Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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der kleineren Firmenwagen.

      Und so konnte Rosalind auch nicht wissen, dass sie mit ihren Eltern oder auch mit Freunden an den schönsten Fleckchen der Erde gewesen war, mit traumhaften Stränden, an denen man Muscheln finden konnte, wie man sie sich eigentlich überhaupt nicht vorstellen konnte, weil sie so schön waren.

      Sicherlich hatte sie sich hier und da nach der einen oder anderen gebückt, sie sich angesehen, manchmal mit ins Hotel genommen, um sie letztlich dann bei ihrer Abreise zu vergessen.

      Sie brauchte keine Erinnerungsstücke, um sich an etwas zu erinnern, ihre Erinnerungen hatte sie in ihrem Herzen.

      Rosalind nickte. »Schön, dass du das jetzt gesagt hast, denn das beweist mir, dass du dich nicht als Tourist siehst, sondern dich heimisch fühlst, das gefällt mir.«

      Kelly wollte das jetzt nicht vertiefen, zumal sie in ihrem Inneren den tiefen Drang verspürte, sofort hinunter zum Strand zu müssen.

      Dort hielt sie sich gern auf, heute zog es sie hinunter, und so sagte sie rasch: »Also ohne Tasche oder Tüte. Wenn ich ein Prachtexemplar von Muschel finde, dann bringe ich sie dir mit. Ich habe gesehen, dass du auf dem Geländer der Terrasse bereits eine stattliche Sammlung hast.«

      »Die von Touristen immer wieder geräubert wird. Eigentlich liegen die Muscheln nur für meine Gäste dort.«

      Rosalinds Telefon klingelte, sie rannte zurück ins Haus, und Kelly konnte endlich zum Strand gehen.

      Was war denn nur los mit ihr? Warum rannte sie? Sie war doch nicht auf der Flucht.

      *

      Schon von Weitem sah Kelly, dass das Meer eine ganze Menge angespült, aber auch sehr viel mit sich weggerissen hatte. Es bot sich ihr ein völlig verändertes Bild, doch darauf hatte Rosalind sie auch vorbereitet.

      Ein Schwarm Möwen pickte an etwas herum. Als Kelly näher kam, sah sie, dass es sich um einen relativ großen Fisch handelte. War er hier gestrandet? War er mit einer Schiffsschraube in Berührung gekommen, hatte es nicht überlebt und war beim Sturm an den Strand gespült worden?

      Die Möwen hatten auf jeden Fall ein Festmahl, und sie ließen sich von Kelly nicht stören, obwohl die dicht an diesem Kadaver vorbeiging.

      Jetzt bedauerte sie doch, ihren Fotoapparat nicht mitgenommen zu haben.

      Sie kannte viele Arten von Fischen, so einen wie diesen hatte sie noch nicht gesehen. Doch Rosalind kannte sich erstaunlich gut aus, das hatte sie bereits bemerkt. Aber das war kein Wunder, schließlich war sie hier aufgewachsen und hatte ihre Heimat erst verlassen, um zu studieren und dann in der Stadt zu arbeiten.

      Kelly blieb stehen, nicht nur, um sich das Äußere des Fisches einzuprägen, so weit das überhaupt noch erkennbar war, sondern auch, um den Möwen zuzusehen.

      Es war beinahe wie bei den Menschen. Obwohl genügend Futter da war, gönnte eine Möwe der anderen nichts. Anstatt in aller Ruhe zu fressen, gingen sie aufeinander los, wollten einander vertreiben.

      Kelly ging weiter, doch sie drehte sich immer wieder um, um das Treiben der Möwen im Auge zu behalten.

      Weil sie unachtsam war, lief sie gegen etwas Hartes, stieß sich ganz empfindlich den Zeh. Verflixt noch mal!

      Sie kannte diese Strecke bereits ziemlich gut, und hier hatte vor dem Sturm nichts gelegen, gegen das sie hätte laufen können.

      Sie stieß einen Schmerzenslaut aus, hüpfte ein wenig herum, ehe sie sich um den »Stein des Anstoßes« kümmerte. Und das war es in der Tat – ein Stein, an dem sie sich gestoßen hatte.

      Er war relativ groß, mit Schlamm und Schlick bedeckt, einem großen Stück Plastik, das an einer Schnur hing, die sich in dem ebenfalls angeschwemmtem Geäst verfangen hatte.

      Neben dem Stein lag eine leere Flasche, ein Stückchen weiter ein verrotteter Kanister.

      Es war unglaublich, was die Menschen so alles ins Meer kippten wie auf eine Müllhalde. Kelly schob alles beiseite, versuchte mit einem Taschentuch den Sand und Schlick von dem Stein zu entfernen.

      Es war ein mühseliges Unterfangen. Auf jeden Fall konnte sie erkennen, dass es sich dabei um Granit handelte. Nicht nur das, es war ganz eindeutig, dass der Stein bearbeitet worden war.

      Doch wie war er ins Meer gekommen?

      Kelly konnte sich ihre Aufgeregtheit einfach nicht erklären. Wie unter einem Zwang drehte sie den Stein um. Es war schwer, doch es war machbar. Von der unteren Seite war er sauberer, denn er war, seit er hier im Sand lag, vom Wasser unterspült worden. Was vor ihr lag war ein Grabstein!

      Da alles Mögliche an Land gespült wurde, warum nicht auch ein Grabstein, den jemand, weil er nicht wusste, wohin damit, einfach ins Meer geworfen hatte.

      Das war es nicht, was Kelly erschütterte, so sehr, dass sie sich erst einmal in den feuchten steinigen Sand fallen lassen musste.

      Man konnte den Stein einer Person zuordnen.

      Es stand ein Name darauf, was auch nichts Außergewöhnliches war.

      Und es gab ein Geburtsdatum und den Sterbetag.

      Kelly spürte, wie sie einen ganz trockenen Mund bekam.

      Sie starrte wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf den Stein, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Ungeheuerlichkeit begriff.

      Es war der Grabstein einer Kelly MacCready.

      Nicht nur das, sie hatte, genau wie sie, am sechzehnten September Geburtstag, nur dass diese Kelly vor hundert Jahren das Licht der Welt erblickt hatte …, und fünfundzwanzig Jahre nach der Geburt gestorben war. Kelly …

      Sechzehnter September …

      Das allein war es nicht, es gab noch eine Gemeinsamkeit. Sie war fünfundzwanzig Jahre alt, und wenn das jetzt ein Omen sein sollte, dann hatte sie nicht mehr lange zu leben! Der Himmel war noch immer blau. Die Sonne schien. Und die Möwen stritten um den Fisch, und deren Gekreische zerriss die Stille des Morgens. Diese Ungeheuerlichkeit nahm ihr den Atem. Das konnte doch kein Zufall sein! Machte alles Sinn?

      Ihre Trennung von Jim, mit dem sie ja längst verheiratet wäre. Ihre Reise ohne Ziel. Ihr Drang, ganz schnell an den Strand zu wollen. Der Grabstein …

      Wie oft wurden eigentlich Grabsteine ins Meer entsorgt und dann irgendwo an Land gespült? Kelly hatte keine Vorstellung, doch eines wusste sie. Das, was ihr hier widerfuhr, war ein Einzelfall, und das war ganz gewiss ein Zeichen – kein Zufall.

      Kelly MacCready … Sie verspürte auf einmal Wärme, ein merkwürdiges Gefühl von Vertrautheit. Sie fasste mit ihrer rechten Hand nach dem Stein, fuhr sanft über die leicht aufgeraute Fläche. Kelly MacCready …

      Sechzehnter September …

      Fünfundzwanzig Jahre … Kelly Mortimer war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war irr! Solche Geschehnisse waren nicht von dieser Welt!

      Das musste etwas mit einem parapsychologischem Phänomen zu tun haben.

      Man musste es sich mal vorstellen, die andere Kelly war vor fünfundsiebzig Jahren gestorben.

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