Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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völlig alltäglicher Mensch – und doch, welch eine Erscheinung!

      Ike Clanton!

      Der Eindruck, den er auf die Männer im Hof machte, war ungeheuer.

      Neben den Flanagans hielt er sein Pferd an und blickte nur kurz zu ihnen hinunter.

      Da packten die beiden ihre Gewehre und liefen hinten durch den Hof davon.

      Der ›König von Arizona‹ nahm die Zügel auf und ritt weiter, bis zu Cass Claiborne; da hielt er wieder an und stieg aus dem Sattel.

      Er blickte den Banditen forschend an. Plötzlich sprangen seine Lippen auseinander:

      »Du bist Billy Claibornes Bruder, nicht wahr?«

      Der Bandit nickte.

      »Was willst du hier?«

      »Kämpfen, mit Wyatt Earp.«

      Ein verächtliches Lachen zuckte um die Lippen des größten Bandenführers, den der Westen je kannte. Fast leise sprach er das nächste Wort aus:

      »Verschwinde.«

      Der junge Claiborne hatte es plötzlich sehr eilig, den beiden Flanagans zu folgen.

      Da wandte Ike den Kopf und sah James Brocius an.

      »Und was wollen Sie hier?«

      James Curly Bill Brocius zog seine fuchsigen Brauen ärgerlich zusammen.

      »Mit Wyatt Earp kämpfen!«

      »Gehen Sie«, versetzte Ike tonlos.

      Da schüttelte der Rowdy wild seinen Schädel. »Nein, ich werde mit diesen Hunden kämpfen.«

      Drei Schritte machte Ike Clanton auf den Banditen zu. Und dann donnerte er ihn an:

      »Gehen Sie!«

      Prustend stieß der Bandit die Luft durch die Nase aus und wandte sich ab, um Claiborne und den anderen zu folgen.

      Ike griff mit der Linken in die Jackentasche und nahm eine lange Virginiazigarre heraus, die er sich in den linken Mundwinkel steckte.

      Da warf er plötzlich Kirk McLowery einen Blick zu.

      »Und was wilst du hier?«

      »Das, was die anderen wollten: mit Wyatt Earp und Doc Holliday kämpfen.«

      »So? Kämpfen wolltest du? Mit fünf Figuren gegen zwei Männer. Das nennst du kämpfen?«

      »Ich wollte mit ihnen abrechnen, Ike.«

      »Was hast du mit ihnen abzurechnen?«

      »Ich bin Frank McLowerys Bruder.«

      »Das wagst du mir auch noch zu sagen?« herrschte Ike ihn plötzlich schroff an. »Du benimmst dich dümmer als sich dein kleiner Bruder Tom jemals benommen hat. Du hast weder das mindeste Recht noch irgendeine Veranlassung, den Marshal hierher in den Corral zu fordern.«

      Flammende Röte übergoß das Gesicht des junge Outlaws.

      »Meine Brüder sind hier gestorben, Ike!«

      »Ich weiß! Und das sollte dir genügen. Oder dachtest du, daß sich dein Vater freuen würde, wenn der Sheriff ihm deinen Tod mitteilen muß?«

      »Meinen Tod? Ich hätte sie besiegt!«

      Ein unendlich verächtliches Lächeln stand in den Augenwinkeln des Isaac Joseph Clanton.

      »Ich habe einmal hundert Reiter in den Sätteln gehabt, die ihn besiegen wollten, den eisernen Earp. Wenn du wissen willst, wo sie geblieben sind, dann mußt du tausend Meilen weit in alle vier Windrichtungen reiten, um sie zu suchen. Du jedenfalls bist nicht der Mann, der einen Wyatt Earp zu schlagen vermag. Hol deinen Gaul und reite heim. Dein Vater wird dich bei der Arbeit brauchen.«

      »Ike!«

      Da trat Ike auf ihn zu, richtete sich zu voller Höhe auf, schob das Kinn vor und sagte schneidend:

      »Ich habe gesagt, du sollst aus der Stadt verschwinden, Kirk!«

      Jetzt zeigte sich, daß der junge McLowery ein harter und gefährlicher Mann war.

      »Du kannst mich hier nicht wegschicken, Ike.«

      »Das werden wir sehen.« Ein krachender Faustschlag riß den Cowboy aus dem Pedro Valley von den Beinen. Ike packte ihn am Kragen und schleppte ihn durch die ganze Länge des Corrals hinter die Mauer, wo die Pferde standen.

      Nach kurzer Zeit kam er mit dem Rappen des Cowboys zurück, auf dem er den immer noch schwerbetäubten Mann festgebunden hatte. Er hieb dem Tier mit dem Hut auf die Hinterhand und scheuchte es aus dem Wagenabstellplatz hinaus.

      Dann stand er allein im O.K. Corral vor den beiden Dodgern. Zwei Schritte vor seinem Pferd und fast genau an der gleichen Stelle, auf der er damals gestanden hatte, als sein Lieblingsbruder Billy, tödlich getroffen, neben dem linken Torpfeiler auf die Straße sank.

      Sein ebenso kurzer wie eindrucksvoller Auftritt war beendet.

      Er nahm die Strohhalmzigarre aus den Zähnen, paffte einen blauen Rauchpilz vor sein Gesicht, kniff das linke Auge etwas ein, legte den Kopf auf die Seite und tat, als wenn er die beiden Männer erst jetzt sähe.

      Eine volle Minute kroch im Schneckentempo durch den Tombstoner O.K. Corral.

      Endlich öffnete Ike Clanton die Lippen.

      »Hallo, Wyatt.«

      Der Marshal stieß die Luft durch die Nase aus und preßte dann heiser durch die Zähne.

      »Hallo, Ike.«

      Der Desperado fixierte jetzt den Spieler.

      »Hallo, Doc.«

      Der Spieler sparte sich das Hallo und versetzte nicht eben freundlich:

      »Ike.«

      Wie Wölfe standen die drei Männer einander gegenüber.

      Da war er also wieder, der große Isaac Joseph Clanton, der einmal dieses ganze Land mit uneingeschränkter Macht beherrscht hatte wie ein König – oder doch wie ein Piratenfürst.

      Umgeben von hundert Reitern – und Tausenden Anhängern und Freunden. Und doch immer, wie auch jetzt: ein einsamer Mann.

      Langsam zog er sich in den Sattel und ritt an den beiden Dodgern vorbei auf die Fremontstreet hinaus.

      Wyatt Earp wandte sich erst um, als der Hufschlag seines Pferdes nicht mehr zu hören war.

      Als der Marshal aufblickte, sah er in die Augen des Spielers.

      Der nickte. »Ich hätte mit jedem Ausgang gerechnet; mit diesem nicht!«

      »Ich

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