Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer. W. K. Giesa

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Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer - W. K. Giesa

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Astro-Ingenieur Larry Goodwyn war ausgestiegen, um das Rätsel aus der Nähe zu betrachten. Mit Hilfe eines thermisch geschützten Raumanzugs hatte er sich an den Brocken herangearbeitet. Die Entfernung zwischen ihm und dem Schiff betrug jetzt etwa achttausend Kilometer.

      Und dann hatte Larry gemeldet, dass es nicht mehr weiter ging. Er war auf eine unsichtbare

      Mauer gestoßen – noch bevor er den Brocken erreicht hatte. Man fand keine Erklärung für dieses Rätsel.

      Man wusste nur, dass hier eine Kraft im umgekehrten Sinne der Schwere wirkte. Was war dieses ... Ding?

      Ein Energieschirm? Dann wäre es etwas Künstliches …

      Ein Antigravfeld? Dann wäre es etwas Künstliches oder Natürliches …

      In der Gluthitze dieser sonnennahen Region wäre es dumm gewesen, nach Leben zu forschen. Trotzdem hatte man sich die Mühe gemacht. Doch der Brocken war eine tote Welt, die sich als ein siedender Bleiklumpen auf ihrer Bahn bewegte.

      Doch Larry Goodwyn drängte der Ehrgeiz weiter, wenngleich die Isolierschichten seines Raumanzugs stärkeren Hitzegraden kaum noch widerstehen konnten.

      Er war ein Stück zurückgeflogen, um dann mit dem ganzen Treibsatz seines Raumanzugs auf die unsichtbare Mauer zuzustürzen.

      An Bord der Sunflower hatte man alles genau beobachtet. Larrys Beschleunigung genügte nicht, um die rätselhafte Sperre zu durchbrechen.

      Er war wie von einem Trampolin zurückgeschnellt und befand sich jetzt zweihundert Kilometer von dem Brocken entfernt. Auf die Ratschläge vom Schiff hörte er immer weniger.

      Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich Captain Manning, Spencer aussteigen zu lassen, damit er seinen Bruder gewaltsam zurückholte.

      Kurz darauf meldete sich Spencer in voller Armierung auf der Brücke ab.

      Sein Blick fiel auf Dr. Alvarado. Die Physikerin war das einzige weibliche Besatzungsmitglied der Sunflower. Er glaubte, Angst in ihren Augen zu erkennen.

      „Seien Sie vorsichtig, Spencer“, sagte sie möglichst sachlich.

      Er drehte sich noch einmal um. Ein schwaches Zittern war in ihrer Stimme gewesen. „Wegen des Sonnenkollers?“, fragte er.

      „Wegen allem. Jeder hier weiß, dass Sie sich in eine unwägbare Gefahr begeben.“

      „Danke, Roxana! Wir werden in Sprechverbindung bleiben, okay?“

      Er trat in die Schleuse und schloss den Helm. Dann ließ er sich zum Außenluk hinausgleiten. Das erste Aggregat hatte er auf den Rücken geschnallt und mit seiner Rückstoßpistole verbunden. Das Ersatzgerät zog er an einer Leine nach.

      Wenig später sprach er seinen Bruder an.

      „Hallo, Larry! Ich werde dir assistieren. Wenn die Sache schon so interessant ist, solltest du mich nicht dabei ausschließen.“

      Die Verständigung über den Helmfunk war gut, obgleich die permanenten Störungen, hervorgerufen durch die Sonnen-Protuberanzen, ein erhebliches Knistern im Kopfhörer verursachten.

      Larry reagierte abweisend.

      „Die Mühe hättest du dir sparen können, Spence. Manning hat doch schon die Hosen voll und hält mich für verloren, zumindest für eure feine Bordgesellschaft. Will er jetzt auch noch auf dich verzichten?“

      „Gib nicht so an, Junge! Dein verdammter Ehrgeiz hat dir schon manchen Orden eingebracht. Aber hier hält unser Weltall Dinge bereit, mit denen du nicht fertig wirst. Nicht allein, Junge.“

      Spencer hatte seinen Raumanzug höchstens zehn Sekunden lang beschleunigt. Dann glitt er im freien Fall auf das Ziel zu. Dreihundert Kilometer vor dem Brocken bremste er, um sich langsam der Bewegung seines Bruders anzugleichen. Larry hatte inzwischen noch einen weiteren Versuch unternommen, näher an den Brocken heranzukommen, war aber ebenso gescheitert wie zuvor.

      Nachdem lange kein Wort zwischen den Brüdern gefallen war, fragte Spencer: „Na, jetzt hast du wohl die Nase voll, oder? Dein Aggregat dürfte hinüber sein.“

      Er lauschte auf eine Antwort, bekam aber keine.

      „Na schön, wenn du mit deiner Sippe nicht reden willst ... Ich schieße dir jetzt meinen Ersatzapparat rüber. Pass auf!“

      Spencer musste noch mehrere Richtschüsse abgeben, ehe er sich auf Kurs und Geschwindigkeit des Bruders eingestellt hatte. Larrys Raumanzug trieb mit konstanter Geschwindigkeit von dem rätselhaften Asteroiden weg. Diese Bewegung musste auf dem Stoßeffekt beruhen, den offenbar das abweisende Feld des Brockens verursachte.

      Larry war jetzt keine hundert Meter mehr von ihm entfernt, trieb jedoch an ihm vorbei, ohne selbst den geringsten Handgriff für ein Anlegemanöver zu machen.

      „Zum Teufel, Larry! Schläfst du? Ich bringe dir einen neuen Energieerzeuger mit!“

      Larry reagierte nicht. Spencer rief die Sunflower.

      „Hallo, Captain Manning! Jetzt glaube ich’s auch. Er hat den Sonnenkoller. So etwas Stures habe ich bei dem Jungen noch nicht erlebt.“

      „Werden Sie nicht nervös, Doc! Vielleicht ist er ohnmächtig. Versuchen Sie, ihn abzuschleppen.“

      „Okay, Captain!“

      Spencer Goodwyn glitt näher an den anderen Raumanzug heran und konnte ihn schließlich mit seinem Greifwerkzeug fassen. Er drehte den Körper um seine Längsachse, bis er durch das Helmglas sehen konnte. Der Anblick ließ ihn erstarren.

      „Hallo, Doc!“, drängte Manning auf der Sunflower.

      „Erzählen Sie endlich, was los ist!“

      „Was soll sein, Captain?“, fragte Spencer monoton. „Er ist tatsächlich ohnmächtig. Ich werde ihn zurückbringen.“

      Leutnant McFee und der Maschineningenieur Romero gehörten zur ständigen Besatzung, während die Wissenschaftler quasi als Gäste an Bord waren.

      „Teufel, das sieht nicht gut aus“, sagte Romero gedankenlos, als er Larry Goodwyns kalkweißes Gesicht hinter der Helmscheibe entdeckte.

      „Was verstehen Sie schon davon? Los, helfen Sie ...!“

      „Moment!“, sagte Spencer Goodwyn scharf, der sich gerade aus seinem Anzug geschält hatte. Sein Körper zitterte leicht. Für Sekunden schloss er die Augen, als habe er Kopfschmerzen.

      „Was ist, Doc?“

      „Verändern wir bitte noch nichts an Larry! Ich muss vorher mit Dr. Walter sprechen.“

      Der Arzt kam. Ihm folgten der Captain, die Physikerin und der Geologe Dr. Felby. Larry Goodwyn lag in seinem Raumanzug auf dem Fußboden.

      „Warum haben Sie ihm nicht wenigstens den Helm abgenommen?“, fragte Captain Manning.

      „Ich will nichts falsch machen“, antwortete Spencer zögernd. „Doc

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