Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Haus gehört nicht mir, Mister, aber – kommen Sie mit. Vielleicht finden wir etwas.«

      Sie brachte ihn über den Hof in den gegenüberliegenden Scheunenbau.

      »Da führt eine Stiege hinauf, hinter den Futterkästen, sehen Sie? Oben sind zwei Kammern. Sie sind nicht gesäubert. Ich komme nicht dazu. Wenn wir viel Betrieb haben, schlafen da die Knechte…«

      Sie standen in der offenen Scheunentür. John Elliot blickte in die blauen Augen des Mädchens. »Thanks!« Plötzlich zog er sie an sich.

      Eine Ohrfeige brannte auf seiner linken Wange.

      »Verschwinden Sie!«

      »He, dreckiger Tramp!« schrillte da eine rauhe Männerstimme über den Hof.

      Und gleich darauf sah der unselige Elliot einen hünenhaften bärtigen Mann von vielleicht fünfzig Jahren über den Hof gerannt kommen.

      »Hell and devils!« fluchte der Bursche – und zog seinen Colt.

      »Stop, Mister. Ich habe – ich habe mich bereits zweimal in dieser verdammten Stadt herumschlagen müssen. Ich bin es leid. Bleiben Sie da stehen!«

      »Was haben Sie ihr getan?« Zornfunkelnd blickte der Hüne ihn an.

      »Nichts!« stammelte das Mädchen.

      »Sei still! Du lügst!« brüllte der Mann.

      »Ihre Tochter sagt die Wahrheit«, erklärte Elliot rauh.

      »Meine Tochter?« Der Mann wurde dunkelrot im Gesicht. »Sie ist nicht meine Tochter.«

      »Ihre Frau…?« stammelte der Bursche.

      »Nein«, sagte das Mädchen trotzig, »ich bin auch nicht seine Frau. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb er sich so aufkrempelt. Ich bin nur eine Küchenhilfe hier. Nichts weiter.«

      Jetzt begriff der Bursche John Elliot. »Well, Mister. Dann ist sie eben Ihre Freundin. Das geht mich nichts an.«

      Der Boardinghouseowner sah sich um. Drüben im Küchenfenster war in diesem Augenblick der grauhaarige Kopf einer rundlichen Frau aufgetaucht.

      »Mike! Was machst du wieder drüben an der Scheune? Komm sofort her! – Judy, du nichtsnutzige Schlampe, habe ich dir nicht gesagt, daß du im Hühnerstall nachsehen sollst, wie es mit Eiern aussieht?«

      »Wir sprechen uns noch«, zischte der Mann dem Cowboy zu.

      »Verschwinden Sie, sonst bricht er Ihnen sämtliche Knochen«, raunte das Mädchen ihm zu.

      Elliot ging quer über den Hof und rief der Frau am Küchenfenster zu:

      »Ihr Mann sagte mir, daß die Zimmer vorn im Haus alle besetzt seien. Aber für einen halben Dollar könnte ich in einer der Scheunenkammern übernachten.«

      »So, sagte er das?« entgegnete die Frau.

      »Das Mädchen sollte mir die Kammer zeigen.«

      Die Frau nickte. »Well«, entgegnete sie mit keifender Stimme. »Aber mein Mann hat sich im Preis geirrt. Die Kammer kostet fünfundsiebzig Cents pro Nacht.«

      Elliot nickte langsam. »All right, Madam.«

      Dann wandte er sich um und ging wieder auf die Scheune zu.

      Der Wirt sah ihn wütend an.

      »Wir sprechen uns noch«, knurrte er noch einmal, als Elliot an ihm vorüberging.

      Judy stand schon auf der Stiege.

      Als sie oben in einer der Kammern standen, meinte das Mädchen: »Sie können nicht bleiben, Mister. Der Boß ist ein gewalttätiger Mensch. Sie wären nicht der erste, den er meinethalben verprügelt.«

      Es war ihm gleichgültig…

      Elliot war wie ein Stein auf das Lager gefallen und eingeschlafen.

      Ganz leise quietschte das Scheunentor. Dumpfe Schritte kamen über den hartgestampften Lehmboden zur Stiege.

      Der Schläfer hörte das Knarren der Stufen nicht. Auch nicht die Schritte auf dem kleinen Gang. Erst als seine Tür aufgerissen wurde, fuhr John Elliot aus bleiernem Schlaf hoch.

      »So, Bursche«, kam es rollend von der Tür. »Ich hatte dir versprochen, noch mit dir zu sprechen. Hier bin ich.«

      Der Cowboy riß sich hoch und stand sofort neben seinem Bett.

      »Was wollen Sie?« keuchte er schlaftrunken.

      »Ich hatte dir gesagt, daß du verschwinden sollst«, röhrte der Boardinghouse-Inhaber. »Und da du offenbar schwer hören kannst, werde ich dir jetzt Beine machen.«

      Seine riesigen Hände spannten sich schon um Elliots Hals. »Du bist hinter Judy her, stimmt’s?«

      »Unsinn!« keuchte der Cowboy. »Lassen Sie mich sofort los!«

      Der Hüne schleppte ihn aus der Kammer in den Flur bis in die Stiege.

      »Verdammter dreckiger Tramp. Verschwinde!«

      Noch enger zogen sich seine Finger um Elliots Hals.

      Da riß der Weidemann mit der letzten Kraft der Verzweiflung einen rechten Uppercut hoch, der genau die Kinnspitze seines Gegners traf.

      Jess Simmons, der Boardinghouse-Besitzer, ließ sofort von seinem Gegner ab, warf die Hände in die Luft und kippte über die Absatzspitzen zurück, genau die Stiege hinunter. Er stürzte sieben Yards tief und schlug so unglücklich mit dem Schädel auf, daß er tot liegenblieb.

      Der Bursche lauschte in die Scheune hinunter.

      »He, Mister. Auf diesen Trick falle ich nicht herein. Ich werde jetzt meinen Revolver holen, und dann können wir weiterreden.«

      Aber er holte seinen Revolver nicht. Er blieb oben an der Stiege stehen.

      Nicht der mindeste Laut drang vom Scheunenboden zu ihm herauf. Eine sonderbare Beklemmung ergriff ihn.

      »Mister…!«

      »He, Mister!«

      Plötzlich hastete der Cowboy, durch eine furchtbare Ahnung getrieben, die knarrende Stiege hinunter und riß unten sofort ein Zündholz an.

      Links neben der Leiter lag der Körper Jess Simmons!

      Elliot bückte sich mit dem Zündholz und ließ den flackernden Lichtschein über das Gesicht des reglosen Mannes huschen.

      Dann wich er zurück und starrte entgeistert auf die offenstehenden, glasigen Augen seines Gegners.

      »Er ist tot«, kam es tonlos von seinen Lippen.

      Ganz steif stand der Bursche da. Das Zündholz war längst verloschen, hatte seine Finger angesengt und war seiner Hand dann entglitten.

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