Angriff der Tapferkeit. Морган Райс

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Angriff der Tapferkeit - Морган Райс Ring der Zauberei

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drehte sich in die Richtung herum, aus der der Pfeil gekommen war, und ihr Herz machte einen Sprung, als sie Steffen mit seinem Bogen inmitten einer großen Gruppe von Kriegern stehen sah. Noch bevor irgendjemand gewahr werden konnte, was geschah, schoss Steffen sechs weitere Pfeile ab, und einer nach dem anderen fielen die sechs Krieger, die neben McCloud gestanden waren zu Boden, alle mit Pfeilen im Hals.

      Steffen wollte gerade den nächsten Pfeil aus dem Köcher ziehen, als er schließlich entdeckt wurde und sich eine große Gruppe von Kriegern auf ihn stürzte und ihn zu Boden schlug.

      McCloud, immer noch kreischend, wandte sich um und verschwand in der Menge. Zu ihrer großen Verwunderung war er immer noch am Leben. Sie hoffte, dass er qualvoll verbluten würde. Gwens Herz war voller Dankbarkeit gegenüber Steffen, mehr als er sich das je vorstellen konnte. Sie wusste, dass sie heute sterben würde, doch wenigstens würde es nicht durch die Hand von McCloud sein.

      Es wurde still im Lager als sich Andronicus erhob und langsam auf Gwendolyn zulief. Sie lag da und sah, wie er auf sie zukam, unglaublich groß, ein Koloss von einem Mann. Seine Krieger folgten ihm als er sich ihr näherte und über dem Lager breitete sich eine Totenstille aus – nur das Heulen des Windes war zu hören.

      Andronicus blieb kurz vor ihr stehen und sah ausdruckslos auf sie herab. Er griff nach den Schrumpfköpfen an seiner Halskette und spielte mit ihnen. Ein seltsames Geräusch drang aus den Tiefen seines Halses, wie ein Schnurren. Er schien sowohl wütend als auch fasziniert zu sein.

      „Du hast dich dem großen Andronicus widersetzt“, sagte er langsam, und das gesamte Lager lauschte seinen Worten. Seine Stimme überschlug sich vor Autorität und hallte weit über die Ebene. „Es wäre einfacher gewesen, wenn du dich deiner Bestrafung ergeben hättest. Nun wirst du lernen, was echter Schmerz ist.“

      Andronicus zog ein Schwert, das länger war als jedes andere, das Gwen je gesehen hatte. Es musste über zwei Meter lang gewesen sein und der Klang, als Andronicus es aus der Scheide zog, hallte über das Schlachtfeld. Er hielt es hoch und ließ es im Licht blitzen. Die Reflexion war so stark, dass sie sie blendete. Er betrachtete sich selbst in der Klinge, während er es in den Händen drehte und wog, als ob er es zum ersten Mal sehen würde.

      „Du bist eine Frau von edler Geburt“, sagte er. „Da ist es nur passend, dass du den Tod durch ein edles Schwert findest.“

      Andronicus machte zwei Schritte auf sie zu, griff den Knauf mit beiden Händen und hob das Schwert hoch über seinen Kopf.

      Gwendolyn schloss die Augen. Sie hörte das Pfeifen des Windes, das Rauschen des Grases, und plötzlich blitzten scheinbar wahllos Erinnerungen ihres Lebens vor ihr auf. Sie fühlte alles, was sie je getan hatte, jeden, den sie geliebt hatte. Ihre letzten Gedanken gehörten Thor. Sie griff nach dem Amulett an ihrem Hals, das er ihr gegeben hatte, und hielt es fest in ihrer Hand. Sie konnte spüren, wie eine warme Kraft durch den alten roten Stein pulsierte und erinnerte sich an Thors Worte, als er es ihr gegeben hatte: Dieses Amulett kann dein Leben retten.

      Ihre Finger schlossen sich fester um das Amulett, das in ihrer Hand pulsierte, und sie betete mit jeder Faser ihres Seins zu Gott.

      Bitte Gott, lass das Amulett seine Wirkung entfalten. Bitte rette mich, nur dieses eine Mal. Erlaube mir, Thor wiederzusehen.

      Gwendolyn öffnete die Augen und erwartete, dass sie sehen würde, wie Andronicus Schwert auf sie herabsauste. Doch was sie sah ließ sie sprachlos werden. Andronicus stand da wie erstarrt, sah über sie hinweg, als ob sich jemand hinter ihr nähern würde. Er schien überrascht, ja sogar verwirrt, und das war nicht gerade ein Ausdruck, den sie von ihm erwartet hätte.

      „Du wirst deine Waffe nun langsam senken“, sagte eine Stimme hinter Gwendolyn.

      Gwendolyn war wie elektrifiziert vom Klang der Stimme. Sie kannte sie. Sie fuhr herum und sah hinter sich eine Person, die sie so gut kannte wie ihren eigenen Vater.

      Argon.

      Er stand in eine weiße Robe mit einer Kapuze gehüllt da. Seine Augen glühten mit einer Intensität, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, und starrten Andronicus an. Sie und Steffen lagen zwischen diesen beiden Titanen. Beide waren Wesen von unvorstellbarer Macht, einer auf Seiten der Finsternis, einer auf Seiten des Lichts, und standen sich nun gegenüber. Sie konnte den Krieg, der auf spiritueller Ebene über ihr tobte, spüren.

      „Werde ich das?“, spottete Andronicus und grinste ihn an.

      Doch bei seinem Grinsen konnte Gwen sehen, wie seine Lippen bebten und sich zum ersten Mal so etwas wie Furcht in Andronicus‘ Augen abzeichnete. Sie hatte nie gedacht, dass sie das einmal sehen würde. Andronicus musste wissen, wer Argon war. Und was immer er auch über Argon wusste, war genug, dass sich der mächtigste Mann der Welt fürchtete.

      „Du wirst dem Mädchen keinen weiteren Schaden mehr zufügen“, sagte Argon ruhig. „Du wirst ihre Kapitulation akzeptieren.“ Er trat mit leuchtenden Augen näher. „Du wirst ihr erlauben, sich zu ihren Leuten zurückzuziehen. Und du wirst ihren Leuten erlauben, zu kapitulieren, wenn sie das wünschen. Ich sage dies nur ein einziges Mal. Es wäre klug von dir, es anzunehmen.“

      Andronicus starrte Argon an und blinzelte ein paarmal, als ob er unentschlossen wäre.

      Dann schließlich warf er seinen Kopf in den Nacken und lachte schallend. Es war das lauteste und finsterste Lachen, das Gwen je gehört hatte. Es füllte das gesamte Lager und schien bis in den Himmel zu schallen.

      „Deine Zaubertricks wirken bei mir nicht alter Mann!“, lachte Andronicus. „Ich habe vom Großen Argon gehört. Vor langer Zeit einmal bist du mächtig gewesen. Mächtiger als die Menschen, die Drachen, sogar als der Himmel selbst, sagt man. Doch deine Zeit ist um. Jetzt ist eine neue Zeit angebrochen. Die Zeit des Großen Andronicus. Du bist nicht mehr als ein Relikt. Ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten, als die MacGils herrschten und die Magie stark war. Als der Ring unbezwingbar war. Doch dein Schicksal ist an den Ring gebunden. Und jetzt ist der Ring schwach. So wie du.

      Du bist ein Narr, dich mir entgegenzustellen, alter Mann. Dafür wirst du leiden. Dafür wirst du jetzt die Macht des Großen Andronicus kennenlernen.“

      Andronicus grinste und hob erneut sein Schwert hoch über Gwendolyn und sah dabei Argon direkt in die Augen.

      „Ich werde das Mädchen langsam vor deinen Augen töten“, sagte Andronicus. „Dann den Buckligen. Als nächstes werde ich mir dich vornehmen und dich verstümmeln. Doch ich werde dich am Leben lassen als Beweis für die Größe meiner Macht!“

      Gwendolyn kniff die Augen zu, als Andronicus das Schwert langsam auf ihren Kopf herab senkte. Plötzlich geschah etwas: Sie hörte ein Geräusch die Stille durchdringen, ein Geräusch wie tausend Feuer, gefolgt von Andronicus‘ Schrei.

      Sie öffnete ungläubig die Augen und sah Andronicus‘ Gesicht vor Schmerz verzerrt, wie er sein Schwert fallen ließ und auf die Knie ging. Sie sah, wie Argon Schritt für Schritt auf ihn zuging und eine Hand vorgestreckt hatte, die von der einer violett leuchtenden Kugel aus Licht umgeben war. Die Kugel wurde immer grösser, umschloss Andronicus und Argon, der ausdruckslos weiter auf ihn zuging.

      Andronicus kauerte sich am Boden zusammen, als das Licht ihn einhüllte.

      Seine Männer keuchten, doch keiner wagte sich ihm zu nähern. Entweder hatten sie alle Angst vor Argon, oder er hatte sie mit einem Zauber belegt, der sie hilflos machte.

      „MACH DASS ES AUFHÖRT!“, schrie Andronicus und hielt sich die Ohren zu. „ICH FLEHE DICH AN!“

      „Du wirst

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