Angriff der Tapferkeit. Морган Райс

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Angriff der Tapferkeit - Морган Райс Ring der Zauberei

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wie in Trance.

      „Du wirst sie nun freilassen und zu ihrem Volk zurückkehren lassen.“

      „Ich werde sie freilassen und zu ihrem Volk zurückkehren lassen!“

      „Du wirst ihrem Volk die Gelegenheit geben, zu kapitulieren.“

      „Ich werde ihrem Volk die Gelegenheit geben, zu kapitulieren!“, kreischte Andronicus. „Bitte! Ich werde alles tun!“

      Argon holte tief Luft und hielt schließlich inne. Das Licht verblasste als er langsam seinen Arm senkte.

      Gwen sah ihn erschrocken an; sie hatte Argon nie in Aktion gesehen und sie konnte seine Macht kaum fassen. Es war, als würde sie zusehen, wie sich der Himmel selbst öffnete.

      „Wenn wir uns wiedersehen, Großer Andronicus“, sagte Argon langsam, und sah auf den wimmernden Andronicus herab, „dann wird es auf deinem Weg ins finsterste Reich der Toten sein.“

      KAPITEL ZWEI

      Thor wand sich unter den Händen der Empire-Krieger und musste hilflos mitansehen, wie Durs, der Mann, den er einmal für seinen Bruder gehalten hatte, sein Schwert hob, um ihn zu töten. Thor schloss die Augen und wusste, dass seine Zeit gekommen war. Er war wütend auf sich selbst, weil er so naiv und vertrauensselig gewesen war. Sie hatten ihn die ganze Zeit über an der Nase herumgeführt – direkt auf die Schlachtbank. Viel Schlimmer noch, als ihr Anführer sahen die anderen Jungen zu Thor auf, vertrauten auf seine Führung. Er hatte nicht nur sich selbst enttäuscht, er hatte die anderen im Stich gelassen. Seine Naivität, seine vertrauensselige Natur, hatte sie alle in Gefahr gebracht.

      Während er sich im Griff der Empire-Krieger wand, versuchte er seine Kräfte zu rufen, sie von irgendwo tief in ihm heraufzubeschwören, gerade genug, um sich zu befreien und zurückzuschlagen. Doch so sehr er sich auch abmühte, sie wollten ihm nicht gehorchen. Seine körperlichen Kräfte waren im Moment nicht ausreichend, um sich aus dem Griff der Krieger zu befreien.

      Thor spürte, wie der Wind über sein Gesicht strich, als das Schwert von Durs auf ihn herabsauste und bereitete sich auf den Schwerthieb vor. Er war noch nicht bereit zu sterben. In seinem Geist sah er Gwendolyn, die im Ring auf ihn wartete. Er hatte das Gefühl, dass er auch sie im Stich gelassen hatte.

      Plötzlich hörte Thor einen Schlag, öffnete die Augen und stellte überrascht fest, dass er noch am Leben war. Durs Arm war mitten im Schwerthieb von einem riesigen Empire-Krieger festgehalten worden, der Durs um einiges überragte – was nicht einfach war, in Anbetracht von Durs eigener Größe. Er hatte Durs Handgelenk ergriffen, als die Klinge nur noch Zentimeter über Thor schwebte.

      Durs wandte sich überrascht dem Mann zu.

      „Andronicus will nicht, dass er getötet wird“, zischte der Krieger Durs finster an. „Er will sie alle lebend haben. Als Gefangene.“

      „Davon hat uns niemand etwas gesagt!“, protestierte Durs.

      „Die Abmachung war, dass wir sie töten könnten!“, fügte Dross hinzu.

      „Sie wurde geändert“, sagte der Krieger.

      „Das könnt ihr nicht tun!“, schrie Drake.

      „Können wir nicht?“, antwortete er finster. „Wir können tun, was uns gefällt. Oh ja, und ihr seid nun auch unsere Gefangenen.“ Der Krieger grinste breit. „Je mehr Angehörige der Legion wir haben, umso höher wird die Bezahlung ausfallen.“

      Durs sah den Krieger mit wutverzerrtem Gesichtsausdruck an und im nächsten Augenblick brach heilloses Chaos aus, als sich die Empire-Krieger auf die drei Brüder stürzten, sie niederrangen und ihnen die Hände fesselten.

      Thor nutzte das Chaos und sah sich nach Krohn um, der neben ihm im Schatten stand und sich loyal an seiner Seite hielt.

      „Krohn, hilf mir!“, rief Thor. „JETZT!“

      Krohn sprang mit einem Knurren vor, stürzte sich auf einen den Krieger, der Thor festhielt und grub seine Zähne in dessen Hals. Thor konnte seine Hand befreien und Krohn machte sich über den nächsten Mann her, und dann den nächsten, bis sich Thor befreit hatte und sein Schwert ergreifen konnte. Thor fuhr herum und schlug mit einem einzigen Hieb drei Männern die Köpfe ab.

      Thor rannte zu Reece, der ihm am nächsten war, und stach seinem Wächter direkt ins Herz,  befreite ihn, sodass auch er sein Schwert ziehen und sich mit ihm in den Kampf stürzen konnte. Sie liefen zu ihren Legionsbrüdern, überwältigten ihre Wächter und befreiten Elden, O’Connor, Conval und Conven. Die anderen Krieger waren damit abgelenkt, Drake, Durs und Dross abzuwehren, und als sie bemerkten, was vor sich ging, war es zu spät. Thor, Reece, O’Connor, Elden, Conval und Conven waren alle frei und bewaffnet. Sie waren nach wie vor in der Unterzahl und wussten, dass der Kampf kein einfacher sein würde. Doch zumindest wussten, sie, dass sie eine Chance haben würden. Unerschrocken und leidenschaftlich stürzten sie sich auf ihre Feinde. Die noch verbliebenen hundert Krieger des Empire griffen an und Thor hörte weit über sich einen Schrei, blickte auf und sah Estopheles. Sein Falke stürzte sich herab und kratzte dem feindlichen Anführer die Augen aus, sodass er zu Boden fiel und sich vor Schmerzen wand. Estopheles griff nacheinander weitere Krieger an und schaltete auch sie, einen nach dem anderen, aus.

      Während des Angriffs lud Thor einen Stein in seine Schleuder, spannte sie und traf einen Mann an der Schläfe, gerade bevor er ihn erreichen konnte. O’Connor gelang es, zwei Pfeile abzuschießen, und beide trafen ihr Ziel mit tödlicher Präzision. Elden spießte zwei Gegner gleichzeitig mit seinem Speer auf und sie stürzten zu Boden. Doch das war nur der Anfang – es blieben hundert Krieger übrig.

      Unter lautem Schlachtgeschrei trafen sie aufeinander. Wie man es ihm beigebracht hatte, konzentrierte sich Thor auf einen Krieger und wählte sich dafür den aus, der am größten und gemeinsten aussah. Er hob sein Schwert und stürzte sich auf ihn. Dem Mann gelang es, Thors Schwerthieb mit dem Schild abzuwehren und parierte sofort mit seinem Hammer in Richtung von Thors Kopf.

      Thor wich aus und als der Hammer neben ihm zur Erde sauste, zog er seinen Dolch und rammte ihn dem Mann in den Bauch, sodass er tot zusammenbrach.

      Thor hob seinen Schild gerade rechtzeitig, um den Angriff von zwei feindlichen Kriegern mit ihren Schwertern abzuwehren. Er parierte und tötete dabei einen von ihnen. Er wollte gerade dem anderen einen Hieb versetzen, als er aus dem Augenwinkel sah, wie ein anderer ihn von hinten mit dem Schwert angriff. Er fuhr herum und wehrte den Hieb mit seinem Schild ab.

      Thor wurde nun von allen Seiten angegriffen – sie waren zahlenmäßig immer noch weit unterlegen – und die Hiebe regneten nur so auf ihn herunter. Er hatte weder die Zeit noch die Energie, um anzugreifen – er konnte nicht mehr tun, als sich zu verteidigen. Und es stürzten sich immer mehr Männer auf ihn.

      Er sah zu seinen Waffenbrüdern hinüber und erkannte, dass es ihnen nicht besser erging. Jedem von ihnen war es gelungen, ein oder zwei feindliche Krieger zu töten. Doch derart in der Unterzahl zahlten sie den Preis für ihre Tapferkeit – jeder von ihnen hatte bereits unzählige leichtere Wunden erlitten. Und das trotz der Hilfe von Krohn, der selbst einen feindlichen Krieger nach dem anderen attackierte, und der Hilfe von Indra, die Steine auf die Männer des Empire warf. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie umzingelt wären und sie sterben müssten.

      „Befreit uns!“, kam eine Stimme.

      Thor wandte sich um und sah Drake, der genau wie seine Brüder nur ein paar Meter weit weg gefesselt lag.

      „Befreit uns!“, wiederholte er. „Und

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