Gesicht der Angst. Блейк Пирс

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Gesicht der Angst - Блейк Пирс Ein Zoe Prime Fall

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fertig war.

      „Ich bin nicht wirklich überrascht“, antwortete Shelley. Sie blickte hoch zu den Fenstern der darüber liegenden Wohnungen, geschwärzt nicht durch den aufsteigenden Rauch einer menschlichen Leiche, sondern durch jahrelangen Schmutz und Vernachlässigung. „Niemand in der Nachbarschaft sah etwas. Sie sagten, sie hätten zuerst den Rauch gerochen. Ein paar Anwohner eilten mit einem Eimer Wasser hinaus, um zu versuchen, zu helfen, aber das war alles. Keine Verdächtigen, niemand, der zusah. Keine Zeugen, die um diese Zeit jemanden in die Gasse gehen sahen.“

      „Gibt es Material von den Überwachungskameras?“ Zoe nickte in Richtung einer der Kameras, die sich direkt am Eingang auf der Seite befand, an dem sie zuvor vorbeigegangen waren.

      Shelley schüttelte den Kopf. „Die Polizisten sagen, dass sie gar nicht angeschlossen sind. Jedes Mal, wenn sie versuchten, sie zu reparieren, kamen Kinder und besprühten die Linse mit Farbe oder kappten die Drähte. Sie behielten sie als Attrappen, um Leute abzuschrecken, aber sie funktionieren seit Jahren nicht mehr richtig.“

      „Die Anwohner wissen das sicherlich“, betonte Zoe.

      „Eigentlich weiß es auch jeder, der den Zustand des Wohnblocks sieht.“

      Zoe sah sich noch einmal um, zufrieden, dass es hier nichts mehr zu lesen gab. Die einzige Geschichte, die ihr die Zahlen erzählten, betraf den Bau der Gebäude und die Gasse selbst. Da sie bezweifelte, dass die Höhe der Mauern irgendeinen Einfluss auf das Verbrechen hatte, waren sie hier fertig. „Dann mal auf zum Gerichtsmediziner“, sagte sie entschlossen und ging auf ihren Mietwagen zu.

***

      Zoe verzog die Nase und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren. Sie musste sich nur konzentrieren. Sie atmete durch den Mund ein, um dem schlimmsten Geruch zu entgehen, und durch die Nase wieder aus. Shelley bemühte sich, nicht zu würgen, aber Zoe versuchte, sich davon nicht ablenken zu lassen.

      „Das ist ein wirklich schlimmer Fall“, sagte die Gerichtsmedizinerin. Sie war eine große junge Frau, braun gebrannt, mit blonden Haaren und zu viel Lidschatten für jemanden, der im medizinischen Bereich arbeitete – selbst, wenn sie nur mit Toten zu tun hatte.

      Zoe ignorierte sie und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Leiche. Falls diese überhaupt noch als Leiche bzw. als Körper definiert werden konnte; Kohle war wohl eine passendere Bezeichnung. Der Mann, den Shelley als John Dowling bezeichnet hatte, war kein Mann mehr. Die Beine waren in einem seltsamen Winkel zur Seite gedreht, die Arme lagen eng am Körper an, der Kopf war rund, aber es hätte genauso gut sein können, dass es sich um ein Stück Müll handelte, um den Teil eines Schiffsbauchs oder um ein antikes Relikt, das in den Ruinen von Pompeji verbrannt war.

      Die zweite Leiche war besser zu erkennen, wenn auch nur knapp. Auch wenn die Verbrennungen nicht so stark waren, war der Geruch bei diesem Körper schlimmer. Vielleicht, weil sie mitten am Tag der Hitze der kalifornischen Sonne ausgesetzt worden war. Die junge Frau. Die Teile des zerlumpten und verbrannten Fleisches, die noch an ihr hingen, wirkten irgendwie obszön. Dreizehn Zentimeter Bein über dem Fuß, fünf Zentimeter an jedem Ellbogen, ein Stück Haar vom Hinterkopf, das durch den Kontakt mit dem feuchten Boden geschützt worden war. Noch länger in den Flammen, und sie hätte genauso ausgesehen wie er.

      „Gab es Vor-Verbrennungswunden?“, fragte Zoe, ohne aufzuschauen.

      Die Gerichtsmedizinerin zögerte eine Sekunde lang.

      „Bevor sie verbrannt wurden, meine ich“, drückte sich Zoe klarer aus.

      „Ich weiß, was es bedeutet“, antwortete die Gerichtsmedizinerin. Zum ersten Mal lag ein Hauch von Spannung in ihrer ruhigen Stimme. Alles an ihr war für Zoe irritierend. „Soweit ich es bei diesem Leichenzustand beurteilen kann, gab es nur einen einzigen Schnitt an der Kehle. Das reichte um sie zu töten. Außer, dass sie dann noch in Brand gesteckt wurden, wurde ihnen nichts weiter angetan.“

      Zoe beugte sich herunter und untersuchte die Kehle. Das Mädchen hatte ihre Hände an der Kehle als sie verbrannte, deswegen waren ihre Finger miteinander verschmolzen. Es gab jedoch immer noch eine deutliche und sichtbare Wunde hinter ihren Händen, die an der Stelle, an der ihr Kopf nach hinten gekippt war, klaffte.

      „Sehr präzise“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen.

      „Es passierte sehr schnell“, stimmte die Gerichtsmedizinerin ihr zu. „Wer auch immer der Mörder war, er wusste, was er tat. Er kam von hinten, handelte schnell, in beiden Fällen ein einziger Schnitt durch den Hals, um ihn vollständig zu öffnen.“

      Zoe richtete sich auf und sah Shelley an, um deutlich zu machen, dass diese nächste Aussage für sie bestimmt war und nicht für die andere irritierende Anwesenheit im Raum. „Dies war kein Verbrechen, das aus einem Impuls heraus begangen wurde. Es war geplant, der Ort wurde sorgfältig ausgewählt.“

      „Glaubst du, dass die Opfer mit Absicht ausgewählt wurden?“

      Zoe kaute einen Moment auf ihrer Lippe herum und schaute zwischen den Leichen hin und her. Was hatten sie gemeinsam, außer dass sie so verbrannt waren?

      „Es ist noch zu früh, um das zu sagen“, entschied sie. „Wir müssen mehr über Callie Everard erfahren. Wenn wir eine Verbindung zwischen ihnen finden können, gut. Wenn nicht, könnte eine größere Botschaft dahinterstecken.“

      „Ein Serienmörder?“, stöhnte Shelley. „Ich hoffe, sie sind ein heimliches Liebespaar oder so was. Ich hatte gehofft, dass wir vielleicht am Wochenende nach Hause könnten.“

      „Viel Glück dabei“, sagte die Gerichtsmedizinerin, eine Aussage, die absolut unnötig war.

      Zoe warf einen bösen Blick in ihre Richtung und war zumindest ein wenig beruhigt, wie erschrocken die Frau wirkte und sich daraufhin mit einem Metalltablett mit Instrumenten in der Nähe beschäftigte, anstatt ihren Blick zu erwidern.

      „Wir haben einen Raum, der im örtlichen Revier auf uns wartet“, sagte Shelley. „Der Polizist, mit dem ich sprach, versicherte mir, dass der Kaffee schrecklich ist, aber auch, dass die Klimaanlage nicht wirklich funktioniert, wir können uns also wirklich auf etwas freuen.“

      „Geh du vor“, sagte Zoe und wünschte, sie könnte das genauso lustig finden wie ihre Kollegin.

      KAPITEL SECHS

      Mit einem Seufzer nahm sich Zoe einen Stuhl, setzte sich und griff nach der ersten Akte, die man ihnen hingelegt hatte.

      „Danke, Captain Warburton, wir wissen Ihre Hilfe wirklich zu schätzen“, sagte Shelley nahe der Tür. Sie war wirklich gut im Smalltalk und immer höflich, was Zoe hingegen schon immer schwergefallen war.

      Es fühlte sich gut an, Teil eines Teams zu sein, das funktionierte. Jeder von ihnen hatte seine eigenen Aufgaben. Shelley verstand die Menschen so, wie Zoe die Zahlen, und obwohl keiner von ihnen wirklich verstehen konnte, was der andere tat, erleichterte es zumindest den Ablauf.

      Obwohl sie gut zwanzig Minuten lang die Akten studiert hatten, kamen sie nicht weiter. Zwar war es den Anwohnern gelungen, einige Aussagen zu sammeln, wodurch sie viel mehr Informationen hatten als in den ursprünglichen Akten, die sie im Flugzeug durchgesehen hatten, aber nichts davon schien hilfreich zu sein. Zoe warf ihre Seiten mit einem frustrierten Stöhnen auf den Tisch.

      „Warum kann es eigentlich nie eine eindeutige Verbindung geben?“

      „Weil dann alles von lokalen Kräften übernommen werden könnte und wir dann arbeitslos wären“, sagte Shelley ruhig. „Lass uns alles nochmal durchgehen,

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