Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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hatte ihn seit Jahren im Verdacht gehabt, gemeinsame Sache mit den Clantons zu machen, zumindest aber beide Augen bei ihren Verbrechen zuzudrücken.

      Auch bei dem Feuergefecht im O.K. Corral vor zwei Jahren hatte er eine unheilvolle Rolle gespielt, als er nämlich kurz vor dem Kampf durch die Fremontstreet den Earps entgegengelaufen kam, um ihnen zuzurufen, daß die Clantons völlig unbewaffnet wären. Damit hatte er nicht zuletzt das blutige Geschehen verschuldet; denn die Earps hatten ihm geglaubt, und der älteste von ihnen, Virgil, der damals Marshal von Tombstone war, hatte eigentlich nur noch die Absicht gehabt, die Tramps aufzufordern, die Stadt zu verlassen.

      Da saß er also wieder hinter seinem Schreibtisch, der unselige Jonny Behan, der durch ziemlich dunkle Machenschaften vor einer Reihe von Jahren den Stern bekommen hatte. Er war überhaupt der unfähigste Mann, den der Westläufer Wyatt Earp auf all seinen weiten Ritten je mit einem Stern gesehen hatte.

      »Jonny Behan«, kam es immer noch ungläubig über seine Lippen, »das ist doch wohl ein Scherz!«

      Mit gespielter Empörung sprang der Sheriff auf und rief:

      »Nein, Mister Earp, das ist durchaus kein Scherz, sondern im Gegenteil bitterer Ernst! Ich hörte soeben, daß Sie wieder in der Stadt sind und bereits eine Reihe von Dingen veranlaßt haben, die ich nicht dulden kann.«

      Verächtlich blickte der Marshal auf ihn hinab.

      »So, die Sie dulden können? Die Sie aber doch ganz ruhig dulden, wie ich sehe. Was haben Sie überhaupt zu dulden, Behan?«

      »Ich bin Sheriff von Tombstone«, giftete der Schwächling.

      »Sie sind ein vor Jahren vorübergehend eingesetzter Hilfssheriff und nichts weiter. Wenn ich mich recht erinnere, sind Sie vor zwei Jahren, als Sie gegen mich und meine Brüder vor Gericht ausgesagt hatten, doch Ihres Amtes enthoben worden.«

      »Dieser Irrtum ist glücklicherweise wieder rückgängig gemacht worden.«

      »Irrtum?« kam es spöttisch von den Lippen des Marshals. »Mann, Sie sind doch hier so fehl am Platze wie ein sechsjähriger Junge. Und eines will ich Ihnen sagen, Behan:

      Es gehen wieder reichlich merkwürdige Dinge in Tombstone vor, denen ich hart auf der Spur bin. Wenn ich höre, daß Sie auch nur das Geringste damit zu tun haben oder mir wieder störend in die Quere kommen, lernen Sie mich kennen.«

      »Ich brauche Sie nicht kennenzulernen«, kläffte der Hilfssheriff wütend. »Jedermann kennt Sie hier. Sie sind ein herrischer Mensch, der überall seinen Willen durchsetzen muß, und sei es mit Gewalt.«

      Ein rauhes Lachen sprang über die Lippen des Marshals.

      »Irrtum, Behan, der Unterschied zwischen uns besteht darin, daß ich für das Gesetz kämpfe und daß Sie ein Waschlappen sind.« Krachend fiel die Tür hinter dem Marshal zu.

      Doc Holliday lehnte unten an der Treppe, schüttelte nur stumm den Kopf und blickte zwinkernd die helle Straße hinunter.

      Luke Short aber sprang die Treppe hinauf und rief:

      »Das kann doch nicht wahr sein! Diese Pappfigur muß ich mir ansehen!«

      Er riß die Tür auf und starrte ungläubig auf den zusammengesunkenen Mann hinter dem Schreibtisch. »Es ist tatsächlich wahr. Ich dachte, Sie hätten sich da einen Bluff mit uns erlaubt, Marshal.«

      »Leider nicht«, entgegnete Wyatt. »Leider müssen wir wieder das Office da drüben selbst halten. Denn diesem Burschen können wir ja keine Gefangenen anvertrauen.«

      »Genau wie früher«, warf Doc Holiday ein.

      »Das hält uns aber ganz schön auf«, fand der Texaner, als er zurückkam.

      »Wir brauchen immer einen Mann, der auf den Laden aufpaßt.«

      »Das ist leider nicht zu ändern. Ich möchte bloß wissen, wer diesen Kerl wieder eingesetzt hat.«

      Holliday zündete sich eine Zigarette an zog sich den Hut tief in die Stirn.

      »Ich kann mir nicht denken, daß er ohne Ike Clanton wieder zu diesem Posten gekommen ist…«

      Es galt drei Männer im Office zu bewahren: den Mörder Pinkerton, seinen Helfer Henderson und Edward ›Captain‹ Baxter.

      Wyatt hatte mehrmals versucht, Pinkerton zu bewegen, etwas über den Verbleib Jim Elliots auszusagen.

      Aber der Keeper hatte nur ein höhnisches Lachen für ihn gehabt.

      Also mußten sie nach dem Steuereinnehmer suchen.

      Am Abend des darauffolgenden Tages, als Wyatt Earp und Luke Short bei Nellie Cashman um den Abendbrottisch saßen, trat die Hotelinhaberin zu ihnen heran und flüsterte dem Marshal zu.

      »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, Wyatt, aber ich glaube, ich habe vorhin Kirk McLowery vor Micky Fleggers ›Dursthöhle‹ gesehen. Er schob einen Mann vor sich her in den Hof der Schenke.«

      »Wann war das?«

      »Vor zehn Minuten etwa. Ich kam von einer Freundin, die schräg gegenüber dieser Spielhölle wohnt.«

      Wyatt Earp und Luke Short hatten am Tisch gesessen, erhoben sich aber sofort, um zum Jail zu laufen.

      Doc Holliday saß vorn neben der Tür im dunklen Raum.

      »Wenn Richter Gordon nicht bald kommt«, meinte er, »wird die Wacheschieberei hier ziemlich ungemütlich. Dauernd kommen hier Leute vorbei, bleiben neben dem Haus stehen und schleichen sich zurück. Einer war so aufdringlich, daß ich es vorzog, ihm gleich eine Zelle anzubieten. Jetzt haben wir schon vier Kerle hier sitzen.«

      »Ich werde Sie ablösen, Doc«, erklärte der Texaner.

      »Der Marshal hat einen Besuch in der ›Dursthöhle‹ vor. Und wie ich ihn kenne, nimmt er Sie lieber mit dahin.«

      *

      Es war eine uralte Schenke, in der sich schon zu allen Zeiten das übelste Gelichter der Stadt herumgetrieben hatte. Es hieß, daß selbst schon Ed Schieffelin, der Gründer der Stadt, mit dem alten Flegger Streit gehabt haben sollte. Mochte der Teufel wissen, was die Menschen immer wieder in diese düstere Schenke zog.

      Wüster Lärm drang durch Türen und Fenster auf die Straße hinaus.

      Der Schankraum war brechend voll. Da die beiden schon von draußen sahen, um was für ein Pubikum es sich handelte, verzichteten sie darauf, durch den Schankraum ins Haus zu kommen.

      »Diesmal werden wir beide meinen Weg nehmen«, erklärte der Spieler.

      Sie verließen den Vorbau und schoben sich durch das halboffene Tor in den Hof. Lauschend verharrten sie in der Tornische. Im Hof war alles still. Lautlos wie Indianer schlichen die beiden am Anbau entlang, bis Wyatt plötzlich stehenblieb und auf die Rückwand des Hauses deutete, wo oben in zwei Fenstern Licht brannte.

      Gegen eines dieser Fenster war die scharfe Silhouette eines Mannes zu erkennen.

      »Ist das nicht McLowery?« flüsterte der Georgier.

      Wyatt

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