Temperamentvoll essen. Michaela Hauptmann
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Atemluft weckt die Lebenskraft. Denke an einen sonnigen Spaziergang: Durch Wiesen, über Felder. Saftiges Grün. Oder glänzend funkelnder Schnee. Herrlich. Tief einatmen, langsam und bedächtig ausatmen. Das erfrischt die Lebensgeister. Das entspannt, klärt den Kopf. Atemluft, die durch Sonnenstrahlung ionisiert wurde: Neben Sauerstoff nehmen wir so auch eine vitalisierende und reizende Kraft auf. Diese Kraft aus der Atemluft dient der Ernährung, der Aufrechterhaltung der Lebenskraft (Vis vitalis), der Vitalisierung, dem Lebensantrieb.
Die Energiequellen der TEM-Diätetik:
1 Feste Nahrung
2 Flüssige Nahrung
3 Luftnahrung
4 Bewegung
Leben benötigt Wärme, Nahrung, und es benötigt Luft und Licht, um ausreichend Energie und Wärme zu entwickeln.
Der Atem gilt als Nahrung der Seele und entzündet den Lebensfunken. Die TEM sieht den Stoffwechsel als Folge des Lebens: Erst durch die Lebenskraft – unseren Willen, die Dynamik und Rhythmik der Organe sowie Nahrung und Atmung – findet Stoffwechsel überhaupt statt.
Die Seelenenergie selbst wohnt in der Lunge und wird von ihr gesteuert. Die Lunge transportiert sie und verteilt die Energie der Seele über die Blutbahnen, die Arterien, ins Gewebe.
Lebenskraft, dreigeteilt und doch vereint
Die drei zentralen Lebensgeister Spiritus animalis, Spiritus vitalis und Spiritus naturalis sind die Werkzeuge des Organismus. Jeder dieser Lebensgeister hat ein spezielles Aufgabengebiet, und dennoch arbeiten sie Hand in Hand. Gemeinsam sind sie Symbol und Prinzip der Lebenskraft – und dafür sollen sie gut genährt werden.
Die Luftnahrung stellt dafür – unter anderem – einen wesentlichen, nährenden Faktor dar. Der Organismus nimmt die Atemluft über die Lunge durch die Luftverdauung auf. In der Thymusdrüse wird der energetische Anteil der Luft dann in die drei Lebensgeister, die Lebenskraft, umgewandelt.
Die Lebenskraft ist also die Vereinigung der drei Lebensgeister. Jeder Lebensgeist für sich hat eigene Aufgaben. Jeder für sich hat ein eigenes Gehirn und ein speziell zugeordnetes Organ. Alle drei arbeiten stets eng zusammen – ein Kreislauf, den es zu unterstützen und aufrechtzuerhalten gilt!
Einfache Atemübung im Stehen
Nimm eine aufrechte, entspannte und bewusste Haltung ein: Stelle deine Beine hüftbreit auseinander, möglichst parallel. Beuge deine Knie ganz leicht. Achte auf eine gewisse Grundspannung im Becken. Der Kopf ist aufrecht, der Nacken lang. Lass die Schultern entspannt nach unten sinken.
Nun leg deine Hände ineinander, forme sie zu einer Schale und halte sie unter dem Bauchnabel.
Atme tief ein und führe dabei die Hände am Körper entlang nach oben.
Wenn du in Höhe des Brustkorbs angelangt bist, drehe die Handflächen zum Boden und atme lang und tief aus, bewege dabei die Hände Richtung Bauchnabel zurück.
Wiederhole die Übung mehrmals hintereinander. Achte darauf, dass die Ausatmung etwas länger dauert als die Einatmung.
Hakt es bei einem Lebensgeist, versuchen die beiden anderen zu stützen und zu helfen. Dauert dies zu lang oder ist der Prozess zu intensiv, leiden auch die beiden helfenden Lebensgeister darunter. Die Lebenskraft, die Energie, lässt nach. Um dies zu vermeiden, achte darauf, alle drei Lebensgeister bestmöglich zu versorgen.
Für die alte Medizin sind die Lebensgeister Ursache aller Bewegungen. Alle inneren und äußeren Bewegungen erfolgen nur durch die Wirkung der Lebensgeister. Alle Funktionen und deren Heilung sind von ihnen abhängig, werden von ihnen in Gang gesetzt, gelenkt und begrenzt.
Um die Lebensgeister, die Lebenskraft, zu stärken, zu nähren und aufrechtzuerhalten, unterstützt dich eine gute und intensive Atmung. Gern auch mal bewusst mit einem Lächeln. Und Atmen bewegt das Zwerchfell, das wiederum die Bauchorgane bewegt und massiert. Diese Massage tut gut, Leber und Magen genießen es sehr.
Ein paar bewusste Atemübungen zwischendurch tun gut, auch wenn du gerade keine besondere Anstrengung unternimmst, keinen steilen Berg hinaufradelst, keinen Marathon bewältigst: Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen … Volle Kraft für die Verdauung! Volle Atmung für die Lebenskraft!
Lebenskraft – Vis vitalis |
Spiritus animalis |
Seelengeist |
Kopfhirn |
Gehirn |
Nervenleistung – Sinnesvermittlung |
Spiritus vitalis |
Luftgeist |
Brusthirn |
Herz |
Dynamik – Rhythmik – Verteilung |
Spiritus naturalis |
Stoffgeist |
Bauchhirn |
Leber |
Ernährung – Ausscheidung |
Spiritus animalis, der Seelengeist des Gehirns
Der Spiritus animalis, auch Seelengeist genannt, hat seinen Sitz im Gehirn und verbreitet sich entlang der Nervenbahnen und des Rückenmarks.
Der Fokus dieses Lebensgeistes ist die Sinnvermittlung über die fünf Hauptsinne: Sehen. Schmecken. Riechen. Hören. Tasten. Und auch über die intellektuellen Sinnesfunktionen: Vorstellungskraft. Urteilskraft. Erinnerungsfähigkeit und Gemeinsinn, der Sensus communis, weithin auch als »gesunder Menschenverstand« bekannt.
Alle Sinneseindrücke werden durch den Seelengeist zu einem Ganzen gebündelt, wahrgenommen und umgesetzt. Das Gehirn ist über die Lebensgeister sehr eng mit der Lebenskraft verknüpft. Es vernetzt die drei Instanzen des Denkens und Fühlens: Kopf, Herz und Bauch. Ich finde das einfach faszinierend! Du auch? Da sind wir sicher nicht die Einzigen.
Die Faszination für unser Gehirn besteht schon sehr, sehr lang und endet wohl nie. Schon die alten Ägypter waren davon beeindruckt. Wie unser Gehirn funktioniert, wurde allerdings erst viel später, in der Antike, erstmals untersucht – man ging davon aus, dass das Gehirn eine zentrale Rolle im Organismus einnimmt.
In der TEM zählt das Gehirn neben Blut, Herz und Leber zu den edelsten Organen und ist Sitz des Phlegmas. Das Gehirn zieht Phlegma an, reinigt und verteilt es wieder, es