Hexerei zur Teestunde. Софи Лав

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Hexerei zur Teestunde - Софи Лав Ein Cozy-Krimi in einem kuriosen Buchladen

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lächelte leicht, seine Augen leuchteten kurz auf. „Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Intuition Sie hierhergeführt hat?“

      Lex hätte jetzt fast ihre Teetasse fallen lassen. Mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet. „Oh …“, sagte sie, war sich nicht sicher, wie sie antworten sollte und versuchte, sich um eine klare Antwort herumzuwinden. „Nun, ich weiß nichts über Intuition. Mir ist aber aufgefallen, dass die Hausnummer dieses Geschäfts die gleiche ist wie die des Geschäfts, das mein Vater früher besaß.“

      „Würden Sie sagen, dass Sie oft Ihrer Intuition folgen?“, fragte Montgomery und blickte sie scharf an.

      „Ich … bin nicht sicher“, gab Lex zu. Wie hätte sie antworten sollen? Erwartete er, dass sie ja sagte und würde das seinen Eindruck positiv beeinflussen, oder würde er es vorziehen, dass sie sich auf ihre Logik verließ? Sie konnte Montgomery nicht einschätzen.

      „Hm.“ Montgomery kritzelte eine weitere Notiz, kurze und scharfe Kratzer seines Stiftes auf dem Papier. „Es ist wichtig, dass Sie wissen, dass der Laden eine Menge wichtiger Kunden hat – Leute, die von überall her kommen, nur um uns zu besuchen. Wir sind auf seltene Bücher spezialisiert, sodass wir oft im Besitz der einzigen Exemplare sind, die sich nicht in Privatbesitz befinden. Wir bekommen alle Arten von Kunden hier zu sehen – Sammler, Gelehrte, Liebhaber, ja, ja. Fühlen Sie sich in der Lage, ein breites Spektrum von Personen mit unterschiedlichem Hintergrund professionell zu betreuen?

      „Selbstverständlich“, sagte Lex und nickte schnell. „Damit habe ich überhaupt kein Problem.“

      „Und haben Sie Erfahrung im Umgang mit Kunden, die …“ Montgomery pausierte, verzog aber sein Gesicht, als sei es ihm unbehaglich. Lex wagte eine wohlbegründete Vermutung.

      „Beschwerden haben?“, schlug sie vor, da dies eine der häufigeren Fragen in einem Bewerbungsgespräch war.

      „Die Welt mit anderen Augen betrachten“, schloss Montgomery und warf ihr hinter seiner Brille diesen eulenartigen Blick mit den weit aufgerissenen Augen zu, mit dem er zu reagieren schien, wenn sie etwas falsch erriet.

      „Ähm“, antwortete Lex und überlegte fieberhaft, was in aller Welt er damit meinen könnte. Sie griff auf akademische Errungenschaften zurück, was wirklich alles war, was ihr dazu einfiel. „Ich habe in der Highschool Spanisch gelernt. Ich glaube, ich erinnere mich noch an genug, um ein Gespräch führen zu können. Ich kann mit kulturellen Unterschieden umgehen, und wenn nötig, kann ich mich anpassen.“

      Montgomery machte in seinem Buch weitere schnelle, kratzige Notizen. Lex versuchte, sie zu lesen, aber aus diesem Winkel konnte sie nicht einmal erkennen, ob die von ihm geschriebenen Buchstaben aus dem englischen Alphabet stammten. „Ich nehme an, das bedeutet, dass Sie keine Hieroglyphen lesen können?“

      „Nein“, sagte Lex überrascht. „Ich hatte wohl das Gefühl, dass ich meine Zeit am besten mit einer Sprache verbringen sollte, die nicht tot ist.“

      „Kein Latein, Henochisch, Malachim? Wir führen einige Texte, die von älteren Zivilisationen reproduziert wurden“, fügte Montgomery hinzu, schüttelte den Kopf über ihren verwirrten Blick und machte weitere Notizen. „Schon gut, schon gut. Und jetzt die letzte Frage. Haben Sie irgendwelche besonderen Fähigkeiten, die Sie für diese Arbeit mitbringen?“

      „Ein ausgeprägtes Verständnis des Dewey–Dezimalsystems“, sagte Lex und dachte über das nach, was sie in der Vergangenheit gelernt hatte und was ihr von Nutzen sein könnte. „Ich kenne auch eine Menge Statistiken über die Preisgestaltung von Büchern, Käuferverhalten und Verkaufsstrategien.“

      Montgomery nickte, schrieb aber wiederum nichts auf. Er richtete seine Fliege mit einer lustigen kleinen Geste, dann richtete er sich auf und steckte seinen Notizblock weg. „Miss Blair“, sagte er. „Ich werde ehrlich sein. Unser Geschäft hat einen gewissen Ruf, den wir aufrechterhalten müssen. Sie sind sehr logisch und pragmatisch.“ Lex fühlte, wie ihr Herz in ihrer Brust sprang und mit 100 km pro Stunde raste, als er ihr ein Kompliment machte.

      „Das mag sich vielleicht anderswo zu Ihren Gunsten auswirken, aber was wir brauchen, ist jemand mit einem offeneren Geist. Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, zu einem Vorstellungsgespräch zu kommen, aber ich fürchte, dass ich Ihnen die Stelle nicht anbieten werde.“

      Lex' Herz stürzte nun direkt in ihren Magen, sie fühlte sich so enttäuscht, dass ihr fast übel wurde.

      „Ich verstehe“, brachte sie mit einigen Schwierigkeiten hervor. Das schien irgendwie nicht richtig zu sein. Hatte es sich nicht so angefühlt, als sei diese Stelle perfekt für sie? Sie brauchte sowohl das Geld als auch die Erfahrung und hier waren alle in einer Position vereint – in einem Geschäft, das sich richtig anfühlte. Sie stellte sich ihren Vater vor, seine Enttäuschung, wenn er hier wäre und sie scheitern sähe. Dann auch ihre Mutter, die wirklich darauf wartete, von ihr zu hören – und erwartete, dass sie zurückkäme und um Hilfe betteln müsste. Sie konnte nicht so leicht aufgeben. „Gibt es nichts, was ich sagen kann, um Ihre Meinung zu ändern?“, fragte sie, in der Hoffnung, dass sie eine weitere Chance bekäme.

      „Nein, nein, ich fürchte nicht“, sagte Montgomery. Er hatte seine Hände auf dem Schoß gefaltet, ordentlich und prüde. „Ich habe alles gehört, was ich hören musste. Es tut mir schrecklich leid. Es passt einfach nicht so gut.“

      Lex fühlte sich in diesem Moment so, als könne sie nicht tiefer sinken; ihre Füße waren wie Blei, ihr Herz war so tief gesunken, dass es jeden Moment durch den Stuhl hätte fallen können, ihre Augen blinzelten hartnäckig, um jeden Hinweis darauf, wie niederschmetternd die Enttäuschung war, zurückzuhalten. Sie stand wieder am Anfang – sie musste einen anderen Weg finden, um ihren Träumen zu folgen.

      Die Entscheidung war so endgültig und absolut, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als zu gehen, und plötzlich wurde in ihr der Wunsch überwältigend, genau das zu tun. Sie konnte an nichts anderes denken, als aus dem Stuhl zu springen, aus dem Laden zu rennen und ihr Auto auf dem Parkplatz zu finden, um nach Hause zu fahren.

      Doch gerade als sie dies tun wollte, sprang etwas aus der Dunkelheit hinter ihrem Sessel und landete in ihrem Schoß, so plötzlich, dass sie erstarrt im Sessel sitzen blieb.

      KAPITEL SIEBEN

      Lex war so verängstigt, dass sie nicht einmal alarmiert aufschrie. Nach dem ersten Schreck und dem Adrenalinstoß, der ihr Herz noch schneller schlagen ließ als zuvor, fasste Lex sich wieder genug, um zu erkennen, dass das Ding, das auf sie gesprungen war, schwarz war – und pelzig – und … ihre Hand leckte?

      Eine Welle der Erleichterung überrollte sie, als sie erkannte, dass die mysteriöse und furchterregende Kreatur nur eine schwarze Katze war, die sanft ihre Hand leckte und sich dann umdrehte, um sich bequem in ihrem Schoß niederzulassen, wobei sie ihren Schwanz ordentlich um sich selbst rollte.

      Lex erstarrte, unsicher, was sie tun sollte. Noch vor einem Augenblick war sie entschlossen gewesen, sofort aufzustehen und von dort zu verschwinden, und jetzt, mit diesem warmen Fellbündel auf dem Schoß, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Wäre es nicht unhöflich, einfach aufzustehen und die Katze auf den Boden zu setzen? Sie würde Montgomery wahrscheinlich zu allem Überfluss noch verärgern – ganz zu schweigen davon, dass sie die Katze nicht kannte und diese sich wahrscheinlich mit ihren Krallen wehren würde.

      Also tat sie nichts und blieb unbeholfen sitzen, während die Katze ihren Kopf mit einem zufriedenen Schnurren auf ihre Pfoten legte.

      „Sie mag Sie“, sagte Montgomery mit überraschtem Tonfall.

      Lex

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