die Phytonährstoffe in Obst & Gemüse die Immunzellen stimulieren. Circa 5.000–10.000 verschiedene Pflanzenstoffe kommen in der menschlichen Ernährung vor. Diese immunstimulierende Wirkung kann sehr einfach in Impfstudien gezeigt werden. Je älter jemand ist, desto schlechter springt das Immunsystem auf Impfungen an, um Antikörper zu entwickeln, die dann bei einer zukünftigen Infektion aus der Datenbank des Immunsystems sofort abgerufen werden können. In einer Studie teilte man Ältere in zwei Gruppen ein: Gruppe 1 verzehrte über vier Monate täglich 5 Portionen Obst & Gemüse, und Gruppe 2 bekam weniger als 2 Portionen. Dann wurde gegen Lungenentzündung geimpft. Das Immunsystem der „5-Mal-am-Tag-Gruppe“ sprang wesentlich besser auf die Impfung an, und produzierte 82 % mehr Antikörper.18 Hieran zeigt sich, wie sehr Obst & Gemüse das Immunsystem boosten. Je älter man wird, desto mehr sollte man davon essen. Unsere Abwehr ist einfach nicht für vitalstoffarme Spaghetti geschaffen.

      In einer neuen Metaanalyse über 83 Studien mit mehr als 23.000 Teilnehmern wurden mit aufwendigen Blutuntersuchungen Dutzende immunstimulierende Wirkungen durch Obst & Gemüse aus gut geführten Studien zusammengefasst.19 Die Wirkungen reichen von der Aktivierung der T-Killerzellen über die Geschwindigkeit der Produktion neuer Immunzellen (Proliferation), der Ausschüttung von Kampfstoffen gegen Viren und Bakterien (Antikörper, IL2, Zytokine), bis hin zum Hochregulieren von Genen (Epigenetik), die für das Immunsystem direkt verantwortlich sind.20

      Wichtig: Vitamine sind essenziell, also unentbehrlich, für das Immunsystem. Das ist aber nur die halbe Miete, denn zusätzlich aktivieren Hunderte verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe (Phytonährstoffe) die Immunzellen. Teilweise haben diese sogar direkte Andockstellen an diesen. Wer hätte gedacht, dass einfache Champignons die Antikörperantwort um 54 % verbessern können, oder Brokkoli-Sprossen innerhalb von 4 Tagen die Anzahl der Killerzellen um das 20-Fache hochfahren?21 Keine Champignon-Lobby wird diese Stoffe je in Arztpraxen unterbringen, weil ja Champignons frei verkäuflich und deshalb nicht patentierbar sind. „Wow, welche Obst-& Gemüsesorten sind denn die besten Booster?“ Die Superfoods unter den erforschten Lebensmitteln für das Immunsystem sind: Heidelbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Cranberry-Saft, Granatäpfel, Walnüsse, Knoblauch, Pilze, Brokkoli und alle Kohlsorten.

      Welches ist die allererste Eintrittspforte für Viren und Bakterien? Richtig: Ihre Schleimhäute. Natürlich hat das Immunsystem besondere Truppen auf Lager, die Eindringlinge in Mund, Lunge, Bronchien, Augen, Darm und Genitaltrakt zerstören: Die Antikörper (IgA) Image. Jedes Pharmaunternehmen wäre scharf auf das Patent, wenn es ein Molekül gäbe, diese IgA-Armee zu verdoppeln. In nicht patentierbarer Form gibt es das schon längst: Pilze. Selbst gewöhnliche Champignons fahren die IgA-Ausschüttung um 54 % hoch. Im Studienergebnis: Gruppe 1 bekam für eine Woche jeden Tag 100 Gramm (circa 1 Tasse) Champignons. Die andere Gruppe nicht. Dann wurde im Speichel gemessen. Die Champignons-Esser schütteten 54 % mehr Antikörper aus, und dies ging erst 2 Wochen später zurück, nachdem schon keine weiteren Champignons mehr gegessen wurden. 22

      Pilze haben aber noch andere Vorteile: Sie wirken direkt auf Brustkrebszellen.23 24 Pilze sind übrigens keine Pflanzen. Neben Pflanzen und Tieren sind sie eine eigene Klasse. Das macht sie auch vom Biostoffprofil so ungewöhnlich.

      Mein Tipp: Champignons sind praktisch: Kein Schälen, nur kurz schneiden. Fertig. Als kalorienarmer Snack zwischendurch oder zum Schnippeln auf Salate, zum Zufügen zu Saucen, zum Aufpeppen von Pasta, in der Pfanne schmoren mit etwas Rotwein und Kräutern, als Champignons-Toast mit Zwiebeln und Knoblauch, oder für ein schmackhaftes Pilz-Risotto. Geht so einfach. Schnell. Schmeckt köstlich.

      Beeren

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