Hexerei zur Teestunde. Софи Лав

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Hexerei zur Teestunde - Софи Лав Ein Cozy-Krimi in einem kuriosen Buchladen

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Erinnerung zu entdecken. Sie machte einen Schritt nach vorne und überlegte, dass sie vielleicht ein Eis kaufen sollte, um der alten Zeiten willen.

      „Uff! – Wow – Entschuldigung – geht es Ihnen gut?“

      Lex richtete sich auf, blinzelte. Genau in dem Moment, als sie nach vorne trat, war ihr jemand in den Weg geschossen, und sie waren zusammengestoßen. Es hatte ihr den Atem aus der Brust gehauen, doch zumindest war sie nicht umgefallen. Der braune, taillierte Anzug, den sie für das Interview trug, würde wahrscheinlich nicht so toll aussehen, wenn er mit Schmutz vom Bürgersteig bedeckt wäre.

      „Mir geht es gut“, sagte sie und holte tief Luft. „Entschuldigung, es war wahrscheinlich meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst, wo ich hingehe.“

      „Ich auch nicht.“ Der Typ, der jetzt knabenhaft grinste, tastete sich schnell ab. „Kein Schaden entstanden. Wirklich, das tut mir leid. Sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht? Sie sehen ein wenig benommen aus.“

      Lex lächelte flüchtig und versicherte ihm „Mir geht es gut, wirklich. Ich war nur in Gedanken versunken.“

      Er war wahrscheinlich ungefähr in ihrem Alter, dachte sie, obwohl der Rucksack auf seinen Schultern ihn jünger erscheinen ließ. Seine Augen kniffen sich hinter einer zarten Brille mit goldenem Gestell zusammen und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, das sein ganzes Gesicht erhellte.

      „Schön, das zu hören“, sagte er und drehte sich um, um weiter die Straße hinunterzugehen. „Nochmals Entschuldigung!“

      Lex errötete und es war ihr etwas peinlich, weil sie so in Gedanken verloren war, dass sie direkt in jemanden hineingelaufen war. Wenigstens hatte sie es geschafft, das Rot so lange zurückzuhalten, bis er weg war. Sie schaute auf ihre Uhr und stellte fest, dass es erst zwanzig vor drei war, zu früh, um zum Kuriosen Buchladen zu gehen, da diese nur ein paar Straßen weiter lag. Sie beschloss, eine Weile über die Strandpromenade zu schlendern und sich die Läden und ihr Angebot anzusehen.

      Es gefiel ihr hier, entschied sie, als sie in die erste Boutique schaute und dort Vintage-Kleidung aus allen Epochen vorfand. Sie nahm sich einen Moment Zeit, um durch die Regale zu stöbern, berührte hier ein mit Pailletten und Perlen besticktes Flapperkleid, dort einen schweren Samtmantel. Dieser muffige Geruch, der immer um gebrauchte Kleidung zu schweben schien, erfüllte die Luft und brachte sie zum Lächeln. Sie freute sich darauf, wieder mit Secondhand-Büchern zu arbeiten. Auch wenn sie versuchte, nicht zu vergessen, dass es sich zunächst nur um ein Vorstellungsgespräch handelte, konnte sie nicht umhin, eine gewisse Vorfreude zu empfinden. Die Erinnerungen an ihre Kindheit kamen sehr stark zurück.

      Lex verließ den Vintage-Laden und ging ein paar Schritte auf dem Bürgersteig entlang, wobei sie das Motiv einer Meerjungfrau bewunderte, das auf die verwitterten Holztafeln des nächsten Ladens gemalt war. Ein Blick in das Fenster zeigte ihr eine Ansammlung verschiedener ausgefallener Angelköder sowie größere Netze und ein paar Ruten. Eine Frau, die auf dem Bürgersteig auf sie zukam, lächelte, als sie vorbeiging, und Lex lächelte automatisch zurück. Hier herrschte ein ruhigerer Lebensrhythmus, nicht so viel Hektik und Trubel. Die Leute drängten nicht unhöflich vorbei und keines der Geschäfte schien zu einer Kette zu gehören. Lex konnte nicht umhin, es mit der Gegend zu vergleichen, in der sie gelebt und gearbeitet hatte, und wie niemand jemals die Zeit zu haben schien, sich gegenseitig auch nur einen zweiten Blick zuzuwerfen.

      Das nächste Geschäft nebenan hieß Lost and Found by the Sea; als Lex durch die Tür hineinblickte, konnte sie einem kurzen Besuch im Inneren nicht widerstehen.

      Die Stände und Regale waren mit allen möglichen Kuriositäten gefüllt: Treibholz, das in seltsame Formen gebracht und dann zurechtgeschnitzt worden war, um als Stifthalter, Kleiderhaken oder Briefbeschwerer zu dienen. Da waren Felsen, die von der Flut rund gespült und mit ornamentalen Verzierungen und Inschriften versehen worden waren; Krüge, die mit Sand gefüllt waren, der in mehreren Schichten mit verschiedenen Farbstoffen gefärbt war.

      Lex sah eine Glasplatte mit einer Landschaft, die aus weißem und schwarzem Sand entstanden war; daneben befand sich eine kunstvoll handgeschriebene Aufforderung „Dreh mich um.“ Fasziniert hob sie sie an und setzte sie umgedreht wieder auf ihren Ständer, während sie staunend zuschaute, wie der Sand durch eine dicke Flüssigkeit wieder nach unten rieselte, um eine weitere, ebenso schöne Sandlandschaft zu schaffen.

      „Es ist wie Magie, nicht wahr?“

      Lex drehte sich um und sah einen Mann, der sie mit amüsiertem Gesichtsausdruck beobachtete. Er war eher klein, etwas älter, mit dickem, borstigem Haar und Bart in einem verblassenden Kastanienbraun, das nun zu Grau tendierte. Auf seiner Nasenspitze befand sich eine dicke Brille und unter einer ordentlichen grünen Weste war eine kleine Wampe zu sehen.

      „Das ist wirklich etwas Besonderes“, stimmte sie zu und drehte sich um, um die letzten verbliebenen Sandkörner an ihren Platz fallen zu sehen. „Ich nehme an, die Viskosität der Flüssigkeit sorgt dafür, dass der Sand sich langsamer bewegt und diese Schichten bildet.

      Der Ladenbesitzer kicherte leise. „Ein logischer Verstand, wie ich sehe“, sagte er. „Ihnen macht man so leicht nichts vor, nicht wahr?“

      Lex lächelte. „Ich möchte wissen, wie die Dinge funktionieren“, sagte sie. Es fiel ihr auf, dass der Mann freundlich, ruhig und einladend war; er versuchte nicht, ihr einen Verkauf aufzudrängen. Es war erfrischend. In der Stadt neigten die großen Handelsketten dazu, nur Ausverkauf und kein Herz zu haben.

      „Nun, dann sind Sie vielleicht an unseren Workshops interessiert“, sagte er mit eulenhaft großen Augen hinter seiner Brille und zeigte auf ein Flugblatt, das im Fenster ausgehängt war. „Wir veranstalten sie jeweils am letzten Freitag des Monats. Die Teilnahme ist kostenlos und Sie können zusehen, wie ich einige der großen Schätze des Meeres in diese Gegenstände verwandle, die Sie vor sich sehen.

      „Das klingt reizend“, sagte Lex. „Vielleicht komme ich vorbei, wenn ich in der Nähe bin.“

      „Besuchen Sie hier einen Freund?“, fragte der Ladenbesitzer. Er schlenderte zurück zu seinem Tresen hinter eine uralte Registrierkasse. Der Laden war so klein, dass Lex ihn trotzdem sehen und sich mit ihm unterhalten konnte.

      „Ich bin eigentlich wegen eines Vorstellungsgesprächs hier“, sagte sie und schaute auf ihre Uhr. „Oh nein, ich muss in ein paar Minuten da sein. Ich sollte mich besser beeilen!“

      „Viel Glück, meine Liebe“, rief ihr der Ladenbesitzer nach, als sie zur Tür ging, und sie warf ein dankbares Lächeln über die Schulter, während die Glocke über dem Eingang ihren Abschied verkündete.

      KAPITEL SECHS

      Lex eilte die Straße entlang, die Strandpromenade hinunter und um die Ecke zum Parkplatz. Dort fand sie sich schnell zurecht, schaute sich die Karte auf ihrem Smartphone an und lief dann durch immer enger werdenden Kopfsteinpflasterstraßen, wobei sie sich sehr bemühte, einen Mittelweg zu finden, um einerseits nicht zu spät zu kommen und andererseits nicht errötet und verschwitzt anzukommen.

      Als sie bei der Adresse ankam, sah sie sich verwirrt um. Sie sah erneut auf ihrer Karte nach und da war sie – die Markierung für den Laden, angeblich genau an ihrem Standort. Aber wo war er? Sie konnte die Fassade, die sie von den Online-Fotos her kannte, nirgendwo entdecken, und die meisten Gebäude hier sahen mehr nach Wohn- als nach Geschäftsgebäuden aus.

      „Haben Sie sich verirrt?“, ertönte eine trockene Stimme hinter ihr. Lex drehte sich in Panik um und richtete dann ihren Blick nach unten. Eine kleine alte Dame stand da und beobachtete sie mit zur Seite geneigtem Kopf und hochgezogenen weißen Augenbrauen.

      „Ähm,

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