Jahrbuch der Baumpflege 2020. Группа авторов
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die Wahl der Erhebungsart, abhängig von der Zielsetzung der Erhebung (Nachweis, Eingrenzung des Befallsgebietes, Monitoring)
ein Handbuch, um die Nutzer durch die statistischen Bestandteile (RIBESS+ oder SAMPELATOR) für die Berechnung der Probengröße zu leiten
grundsätzliche Hinweise zu:
– Auswahl der Beprobungsorte und Probenahme
– Datenaufzeichnung
– Berichten von Daten und Erhebungsergebnissen
Liste benötigter Materialien
Hinweise zur Kombination verschiedener Erhebungen miteinander (Orte, Wirtspflanzen…)
Aufgrund der Unterschiede in den Mitgliedstaaten (Klima, Wirtspflanzen, Administration usw.) können in den allgemeinen Leitlinien nur Anregungen und Beispiele gegeben werden, die aber die Mitgliedstaaten dabei unterstützen, ihr eigenes Erhebungsdesign zu erstellen.
6 Spezifische Leitlinien
Für drei Pilot-Schadorganismen – den Käfer Agrilus planipennis (Japanischer oder Asiatischer Eschenprachtkäfer), den Pilz Phyllosticta citricarpa (Schwarzfleckigkeit an Citrus) und das Bakterium Xylella fastidiosa (Revision bestehender Leitlinien) – sollen prägnante, aber ausreichend detaillierte spezifische Leitlinien erstellt werden, die schrittweise den Erhebungsprozess beschreiben und die statistischen Methoden konkret für den jeweiligen Pilot-Organismus erläutern. Sie werden in Übereinstimmung mit dem Internationalen Standard für Pflanzengesundheitliche Maßnahmen Nr. 6 (FAO, 2016) des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens verfasst. Es handelt sich um praktische Dokumente, die den Bedürfnissen der Erhebungsdesigner und Pflanzengesundheitsinspektoren entsprechen und Schritt für Schritt erläutern, wie die Erhebungen zu planen und durchzuführen sind. Sie gehen damit weit über z. B. die EPPO-Diagnoseprotokolle hinaus. Ausgehend von den allgemein gehaltenen, für alle Mitgliedstaaten relevanten Schritten und detaillierten Informationen sind auch hier die Mitgliedstaaten wieder gefragt, mit regionalspezifischen Details ihr eigenes Erhebungsdesign für die drei Pilot-Schadorganismen – sofern eine Ansiedlung möglich ist – zu entwickeln.
7 Schlussfolgerungen
Mit den vorgestellten Schadorganismensteckbriefen, den spezifischen und den allgemeinen Leitlinien („EFSA-Toolkit“) wird ein umfangreicher Beitrag zu einem EU-weit harmonisierten Ansatz zur SchadorganismenÜberwachung zur Verfügung gestellt. Durch die Verbesserung der Erhebungsverfahren können Ausbrüche und Vorkommen schneller identifiziert und lokalisiert werden, so dass Ausrottungsmaßnahmen schneller und Erfolg versprechender ergriffen werden können. Zudem können befallsfreie Gebiete mit einer zuverlässigeren Feststellung der Befallsfreiheit nach dem Internationalen Standard für Pflanzengesundheitliche Maßnahmen Nr. 4 (FAO, 2017) statistisch fundierter ausgewiesen werden. Das EFSA-Toolkit liefert außerdem gutes Basismaterial für die Erstellung von Notfallplänen. Dies trägt nicht zuletzt zu einem verbesserten Schutz der Bäume vor Schäden durch Quarantäneschadorganismen und andere neue Schadorganismen in der EU bei.
Danksagung
Die Arbeiten zu diesem Projekt werden im Rahmen des EFSA Tasking grant ‘Entrusting support tasks in the area of plant health – Lot 2: Plant pest surveillance’ [GP/EFSA/ALPHA/2017/02] finanziert.
Literatur
EFSA (European Food Safety Authority), CIUBOTARU, R. M.; CORTIÑAS ABRAHANTES, J.; OYEDELE, J.; PARNELL, S.; SCHRADER, G.; ZANCANARO, G.; VOS, S., 2018: Technical report of the methodology and work-plan for developing plant pest survey guidelines. EFSA supporting publication 2018, EN-1399, 36 pp. doi:10.2903/sp.efsa.2018. EN-1399.
EFSA (European Food Safety Authority), VOS, S.; CAMILLERI, M.; DIAKAKI, M.; LÁZARO, E.; PARNELL, S.; SCHENK, M.; SCHRADER, G.; VICENT, A., 2019: Pest survey card on Xylella fastidiosa. EFSA Supporting Publications, 16(6), 1667E.
EU, 2016: Verordnung (EU) 2016/2031 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2016 über Maßnahmen zum Schutz vor Pflanzenschädlingen, zur Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 228/2013, (EU) Nr. 652/2014 und (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates und zur Aufhebung der Richtlinien 69/464/EWG, 74/647/EWG, 93/85/EWG, 98/57/EG, 2000/29/EG, 2006/91/EG und 2007/33/EG des Rates. ABl. L 317 vom 23.11.2016, 4–104.
FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations), 2016: ISPM (International Standards for Phytosanitary Measures) 6 – Guidelines for surveillance. FAO, Rome, Italy. Online verfügbar unter: https://www.ippc.int.
FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations), 2017: ISPM (International Standards for Phytosanitary Measures) 4 – Requirements for the establishment of pest free areas. FAO, Rome, Italy, Online verfügbar unter: https://www.ippc.int
HOPPE, B.; SCHRÖDER, T.; SCHRADER, G., 2020: Der Asiatische Eschenprachtkäfer Agrilus planipennis (Coleoptera: Buprestidae) weiter auf dem Vormarsch. In: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg.): Jahrbuch der Baumpflege 2020. Haymarket Media, Braunschweig,313–322.
SCHRADER, G.; SCHRÖDER, T.; HOPPE, B., 2020: Der Bronzefarbene Birkenprachtkäfer Agrilus anxius (Coleoptera: Buprestidae) und sein Risiko für europäische Birken In: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg.): Jahrbuch der Baumpflege 2020. Haymarket Media, Braunschweig,361–368.
SCHRÖDER, T.; HOPPE, B.; SCHRADER, G., 2020: Der Kiefernholznematode Bursaphelenchus xylophilus – Eine Gefahr auch für deutsche Kiefern? In: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg.): Jahrbuch der Baumpflege 2020. Haymarket Media, Braunschweig, 369–377.
WILSTERMANN, A.; SCHRADER, G., 2020: Erhebungen zur Ausbreitung der Sibirischen Seidenmotte (Dendrolimus sibiricus) in der EU. In: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg.): Jahrbuch der Baumpflege 2020. Haymarket Media, Braunschweig,
Autoren
Dr. Gritta Schrader ist Biologin und im Institut für nat. und int. Angelegenheiten der Pflanzengesundheit u. a. zuständig für die Koordination und Erstellung von pflanzengesundheitlichen Risikoanalysen für gebietsfremde Schadorganismen an Pflanzen und den dazugehörigen Verfahren. Sie ist zudem Mitarbeiterin im EFSA-Projekt zur Erstellung wissenschaftlicher Leitlinien zu Erhebungen von Quarantäneschadorganismen.
Dr. Björn Hoppe ist Forstwissenschaftler und leitet das Forstquarantänelabor in dem Institut.
Dr. Anne Wilstermann