ON / OFF GESUNDHEIT. Andreas Jopp
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Die Spurenelemente sind in der Tabelle noch nicht einmal enthalten. Zink und Selen sind aber so essenziell, dass sich jeder Mangel auf das Immunsystem auswirkt. Für Selen besteht in Nordeuropa grundsätzlich ein Mangel. Zinkmangel kommt gerade bei Älteren oft vor.7
So aktivieren Vitamine die Zellen des Immunsystems
Verkürzen Sie die Erkältungsdauer mit Vitamin C
Tiere können Vitamin C im Darm produzieren, Menschen nicht. Vor einer Million Jahren, als der Mensch eine hohe Vitamin-C-Zufuhr aus den Pflanzen im Urwald hatte, wirkte sich das noch nicht negativ aus. Mit dem heutigen Industriemüll allerdings, der sich Ernährung nennt, macht uns Menschen der Vitamin-C-Mangel extrem anfällig für Erkältungen. Eine Katze kann zu Infektionszeiten bis zu 15.000 Milligramm Vitamin C pro Tag produzieren. Es erstaunt daher nicht, dass eine hohe Vitamin-C-Zufuhr die Erkältungszeiten verkürzt. In der Tabelle sehen Sie, was wirklich funktioniert.
„Wie viel Vitamin C kann man einnehmen?“ In den Studien wurden 2.000 Milligramm pro Tag gegeben. Je 1.000 Milligramm alle 4 Stunden funktioniert am besten. Sie können Vitamin C bis an die Durchfallgrenze einnehmen. Die liegt meist bei 5.000–6.000 Milligramm.
Vitamin D gegen Infekte
Im Winter, wenn unsere Vitamin-D-Spiegel niedrig sind, sind wir besonders anfällig für Infekte. Grippe-Epidemien entstehen daher vorzugsweise im Winter. Erst mit der April-Sonne kann die Haut in Nordeuropa überhaupt wieder nennenswert Vitamin D selbst produzieren. 90 % der deutschen Bevölkerung haben zu niedrige Vitamin-Werte.
Vitamin D boostet die Abwehr auf den Schleimhäuten. Aktiviert in allen Luftwegen die Produktion von Kampfstoffen, die Bakterien & Viren abtöten.8 Die Immunzellen haben extra Andockstellen für Vitamin-D, womit das Immunsystem überhaupt erst aktiviert wird. An Grippe und schweren bakteriellen Infekten der Luftwege sterben weltweit jährlich 2,6 Millionen Menschen. Für ältere Menschen ist es die siebthäufigste Todesursache. Daher war das Interesse, Vitamin D zu erforschen, extrem hoch. Ganz eindeutig konnte man zeigen: Vitamin D senkt dramatisch die Anfälligkeit für schwere Atemwegsinfektionen. Und das sind nicht einfach nur Erkältungen, sondern Grippe und schwerwiegende Krankenhauskeime. Übrigens: Stark Übergewichtige sind wesentlich infektanfälliger. Denn Vitamin D kann sich in den Fettzellen verfangen, wodurch die Vitamin-D-Blutwerte sinken. Machen Sie Ihr Immunsystem also ganzjährig gegen Viren fit. Das ist Prophylaxe!
Und wie soll ich Vitamin D einnehmen? Am besten 1.000–2.000 IE täglich. Kann ich auch schnell den Vitamin D-Spiegel hochpushen? Manche Ärzte geben oft hohe Dosierungen wöchentlich von 10.000 IE. Diese hohen Dosierungen haben in den Studien versagt. Sie können sogar das Immunsystem drücken.9 Es zeigt sich wie so häufig: Die tägliche Zufuhr von wichtigen Vitalstoffen macht den Unterschied.
Vitamine vermindern schwere Atemwegsinfektionen und die Dauer von Erkältungen
Vitamin E | |
617 Männer/Frauen über 65 Jahren10 | Doppelblind Placebo-kontrollierte Studie. (Weder Arzt noch Patient wissen, wer Vitamin E oder Placebo bekommt.) Die Patienten, die 200 IE Vitamin E bekamen, hatten wesentlich seltener Atemwegsinfektionen und Erkältungen. |
Vitamin D | |
5 Studien Kinder11 | Metaanalyse über 5 Studien. Vitamin D senkte das relative Risiko für Atemwegsinfekte um 43 % gegenüber der Placebo-Gruppe. |
11 Studien mit 5.600 Patienten12 | Metaanalyse über 11 Studien. Vitamin D senkte im Vergleich zu Placebo das relative Risiko für Atemwegsinfekte um 49 % in der Gruppe, die täglich 1.600 Einheiten Vitamin D über 3 Monate einnahm. Extrem hohe monatliche Dosierungen, um schnell die Vitamin-D-Werte zu steigern, hatten keine Wirkung. |
25 Studien mit 11.000 Patienten13 | Metaanalyse über 25 Studien: Vitamin D senkte im Vergleich zu Placebo die Häufigkeit von Atemwegsinfekten. Hohe Monatliche Dosierungen funktionieren dagegen nicht. |
Vitamin C | |
5 Studien mit 598 Sportlern14 | Metaanalyse über 5 Studien. Vitamin C senkte relative Risiko für Erkältungen um 52 % im Vergleich zu Placebo. |
31 Vergleichsstudien mit 9.745 Erkältungsfällen15 | Metaanalyse über 31 Studien: 1–2 Gramm Vitamin C pro Tag verminderte die Dauer von Erkältungssymptomen bei Kindern um 18 %, bei Erwachsenen um 8 %. |
Flavonoide wie OPC, Querzetin, Bioflavonoide | |
14 Studien16 | Metaanalyse über 14 Studien. Flavonoide haben immunstimulierende Wirkung. Zusätzliche Flavonoide als Nahrungsergänzungsmittel senkten Infekte der oberen Luftwege um 30 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe. |
Wie gut sind wir versorgt?
„Zusätzliche Vitamine brauche ich nicht. Ich lese außerdem immer wieder in der Presse, dass man gut versorgt ist und keine Vitamine braucht.“
Warum Journalisten nicht die offiziellen Zahlen, Daten und Fakten LESEN, ist mir vollkommen unverständlich.
„Ach ja, wie OFFIZIELL sollen die denn sein?“ Die absolute Referenzstudie für Deutschland ist die Nationale Verzehrstudie. Die stammt vom Bundesforschungsinstitut für Ernährung (Max-Rubner-Institut) und wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durchgeführt. Nehmen wir doch einfach mal als Beispiel einige Altersgruppen und dabei nur für die Nährstoffe, die direkt im Immunsystem eine Rolle spielen.
Wie viel Prozent erreichen nicht die Minimalzufuhr für bestimmte Mikronährstoffe, die besonders wichtig für das Immunsystem sind?17
Wie bitte soll bei dieser Mangel-Versorgung Ihr Immunsystem ausreichend gut funktionieren? „Wenn Sie 5 Portionen Obst und Gemüse essen, dann sind Sie ausreichend versorgt.“ Liest man so oft. Mal genau hingeschaut: WENN! FÜNFMAL! OBST! UND! GEMÜSE! AUSREICHEND!
DANN wäre die Minimalzufuhr (ausreichend) erreicht. Noch keineswegs das Optimum (sehr gut). Das liegt bei 7–9 Portionen. Hierauf ist unser Immunsystem eingestellt, seit Millionen von Jahren.
Seien wir ehrlich zu uns selbst. Es gibt zwei Strategien: Entweder Sie stellen Ihre Ernährung radikal um. Weniger Fett. Alles, und ich meine: Alles Hochverarbeitete raus. Dafür Obst, Gemüse, Vollkorn und Nüsse rein. Und wenn Sie das nicht ständig schaffen sollten, dann macht es Sinn, zusätzlich Mikronährstoffe zu ergänzen. Und um zusätzliches Vitamin D kommt in Nordeuropa wohl niemand herum. Es ist nicht in Obst und Gemüse enthalten.
Bekommen wir genügend Vitamine?
Es gibt drei Faktoren, warum wir zu wenig Mikronährstoffe bekommen: