Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Lächeln lag auf seinem Gesicht.

      »Keine Sorge, Frau, für mich interessiert sich noch niemand. Aber ich werde einen Weg finden. Das schwöre ich dir. Und hoffentlich finde ich ihn, bevor Richter Beverland den Alten an den Galgen gebracht hat.«

      Richter Beverland war vor zwei Wochen nach St. Louis hinübergefahren und wurde jeden Tag wieder in der Stadt zurückerwartet.

      Aber wenn die Overland nicht fuhr?

      Der Richter war ein gebrechlicher alter Mann, der sich nicht mehr auf einen Pferderücken setzen konnte, und wie es zur Zeit mit privaten Eilkutschen stand, das war schlimm. Die Menschen hatten sich seit Jahren auf die Overland verlassen. Es gab praktisch weder in Abilene noch in Salina ein Unternehmen, das hätte einspringen können. Genaugenommen hätte es natürlich eine Reihe von Leuten gegeben, die rasch irgendwo einen Wagen aufgetrieben hätten, um das Geld in die eigenen Taschen zu bringen, das die Overland sonst gewann – aber diese Leute zogen heute den Kopf ein.

      »Salina – Abilene? All thousand devils, da sollte der Satan selbst kutschieren!«

      Deshalb war so rasch nicht mit dem Eintreffen des Richters in der Stadt zu rechnen.

      *

      Der kleine Eggers kam am Abend dieses Tages von der Arbeit nach Hause und ließ sich müde auf die Bank hinter dem großen Küchentisch nieder.

      »Sind die Kinder schon im Bett?«

      Die Frau nickte und stellte ihm wortlos sein Abendbrot hin.

      Eggers rührte die Speisen und den Tee nicht an.

      »Was hast du?« fragte seine Frau. »Du bist so spät gekommen, die Kinder haben noch gewartet, weil sie dachten, du würdest ihnen etwas vorlesen. Und jetzt ißt du nicht…«

      Der Mann erhob sich. »Kate, ich war heute nach der Arbeit noch draußen bei Pearl.«

      »Bei Pearl? Was wolltest du denn bei ihm?«

      »Er reitet für mich nach Ellsworth.«

      »Was – ich verstehe kein Wort.«

      »Ich habe etwas getan…«

      Kate Eggers schlug die Hände vor den Mund. »Nein, Joseph!«

      Eggers schüttelte den Kopf. »Hör mich doch erst an. Damals, da habe ich ihnen den Rat gegeben, einen Coltman kommen zu lassen. Es war offensichtlich kein guter Rat. Jonny Lee war ein unangenehmer Bursche. Ein richtiger Killer. Und – und Wilkins hat ihn nie und nimmer erstochen!«

      »Und weiter.«

      »Ich habe etwas ganz Verrücktes getan. Wenn der Major es wüßte und der Sheriff…«

      »Spann mich doch nicht so auf die Folter!«

      »Ich habe Pearl nach Ellsworth geschickt. Er soll da beim Post Office eine Nachricht für mich aufgeben.«

      »Wohin?«

      »Nach Dodge City.«

      »Nach Dodge? Aber da kennst du doch niemanden.«

      »Doch, Kate, ich kenne jemanden dort. Und du kennst ihn auch. Jeder kennt ihn.«

      Die Frau schüttelte den Kopf. Sie verstand nichts. Gar nichts. »Aber Joseph, ich…«

      Da sagte der Mann Worte, die ihr die Sprache verschlugen.

      »Ich habe eine Depesche an Wyatt Earp geschickt.«

      »An Wyatt Earp? An den Mar­shal…?«

      »Ja.«

      »Aber das ist doch nicht möglich.«

      »Doch, Kate. Ich habe Wyatt Earp eine Depesche geschickt, weil ich ganz einfach keine andere Rettung mehr für Wilkins sehe. Für Wilkins und für die Salina Overland.«

      *

      Es war gegen Abend.

      Joseph Eggers hatte seinen Kindern noch eine deutsche Märchengeschichte vorgelesen und sich dann darangemacht, die verrostete Angel aus der Schuppentür zu nehmen, um sie zu erneuern.

      Kate Eggers stand im Flur, als sie den Schritt draußen vor der Tür hörte.

      Es war ein harter, fester, sporen­klirrender Schritt. Dann wurde an die Tür geklopft.

      Die Frau öffnete.

      Vor ihr stand ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit scharfgeschnittenem wetterbraunem Gesicht, aus dem heraus ein blaues Augenpaar forschend auf ihr ruhte. Es war ein angenehmes Gesicht und ein guter Blick. Das fühlte die Frau sofort.

      Der Fremde hatte schwarzes Haar, trug einen dunklen Hut, ein weißes Hemd, eine kurze schwarze Weste und enganliegende schwarze Levishosen. Um seine Hüften hatte er einen schwarzledernen Büffelgurt, der an beiden Seiten zwei große Revolver hielt.

      Der Mann zog seinen Hut.

      »Mein Name ist Earp, Madam.«

      Die Frau fuhr zusammen. »Wyatt Earp?«

      »Yeah. Ihr Mann hat mir eine Depesche geschickt.«

      »Ja, Mister Earp«, sagte die Frau und konnte ein Zittern ihrer Stimme nicht verbergen. »Bitte einen Augenblick.«

      Dann rannte sie in den Hof.

      »Joseph! Komm schnell, er ist da.«

      Der Mann sah von seiner Arbeit auf.

      »Wer ist da?«

      Da stand der Marshal schon oben neben der Frau in der Tür.

      Dem kleinen Joseph Eggers rutschte die Zange aus der Hand. Ganz langsam war er aufgestanden und sah den Fremden an.

      »Wyatt Earp«, kam es dann leise von seinen Lippen.

      Der Missourier nickte und ging ihm entgegen. Und während er ihm die Hand reichte, sagte er mit einer sonoren Stimme:

      »Sie haben mir eine Nachricht geschickt.«

      »Marshal«, stotterte Eggers verlegen. »Ja. Aber daß Sie wirklich gekommen sind…«

      »Ich entnahm Ihrer Depesche, daß sich ein Mensch in Not befindet, und daß Sie glauben, ich könne vielleicht helfen.«

      Da ergriff der wackere kleine Deutsche noch einmal die große kantige braune Hand des Marshals und drückte sie herzlich.

      »Ja, Mister Earp. Wenn hier überhaupt noch einer helfen kann, dann sind Sie es.« Und nun erzählte Eggers dem Missourier, was sich ereignet hatte.

      Der Marshal hörte schweigend zu. Die ganze Sache war bedeutend schwieriger, als Joseph Eggers sie sich gedacht hatte. Der Marshal sann nach.

      »Well, ich glaube auch nicht, daß der Postmaster Jonny Lee getötet

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