Buchreihe:Respekt - Wirtschaft -. Joe Martin

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Buchreihe:Respekt - Wirtschaft - - Joe Martin

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grüne und nachhaltige Unternehmen investieren müssen. Dieser sogenannte Innovationsimpuls wird mehr Arbeitsplätze und neue grüne und nachhaltige Produkte sowie Dienstleistungen generieren. Der ineffiziente und zum Teil unfähige Staat wird entlastet, weil Unternehmer entscheiden, in welche Ideen und Teams investiert wird.

       Steuern sind so eine leidige Sache. Für Unternehmer. Nicht für dich, denn du bist sowieso entmächtigt. Wenn du Arbeitnehmer, Angestellter, Beamter oder Rentner bist, dann behält dein Arbeitgeber oder der Staat die Steuern gleich ein. Du bekommst nur den Nettobetrag.

       Wenn du schlau und engagiert bist, dann stellst du am Anfang des jeweils nächsten Jahres einen Lohnsteuerjahresausgleich und bekommst ein paar hundert Euro zurück. Das ein schöner Bonus.

       Das machen aber nur wenige. Die meisten sind zu faul oder wissen gar nicht, dass es so etwas gibt. Viele denken auch, dass das sehr aufwendig ist und man sich sehr gut auskennen muss. Nun, einfach ist es nicht, aber es gibt Unterstützung für alle.

       Die Lohnsteuerhilfe30 ist ein Verein, der dir dabei hilft, Geld vom Staat zurückzubekommen. Dazu musst du nur Vereinsmitglied werden. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge richten sich nach den Bruttoeinnahmen des Vorjahres und beginnen bei 39 Euro pro Jahr.

       Der durchschnittliche Bruttojahreslohn in Deutschland liegt bei rund 45.000 Euro. Dafür werden rund 150 Euro Jahresbeitrag fällig. Das lohnt sich aber dennoch in den allermeisten Fällen. Die Erstattung ist in der Regel höher. Niedriger wird sie nur, wenn du keinen Lohnsteuerjahresausgleich beantragst. Selber schuld.

       Ganz anders ist das natürlich, wenn du Unternehmer oder Selbstständiger bist. Dann zieht dir niemand etwas ab. Dann meldest du dem Finanzamt im Folgejahr, was du eingenommen hast und was du ausgegeben hast. Das erfolgt bei Selbstständigen per sogenannter Einnahmen-Überschuss-Rechnung. So würde beispielsweise ein Personal-Trainer seine Einnahmen addieren und davon seine Kosten abziehen.

       Zu den Kosten gehört vielleicht die Untermiete in einem Fitnessstudio, die Anfahrt zum Studio, Arbeitskleidung, Weiterbildungskosten und gewisse Pauschalen. Das wird von den Einnahmen abgezogen und die verbleibende Differenz ist der Gewinn.

      Steuern zahlen

       Darauf müssen Steuern gezahlt werden. Es besteht natürlich eine gewisse Bandbreite, diesen Betrag zu steuern. Das ist insofern wichtig, da der Steuersatz in Deutschland nicht immer der gleiche ist. Er ist progressiv. Je mehr man verdient, desto mehr Steuern sind zu zahlen.

       Bei einem Einkommen von 30.000 Euro in 2020 würde man ca. 17 % Einkommensteuer zahlen müssen. Bei 44.000 Euro schon für alles über 40.000 Euro 21 %.

       Es ist also besser gewisse Schwellwerte nicht zu überschreiten. Ein Selbstständiger kann das, bis zu einem gewissen Maße steuern. Das ist ein Vorteil. Es gibt ein paar Möglichkeiten, die Steuerlast und den Zeitpunkt, an dem man zahlen muss, zu beeinflussen. Aber es geht noch besser – sehr viel besser!

       Unternehmen erstellen nämlich keine Einnahmen-Überschuss-Rechnung, sondern eine Bilanz. Damit sind dem Schummeln und dem Betrug alle Türen und Tore geöffnet. Ich erkläre kurz den Unterschied zwischen den beiden Berechnungsarten, ohne gleich ein Steuerseminar zu veranstalten.

       Es ist leider wichtig diesen Unterschied zu kennen, damit du verstehen kannst, wie es großen Unternehmen gelingt keine oder nur ganz wenig Steuern zu zahlen, obwohl sie Millionen an Gewinnen erwirtschaften.

       Bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung wird mit dem Geld, das in der Kasse oder auf dem Bankkonto eingegangen ist, gerechnet. Wenn also jeweils am 31. Dezember des Jahres 10.000 Euro eingegangen sind, dann sind die Einnahmen 10.000 Euro. So einfach ist das. Wenn Geld von einem Personal-Training im Januar eingeht, dann zählt das als Einnahme des nächsten Jahres.

       Das Gleiche gilt für bezahlte Rechnungen. Wenn die Rechnung bis zum 31. Dezember bezahlt wurde, dann ist es eine Ausgabe, die abgezogen werden darf. Die Differenz ergibt das zu versteuernde Einkommen. Hier kannst du schon sehen, warum es sinnvoll ist ein paar Rechnungen bis Jahresende zu bezahlen und sich ein paar Leistungen erst im Januar bezahlen zu lassen.

      Die Bilanz

       Anders bei einer Bilanz. In einer Bilanz werden das Vermögen und die aktuellen Zu- und Abflüsse und die noch offenen Zu- und Abflüsse verbucht. Rechnungen, die nicht bezahlt sind, aber das Jahr betreffen, welches am 31. Dezember abgelaufen ist, werden als Ausgaben des letzten Jahres gewertet, auch wenn sie nicht bezahlt sind. Gleiches gilt für Rechnungen gegenüber Kunden. Wenn die Leistung in dem alten Jahr erbracht wurde, dann zählt dieser Umsatz zu den zu versteuernden Einnahmen des alten Jahres, auch wenn das Geld noch nicht geflossen ist.

       Das ist noch kein großer Vorteil, eher ein Nachteil. Spannend wird es erst, wenn man tiefer in die Trickkiste greift.

       So darf man nämlich zum Beispiel Risiken abgrenzen und zurückstellen. Nehmen wir einmal eine große Versicherung. Die, die die Betriebsunterbrechung des Gastronomen nicht zahlen will, weil das Coronavirus nicht namentlich in der Police genannt war.

       Auf der einen Seite zahlen sie zwar nicht an die Versicherungsnehmer, in der eigenen Bilanz stellen sie die gleichen Beträge aber als potenzielle Forderungen zurück.

       Das bedeutet, das Geld wird nicht ausgezahlt, aber auch nicht versteuert. Es könnte ja sein, dass die Gastwirte in drei oder fünf Jahren vor Gericht gewinnen und dann müsste die Versicherung den Schaden doch noch bezahlen.

       Dann wäre es ja blöd, wenn auf das Geld schon Steuern bezahlt wären. Im Zweifelsfall würde man nicht zahlen können, weil man das Geld an den Staat gezahlt hat. Das wäre nicht gut und deshalb bildet man eine sogenannte Rückstellung, damit der Staat leer ausgeht. Die Rückstellung selbst wird natürlich höher sein als die Summe, die man an die Versicherten im Zweifelsfalle auszahlen muss, denn die potenziellen Gerichts- und Anwaltskosten kommen noch obendrauf. Alles Beträge, die man nicht sofort versteuern muss.

       Dann gibt es noch die Rückstellung für Investitionen und die sogenannten Abschreibungen. Investitionsrückstellungen sind Gelder, die man steuerfrei sparen will, um Maschinen anzuschaffen. Abschreibungen sind Beträge, die vom Gewinn abgezogen werden können, weil die angeschafften Maschinen an Wert verlieren. Und dann gibt es noch gefühlte 100 Bücher mit je 800 Seiten, die beschreiben, was man noch alles wie buchen kann, damit weniger Steuern gezahlt werden müssen.

      Konzerne erstellen Bilanzen in der ganzen Welt

       Und das betrifft nur die innerdeutschen Regeln. Wenn man international arbeitet, dann kommen nochmal gefühlt 10.000 solcher Bücher dazu. Eine Konzernbilanz ist eine Aufgabe, die ganze Abteilungen mit hunderten von Fachleuten beschäftigt. Die werden nie arbeitslos, denn, sobald die Bilanz fertiggestellt ist, fangen sie mit der nächsten an. Das hört nie auf.

       Die Bilanz ist wie ein sich ständig ändernder Verschiebebahnhof. Ständig entstehen neue Regeln und ständig werden Züge mit anderen Gütern beladen. Einige fahren direkt zum Bestimmungsort, andere über ein paar Zwischenstationen. Nicht weil dort irgendwas auf- oder abgeladen werden soll, sondern weil es steuerlich günstiger ist, diese Strecke zu befahren und nicht auf direktem Weg.

       Manches Mal ist es auch besser einen beladenen Zug irgendwo eine gewisse Zeit stehenzulassen, um in dem Beispiel zu bleiben, denn dadurch kann man wieder Rückstellungen bilden oder sonstige steuerliche Vorteile gewinnen. So kann es kommen, dass große Konzerne wie zum Beispiel Amazon oder Apple wenig oder gar keine Steuern zahlen.

       Hier ein Beispiel, was das bedeutet. Es folgen zwar die US-Zahlen, aber in Europa und in Deutschland sieht es nicht besser aus.

      Amazon

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