Schmelzendes Eis. Elizabeth Johns
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„So schnell?“, Elly sah von ihrem Kaffee auf. „Wird er hierbleiben?“
„Er wohnt bei seiner Mutter und seiner Schwester in der Nähe von Rottingdean. Das sind keine acht Meilen“, bemerkte Easton.
„Ich weiß noch nicht, wie ich am besten mit der Situation umgehen soll. Ich glaube, wenn sie die Gelegenheit hätten, sich kennenzulernen, würden sie selbst feststellen, wie gut sie zueinander passen.“
„Yardley wird ihr vielleicht ihre Worte nicht verzeihen, falls dieser Anwalt dumm genug war, sie ihm zu wiederholen“, wies Easton sie hin.
„Vielleicht will sie ihn auch nicht kennenlernen“, antwortete Elly, die sich den Kopf über eine mögliche Lösung zerbracht.
„Wenn sie sich nur beide ohne ihre Titel kennenlernen könnten“, sagte Easton scherzend.
„Vielleicht können wir dafür sorgen.“
„Wie denn? Sie sind beide zu korrekt, als dass sie ohne offizielle Vorstellung miteinander sprechen würden“, sagte er zweifelnd.
„Selbst wenn es im Stall wäre?“
„Das weiß ich nicht. Dazu müsste man die Bediensteten einweihen“, sagte er zögernd. „Und deinen Bruder.“
„Das geht schnell. Yardley zieht es vor, dass man ihn in nicht öffentlichen Situationen nicht mit seinem Titel anspricht“, erklärte sie.
„Aber meinst du nicht, dass sie es merkwürdig findet, wenn wir sie als Jolie vorstellen?“
„Ich vertraue dir. Sag einfach: „Dies ist meine Cousine Jolie Winslow“, und wechsle das Thema.“
„Und was passiert, wenn wir einen Fehler machen?“, fragte er.
„Dann bitten wir um Vergebung für unsere schlechten Manieren und schieben Exzentrik als Ausrede vor.“
Easton seufzte und schüttelte den Kopf. „Leider habe ich nicht den Vorteil, in Amerika gelebt zu haben, um das als Ausrede nehmen zu können.“ Dann wechselte er das Thema, bevor seine Frau etwas erwidern konnte, aber sie knüllte ihre Serviette und warf sie nach ihm. „Vater sagte, dass Livvy nächste Woche aus der Schule kommt. Meinst du, wir sollten sie mit uns nach London nehmen?“
„Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass wir sie im Herbst vorstellen?“
„Ich habe das Gefühl, dass sie uns begleiten möchte, sobald sie herausfindet, dass du Jolies Anstandsdame bist.“
„Ja, vermutlich hast du recht. Hast du mit Vater darüber gesprochen?“, fragte sie.
„Nein. Ich habe Angst, dass er sich dazu verpflichtet fühlt, uns zu begleiten. Und er ist dazu nicht stark genug.“
„Dann, so glaub ich, solltest du ihr das gegenüber erwähnen. Aber wir müssen damit rechnen, dass Livvy ihre Vorstellung verschieben muss, da sie in Trauer ist“, sagte sie sanft.
„Ja, ich fürchte, du hast recht. Dank dir hatten wir so viele zusätzliche Jahre, mehr als wir glaubten.“
Sie ergriff seine Hand. „Dann lass uns beten, dass wir noch viel mehr haben werden.“
Benedict ritt den Weg am Meer entlang, zwischen Rottingdean und dem Wyndham-Anwesen in der Nähe von Seaford. Es war ein wunderschöner später Frühlingsmorgen, und er genoss die Sonne, die auf sein Gesicht schien und den Wind, der gegen ihn peitschte. Das Gefühl von Geschwindigkeit und Freiheit erzeugte immer wieder eine Welle der Aufregung in ihm, die jedes Problem winzig erscheinen ließ.
Er hatte eine Nacht über sein Heiratsantrag-Dilemma geschlafen und beschlossen, sich von seinem ältesten Freund beraten zu lassen. Easton würde ihm die richtige Richtung weisen. Es war viel zu lange her, seit er sich jemand anderem als sich selbst anvertraut hatte.
In der Ferne erspähte er einen anderen Reiter, und der Anblick reichte aus, um ihn dazu zwingen, sich zu konzentrieren und im Sattel zu bleiben und noch zusätzlich seine Stute zu bändigen. Er bog vom Weg ab, um die Aussicht zu bewundern. Er wusste nicht, was er mit dem Anblick anfangen sollte: eine zierliche Frau, die auf einem riesigen Pferd ritt. Sie saß breitbeinig im Sattel und unter ihrem Kastorhut wehte ihr wildes, schwarzes Haar. Sie ritt geradewegs auf ihn zu, tippte an ihren Hut und lächelte ihn strahlen an, als sie vorbeiritt.
Benedict versuchte immer noch einen klaren Gedanken zu fassen, als ein paar Minuten später ein Stallknecht an ihm vorbei ritt, der versuchte, seine Herrin einzuholen. Keine Chance, dachte er bei sich. Als er endlich auf das Wyndham Anwesen ritt, hatte er sich fast davon überzeugt, dass das Mädchen lediglich seiner Fantasie entsprungen war. Er ging direkt in den Stall, weil er vermutete, dass er dort wie gewohnt seinen Freund vorfinden würde. Er konnte es kaum abwarten den Hengst zu sehen, von dem ihm Easton erzählt hatte.
„Benny!“, rief Easton ihn bei seinem Kindheits-Spitznamen und ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Er und Andrew hatten ein Pferd eingeritten und noch die Ärmel hochgekrempelt und Schlamm an den Stiefeln. Der Stallmeister nahm Andrew die Zügel ab.
„Easton, Abbot.“ Er begrüßte die Männer gleichermaßen freudig.
„Wo ist der Hengst, von dem ich geträumt habe?“, fragte Benedict und sah sich um.
„Es tut mir leid, aber meine Cousine ist mit ihm ausgeritten. Ich wusste nicht, wann du ankommen würdest und ich wollte, dass Hector sich von seiner besten Seite zeigt, wenn er deine Stute trifft. Ist das die Schöne?“ Easton streckte seine Hand aus, um das weiße Pferd zu grüßen, das wieherte und seine Nase in seine Brust stieß.
„Ja, das ist Dido“, sagte Benedict, als er abstieg und sie in den Stall führte, wo er ihr Heu gab und sie abrieb.
„Sie ist alles, was ich mir gewünscht habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hector ihr widerstehen kann“, sagte Easton fröhlich.
„Möchtest du dich ein wenig auffrischen?“, fragte Andrew.
Benedict sah die anderen Männer an und lachte. „Nein, ich glaube, ich werde mich zu euch gesellen. Ich brauche ein wenig harte Arbeit und ein paar Ratschläge.“
„Ratschläge? Das klingt ernst“, hakte Easton nach.
„Ich wünschte, dem wäre nicht so“, sagte Benedict bedauernd.
„Möchtest du lieber ins Haus gehen?“, Easton sah besorgt aus.
„Nein. Ich bin sicher, dass ich hier draußen besser denken kann.“
„Sehr wohl. Wir reiten gerade ein Jungpferd ein. Wir könnten ein Paar extra Hände gebrauchen“, gab Easton zu.
„Mit uns ist er scheu. Vielleicht wird er dich annehmen“, sagte Andrew.
Die Männer gingen zurück auf die Koppel, die gegenüber den Ställen und auf der anderen Seite der Kutscheneinfahrt lag. Eine große Eiche bewachte das Tor und ein Zaun aus Holzpfosten und Geländern erstreckte