Wyatt Earp Staffel 11 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. страница 28

Wyatt Earp Staffel 11 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

in die Tiefe des Wagenabstellplatzes und meinte nachdenklich:

      »Einen harten Strich hat er allen durch die Rechnung gemacht, dieser gerissene Halunke.«

      Wyatt stand breitbeinig da und stemmte die Arme in die Hüften. »Sie glauben, daß er alles inszeniert hat?«

      »Ich weiß es nicht. Es sah nicht so aus. Diese Kerle sind Banditen und keine Schauspieler. Aber eines steht fest: er ist im richtigen Augenblick gekommen. Das wäre eine ganz verdammte Sache geworden.«

      Jetzt wußten sie so viel wie vorher. War er der Führer der Galgenmänner oder war er es nicht? Die Tatsache, daß die Tramps seinen Worten gehorcht hatten, besagte nichts über diese Frage, denn der Eindruck seiner Persönlichkeit war offenbar immer noch stark genug, um die Outlawes einzuschüchtern.

      Sicher hätte der Marshal versucht, mit Kirk McLowery zu reden. Aber die Überzahl, in der die Banditen im Corral erschienen waren, hatte genug über ihre tödliche Entschlossenheit ausgesagt.

      Sie hatten wirklich den Kampf gewollt.

      Den unfairen Kampf!

      Und den hatte Ike Clanton jedenfalls nicht gewollt.

      »Unfair ist er nie gewesen«, sagte Doc Holliday. »Das ist so ziemlich das einzig Positive, was ich von ihm sagen möchte.«

      »Ich muß mit ihm sprechen«, meinte Wyatt nach einer Weile.

      »Ja«, versetzte Holliday, »aber das dürfte nicht so einfach sein. Er taucht auf wie ein Geisterreiter und verschwindet, wie er gekommen ist. – Ich glaube, ich weiß, wo er ist. Kommen Sie!«

      Sie verließen mit raschen Schritten den Corral und gingen die Fremontstreet hinunter. An deren Ende bogen sie rechs ab und kamen an den letzten Häuser vorbei zum Stadtrand, von wo aus man schon die Grabkreuze auf dem Stiefelhügel sehen konnte.

      Da es nach allen Seiten steilabfallender Hügel war, konnte man ihn nicht ganz übersehen.

      Als die beiden die kleine Holzpforte erreicht hatten, blieben sie stehen. Drüben, links am Zaun, stand er; groß, düster und still. Den Hut in den Händen und den Kopf gesenkt – vorm Grab seines Bruders Billy.

      Sein Pferd stand auf der anderen Seite des Hügels.

      Wortlos entfernten sich die beiden Männer und hielten wieder auf die Stadt zu.

      Ein Friedhof war nicht der rechte Ort, mit diesem Mann zu sprechen.

      John Clum stand in der Fremontstreet vor seinem Haus.

      Leichenblässe hatte sein Gesicht überzogen.

      »Ich habe keinen Schuß gehört, Wyatt. Und dann kam er aus dem Corral geritten, Ike…«

      Die beiden blickten ihn schweigend an.

      Da hüstelte der Alte und meinte:

      »Darf ich Ihnen einen echten Scotch anbieten?«

      »Doch, ja, das dürfen Sie, John«

      Holliday lachte leise in sich hinein.

      »Ich glaube, wir müssen Ike Clanton öfter treffen, damit der Marshal endlich mal was trinkt.«

      Als sie den Maschinenraum betraten, blieb der Spieler neben einer Presse stehen und deutete auf einen großen weißen Fleck auf der vorderen Seite.

      »Was soll denn das bedeuten?« fragte er stirnrunzelnd.

      »Da habe ich Platz freigelassen für den Artikel über den Kampf. Ich kann es mir nicht erlauben, über etwas nicht zu berichten, über das dann die Brüder drüben in der Klitsche des ›Tombstoner Telegraph‹ berichten.«

      »Das ist einleuchtend«, meinte der Gambler sarkastisch.

      »Ich muß mir nur jetzt etwas einfallen lassen, was ich oben als Leitartikel bringe.«

      »Vielleicht etwas über den Selbstfahrer drüben in Germany«, schlug Holliday vor. »Da hat doch ein kluger Mann namens Benz einen Motor erfunden, den er in einen Wagen gebaut hat; mit Hilfe von Benzin und etwas Geschick kann man sich mit der Karre fortbewegen.«

      John Clum blickte den Georgier forschend an.

      »Woher wissen Sie denn das?«

      »Ich traf heute morgen einen Kaufmann in Nellie Cashmans Hotel, der aus New York kommt. Er brachte die Nachricht mit.«

      »Vielleicht ist es ein guter Ersatz für den zweiten Fight im O.K. Corral, der nicht stattgefunden hat«, fand der Zeitungsmann lächelnd.

      »Ganz sicher sogar«, entgegnete der Marshal.

      *

      Als sie in die Gasse zur Allenstreet einbogen, sahen sie den Texaner schon unten an der Ecke stehen.

      Er kam ihnen entgegen.

      »Ich habe keinen Schuß gehört, obgleich ich wie ein Luchs auf der Lauer lag und den Leuten vor dem Office sogar lautes Husten verboten habe.«

      »Tyrann!« meinte der Marshal.

      »Was ist nun mit dem Fight?«

      »Ausgefallen. Vielleicht auch nur verschoben«, entgegnete der Missourier. »Im Tombstoner ›Epitaph‹ jedenfalls wird er durch einen Bericht über einen motorgetriebenen Wagen ersetzt…«

      Wyatt blickte in die Allenstreet. Jetzt erst sah er drüben an Jonny Behans altem Sheriffs Office den großen Stern.

      Das Office des wankelmütigen einstigen Tombstoner Sheriffs war also noch am gleichen Platz. Es änderte sich tatsächlich nichts in dieser Stadt.

      Wer mochte jetzt Sheriff von Tombstone sein?

      Sie sollten auf diese Frage rasch eine Antwort bekommen.

      »Ich muß hinüber, um die Festnahme des Mörders Arthur Pinkerton zu melden. Der Sheriff muß die Sache an das Courthouse weitergeben. So wird das hier gehandhabt.«

      »Viel Umstände um einen Galgenstrick!« meinte der Georgier zweideutig.

      Sie gingen auf das Sheriffs Office zu.

      Luke Short blieb mit Doc Holliday an der Vorbautreppe stehen, von wo aus er das alte Marshal Office im Auge behalten konnte.

      Wyatt stieg die Treppe hinauf, überquerte die staubigen Stepwalkbohlen und klopfte an die niedrige Tür, die ihn zwang, den Kopf einzuziehen, dann öffnete er.

      Beim Anblick des Mannes hinterm Schreibtisch blieb er wie versteinert in der Türöffnung stehen.

      Es war ein mittelgroßer, schmalbrüstiger Mensch mit hängenden Schultern, blassem Gesicht und scharfausrasiertem Backen- und Kinnbart. Aus grauen leeren Augen starrte er den Missourier an.

      Jonny Behan!

      Der Mann, der mit seiner Wankelmütigkeit die Stadt damals in größte Gefahr gebracht hatte! Vor allem durch

Скачать книгу