Von Drachen Geboren. Морган Райс
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Читать онлайн книгу Von Drachen Geboren - Морган Райс страница 10
„Beeilt Euch“, sagte Meister Grey. Er legte eine Hand auf Devins Schulter. „Vielleicht ist für uns alle nicht mehr viel Zeit übrig.“
„Das werde ich“, sagte Devin, dachte dann aber einen Moment nach. „Es gibt nur eine Sache, die ich zuerst tun muss.“
Als Devin sich Lenores Gemächern näherte, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Er war sich nicht sicher, ob er sie überhaupt sehen, geschweige denn mit ihr sprechen durfte oder … oder was? Alles ausdrücken, was er empfand? Ihr alles sagen, obwohl sie jetzt verheiratet war?
Devin wusste es nicht. Er wusste nicht, was er sagen sollte oder wie weit er gehen durfte. Er wusste nur, dass er irgendetwas tun musste. Also hatte er ihre Gemächer aufgesucht, weil sie sich dort befand. Was an sich schon seltsam war. Sollte sie jetzt, wo sie seine Frau war, nicht in Finnals Gemächern sein?
Er war noch überraschter, als eine ganz andere Prinzessin die Tür mit einem Speer in der Hand öffnete, als könnte sie ihn erstechen.
„Wer seid Ihr?“, forderte Prinzessin Erin. „Was wollt Ihr?“
„Es ist alles in Ordnung, Erin“, hörte er Lenores Stimme hinter ihr. „Es ist Devin, Rodrys Freund. Lass ihn rein.“
Prinzessin Erin sah ihn noch einmal an, als erwarte sie, dass Devin plötzlich ein Messer herausziehen und sie angreifen würde, aber sie trat zurück.
„Ich denke, wenn Ihr ein Freund von Rodry seid, dann könnt Ihr eintreten.“
Devin hatte das Innere von Lenores Gemächern noch nie gesehen, und für einen Moment überraschte ihn der Anblick. Blaue Seide wogte an den Fenstern eines Wohnzimmers, Lenore las auf einem der Sofas und eine Gestalt in der Robe eines Mönchs stand ein Stück entfernt und sein Blick schien ins Leere zu gehen. In Devins Augen war Lenore schöner als je zuvor, ihre feingliedrige Zerbrechlichkeit und ihr zartes Gesicht, welches nach ihrer Entführung einen neuen Ausdruck von Entschlossenheit angenommen hatte. Ihr fast schwarzes Haar war jetzt in einem einfachen Stil zurückgebunden, der irgendwie besser zu ihr passte als alle Bemühungen ihrer Dienstmädchen zuvor, und ihre Augen … Devin hatte das Gefühl, als könnte er diese Augen für immer anstarren.
„Devin“, sagte sie und streckte ihm eine Hand entgegen. Sie zog ihn näher heran und bedeutet ihm, sich neben sie zu setzen. „Schön dich zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass du herkommst.“
„Ist es denn angemessen, hierherzukommen?“, fragte Devin mit einem Stirnrunzeln. „Ich … würde Euch keinen Ärger verursachen wollen.“
Er wusste, dass es nicht üblich war, dass ein junger Mann von niederer Herkunft wie er eine Prinzessin in ihren Gemächern besuchte. Er wollte nichts tun, was Lenore missbilligen würde.
„Nein, ich bin froh, dass du gekommen bist“, sagte Lenore und Devins Herz machte einen Sprung. „Ich … hatte gehofft, dass du es tun würdest, aber ich dachte bei allem, was du für Meister Grey tun musst, dass du vielleicht keine Zeit hast. Dass du mich vergessen hast.“
„Ich könnte Euch nie vergessen“, rief Devin aus und merkte dann, was er gesagt hatte. „Das heißt … ich war wirklich sehr beschäftigt.“
„Es muss seltsam sein, für einen Magier zu arbeiten“, sagte Lenore. „Das Schwert, das du geschmiedet hast, war übrigens wunderschön. Ich bin sicher, Rodry hätte …“
Sie würgte das letzte Wort zurück und Devin nickte, denn obwohl Rodry nicht sein Bruder gewesen war, verstand er immer noch den Schmerz, ihn zu verlieren. „Danke“, sagte er, denn wenn es eine Person gab, deren Wertschätzung seiner Arbeit ihm etwas bedeutete, dann war es Lenore. „Eigentlich bin ich deshalb gekommen. Ich … Meister Grey schickt mich weg, um eine Mission für ihn zu erfüllen. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber ich werde für eine Weile weg sein.“
War das Enttäuschung, die Devin in ihren Augen sah, oder war es nur Wunschdenken, dass sie so empfand wie er, wenn er daran dachte, sie längere Zeit nicht sehen zu können?
„Das ist … schade“, sagte Lenore. „Es ist schön, dich in der Nähe zu haben. Es … es gefällt mir, dass du hier bist.“
„Ich bin gerne hier“, sagte Devin. „Aber ich denke, ich muss diese Mission erfüllen, und bevor ich ging, wollte ich Euch etwas geben.“ Er erkannte, wie seltsam das klingen würde. „Ich meine, weil das Hochzeitsgeschenk, das ich gemacht habe, eher ein Hochzeitsgeschenk für Euren Mann war.“
„Mein Mann, ja“, sagte Lenore, als hätte sie Finnal für einen Moment fast vergessen.
Devin nutzte seine Chance und holte ein kleines Stück Sternenmetall heraus, das vom Schmieden übrig geblieben war. Er hatte daran gearbeitet, versucht, seine Fähigkeiten damit zu verbessern und es in eine Reihe von käfigartigen Kugeln geformt, die perfekt ineinander passten und sich jeweils frei in der nächsten bewegten. Als Herzstück hatte er eine kleine Scherbe aus farbigem Glas gesetzt, die das Licht bei jeder Bewegung der Kugeln aus Sternmetall anders reflektierte.
„Es ist nicht viel“, sagte Devin. „Man kann es sicher nicht mit einem Schwert verglichen, aber …“
„Es ist wunderschön“, sagte Lenore und hielt es in ihrer Handfläche. „Ich liebe es.“
Und ich liebe Euch, wollte Devin sagen, konnte es aber nicht. Nicht zu einer Prinzessin; einer verheirateten Prinzessin noch dazu.
„Ich werde es zur Erinnerung nah bei mir tragen, solange du fort bist“, sagte Lenore. „Ich werde es schätzen.“
„Das ist … das macht mich froh“, sagte Devin. Warum war es so schwer, in ihrer Gegenwart die Worte zu finden? „Ich sollte gehen. Die anderen warten auf mich.“
Er nahm kurz Lenores Hand und versuchte herauszufinden, ob es angemessen wäre, sie zu küssen oder nicht. Wahrscheinlich nicht. Er stand auf und ging zur Tür.
„Devin“, rief Lenore, bevor er dort angekommen war. Er drehte sich hoffnungsvoll um. „Ich … ich werde dich vermissen, solange du weg bist.“
„Danke, ich werde Euch auch vermissen“, sagte er und flüchtete dann aus dem Raum. Er verfluchte sich auf dem ganzen Weg, weil er nicht in der Lage war, das zu sagen, was wichtig war.
Was auch immer da draußen passieren musste, um die Fragmente zu holen, musste einfacher sein als das, oder?
KAPITEL SIEBEN
Renard war schon in schlimmeren Situationen gewesen als hier, in einem Grab gefangen, mit einem Drachen auf der einen und den Verborgenen auf der anderen Seite. Er konnte sich zwar im Moment nicht erinnern, wo das gewesen sein sollte, aber er war sich sicher, dass es solche Situationen gegeben hatte.
Theoretisch könnte er das Ganze natürlich einfach machen: Er könnte warten, bis der Drache sich entfernte, und dann zu den Verborgenen hinausgehen. Alles, was er dann tun musste, war, das Amulett zu übergeben, das seine Kraft wie ein feines Loch am Boden eines Reservoirs aufzuzehren schien.
Das konnte er allerdings nicht. Stattdessen musste Renard dies auf die harte Tour tun.
Er überprüfte sorgfältig die Wände des inneren Grabes und hoffte, dass es einen versteckten Ausgang geben würde, einen Riss oder Tunnel, der nicht da gewesen war, als man diesen Ort ihn in die Seite des Vulkans gebaut hatte. Ein schöner, bequemer Ausweg schien nicht zu viel verlangt, oder?