Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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war am Ende. Er mußte in dieser Stadt zu Geld kommen. In seiner Tasche waren noch drei Dollar. Das erzwungene Wechselgeld des Mietstallbesitzers von Callao.

      Er schlang die Zügelleine um den Querholm, tauchte die Hände in das Wasser der Tränke und wischte sich das Naß durchs Gesicht. Dann betrat er den Vorbau.

      Fast dreihundert Meilen lagen hinter ihm. Er war so schlapp, daß er sich mit der Linken an der Hauswand stützen mußte.

      Der Mann, der ihm auf den Stiefel gespuckt hatte, wandte sich um, stieß seinen Nachbarn an und meinte: »Sieh dir den Vogel an, Billy.«

      Elliot hatte die Schankhaustür an der Ecke erreicht und warf einen Blick über ihre hölzernen Schwingarme.

      Der große Raum war brechend angefüllt mit Menschen. Zwischen den zwei großen Kerosinlampen hing eine gewaltige Tabakwolke. Links in der Fensterecke wurde gespielt.

      Elliot biß die Zähne knirschend aufeinander. Der Spieltisch war von einem Dutzend Neugieriger belagert. Nie und nimmer kam er da ran. Aber er mußte an den Spieltisch kommen. Er mußte versuchen, ein paar Bucks zu gewinnen.

      Er griff mit der Linken in die Tasche und nahm die drei Dollarstücke heraus.

      Damned, das reichte gerade zu einem anständigen Essen. Und vorn aus der Küchentür drang Bratendunst. Und als jetzt die Tür ganz aufgestoßen wurde und eine dralle blaugeschürzte Frau drei Riesenportionen mit Steak und Bohnen durch die Tischreihen balancierte, lief dem schmachtenden Nevadamann das Wasser im Mund zusammen.

      Aber da hörte er drüben am Spieltisch das Klingen von Münzen. Mit einem entschlossenen Ruck wandte er sich zur Seite und schob sich zwischen die Männer an den Spieltisch.

      Sie spielten den One Dollarrund. Eine simple Faroart, bei der immer nur ein Dollar gesetzt wurde.

      Vier Männer saßen an dem mit grünem Filz bezogenen Tisch.

      Die beiden, die mit dem Rücken zum Fenster saßen, waren Männer in den Vierzigern, breitschultrig, bärtig und schweigsam. Rechts saß ein Mann Ende Zwanzig mit hagerem Gesicht. Seine kalten Augen verrieten dem Cowboy, daß da ein professioneller Gambler saß. Längs saß ein großer Bursche, dessen Gesichtszüge den Kreolen verrieten.

      Stumm und verbissen nahm das Spiel seinen Fortgang. Elliot hatte gehört, daß solche Spiele bis zu zehn Stunden dauern konnten – wenn die Partner gleichstarke Nerven hatten.

      Und diese vier machten ganz den Eindruck, daß sie einander das Wasser reichen konnten.

      Aber dann machte der Kreole doch einen Fehler, den der Gambler sofort geschickt ausnutzte, und die Partie fand ein überraschend schnelles Ende.

      Die Dollartürme vor dem Gambler hatten sich verdoppelt.

      John Elliots Knie zitterten. Ich muß mich setzen, brannte es plötzlich in seinem Hirn, sonst falle ich um.

      Er tat, als müsse er sich bücken, als sei etwas an seinem Stiefel oder an seinen Sporen. Mit der Linken stützte er sich auf den Boden auf und schloß die Augen für einen Moment.

      Als er sie wieder öffnete, sah er etwas Merkwürdiges. Der Kreole hatte seine linke Hand am Stiefelschaft, wo er eine Karte herauszog, die er blitzschnell in seine Manschette verschwinden ließ.

      John Elliot war plötzlich hellwach geworden.

      Das Spiel nahm seinen Fortgang.

      Elliot beobachtete die Männer um den Tisch herum. Er suchte den Kompagnon des Peon und fand ihn schnell in einem kleinen, ebenfalls dunkelgesichtigen Menschen.

      Es gelang dem Cowboy, sich unbemerkt in den Rücken dieses Mannes zu schieben.

      Und dann ging alles sehr schnell. Mit der Linken riß Elliot dem Partner des Kreolen den Revolver aus dem Halfter, stieß die Männer mit der Rechten derb zur Seite und richtete mit der Rechten den Colt auf den Falschspieler.

      »Keine Bewegung, Mister.«

      Die Luft um den Spieltisch schien plötzlich gefroren zu sein.

      Entgeistert starrte der Kreole ihn an.

      Ohne den Falschspieler aus den Augen zu lassen, forderte Elliot den Gambler auf: »Stehen Sie auf, Mister und sehen Sie in der linken Manschette des Kreolen nach. Da werden Sie etwas sehr Interessantes finden.«

      Die eisige Kälte, die der Berufsspieler bis jetzt gezeigt hatte, verlor sich augenblicklich. Mit einem wahren Tigersprung hechtete der Mann über den Tisch und spannte seine Finger um den linken Unterarm des Kreolen.

      Angesichts des auf ihn gerichteten Revolvers sah der Falschspieler keine Chance mehr.

      Die Männer stürzten über ihn her, rissen ihn zu Boden. Er bekam Tritte, Schläge und Stöße und wurde schließlich von der mächtigen Faust eines untersetzten Mannes hochgerissen und gegen die Wand geschleudert.

      Der Untersetzte hatte einen Revolver in der Rechten und einen Stern auf der Brust.

      »Ich habe längst gewußt, daß du dreckige Pfoten hast, Larry«, sagte der Sheriff, »und daß Tonio dein Partner ist, überrascht mich auch nicht…«

      John Elliot hatte sich den Platz am Spieltisch erkämpft.

      Und mehr als das. Aus dem einen Dollar, den er gesetzt hatte, waren im Laufe einer Stunde dreizehn geworden, und nach einer weiteren Stunde waren es siebzehn.

      Dann hatte sich der Berufsspieler Jonas Hillay gefangen und schlug gnadenlos zu.

      Elliot verlor alles.

      Er setzte seinen vorletzten Dollar, verlor auch ihn und warf den letzten Dollar auf den Tisch.

      Zum zweitenmal an diesem Abend erspähte das scharfe Auge des Weidereiters etwas, was die Männer in der Hufeisenbar nicht gesehen hatten. Eine blitzschnelle Volte Hillays mit der Rechten, und eine Spielkarte war verschwunden.

      John Elliots letzter Dollar lag bei den drei anderen auf der Tischmitte.

      Da stand der Cowboy ganz ruhig auf und zog seinen Revolver.

      »Tut mir leid, Mister, aber auch Sie spielen falsch.« Er hatte es ganz ruhig gesagt. Ohne Hast und sogar ohne Drohung.

      Zu spät vernahm er das zischende Geräusch hinter sich. Es gelang ihm nur noch, seinen Kopf um drei oder vier Inches zur Seite zu drehen, was ihn höchstwahrscheinlich vor dem sicheren Tod bewahrte. Denn der Hieb mit der Eisenstange, den einer der Männer, der bisher mit völlig unbeteiligtem Gesicht dabeigestanden hatte, nach seinem Hinterkopf geführt hatte, hätte ihm unweigerlich die Schädeldecke zertrümmert. So streifte er nur den Kopf, schien das Ohr abtrennen zu wollen und fuhr knackend zwischen Hals und Schulter.

      Elliot brach in das rechte Knie. Sein Arm war wie gelähmt.

      Dann nahm er den Revolver in die Linke und riß sich herum.

      Hart krachte die Waffe auf die linke Kniescheibe des Schlägers. Der Mann schrie gellend auf.

      Und John Elliot war sofort wieder auf den Beinen. Er stieß die heranstürzenden Männer auseinander

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