Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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in den Gefängnistrakt.

      Jeff Wilkins kauerte in einer Ecke seiner Zelle in sich zusammengesunken auf einem dreibeinigen Hocker.

      Wyatt blieb vor den eisernen Trallen stehen.

      »Hallo, Mister Wilkins. Mein Name ist Stapp, Berry Stapp. Ich bin der neue Driver. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß mein Partner John Hellmers und ich nicht an Ihre Schuld glauben. Vielleicht gelingt es uns ja, Ihnen zu helfen. Haben Sie irgendeinen Tip für uns?«

      Da wandte der alte Mann langsam den Kopf, und der Missourier sah in das Gesicht eines völlig zusammengebrochenen Menschen.

      »Yeah, Berry Stapp, ich habe einen Tip für Sie. Und das ist der beste Tip, den ich Ihnen geben kann: Drehen Sie Ihren Gaul um und reiten Sie dahin, woher Sie gekommen sind. Lassen Sie aber auf jeden Fall die Finger von der Salina Overland. Da steckt der Wurm drin.«

      Wyatt winkte ab. »Wissen Sie, mein Partner und ich, wir haben ein ziemlich dickes Fell.«

      »Das wird Ihnen auch wenig nützen.«

      Unvermittelt fragte Wyatt Earp:

      »Was halten Sie von Croydon?«

      Wilkins rieb sich mit zitternder Hand das Kinn.

      »Croydon? Ich weiß nicht. Er ist ein ziemlich selbstgefälliger Mann.«

      Wyatt verabschiedete sich von dem Alten, nachdem er ihm Mut zugesprochen hatte, und ging dann ins Office zurück.

      Callaghan ging unruhig auf und ab, und der Sheriff stand am Fenster und blickte auf den Vorbau hinaus. Wyatt trat neben ihn.

      »Na, gefällt Ihnen mein Partner? Er ist ein netter Kerl.«

      »Ich weiß nicht«, entgegnete der Sheriff zögernd, »aber ich will es für Sie hoffen.«

      *

      Eine Dreiviertelstunde später polterte die Overland aus der Stadt.

      Auf dem Kutschbock saß der Marshal Earp, und drinnen im Passagierraum saß Doc Holliday.

      Salinas Overland hatte eine neue Besatzung; eine Besatzung, wie es im weiten Westen sicher keine bessere gab.

      Gewiß hätten die Leute in der Stadt aufgeatmet, wenn sie gewußt hätten, wer da die Zügelleinen in den Händen hielt, aber es hätte der Sache selbst keinen guten Dienst erwiesen.

      Die Fahrt ging glatt vonstatten.

      Und zehn Minuten vor fünf Uhr am darauffolgenden Nachmittag lenkte Wyatt Earp, der früher selbst mit Leidenschaft jahrelang die Postkutsche nicht einmal allzuweit von hier, gefahren hatte, in die Mainstreet von Salina ein. In einer Wolke von Staub kam er vor dem Post Office zum Stehen.

      Doc Holliday war schon vorher ausgestiegen. Draußen vor der Stadt, wo es niemand beobachtete. Er war schon auf dem Weg zu Eggers.

      *

      Drei Tage schon fuhr die Overland, und Salina atmete auf.

      Am Nachmittag des dritten Tages stieg vor der Poststation ein zwergenhaftes Männchen aus. Es trug einen gelben Kalifornienhut und einen braunen Anzug. Das Gesicht war von tausend Falten gezeichnet. Unter buschigen weißgrauen Brauen blickte ein kluges Augenpaar hervor.

      Tim Callaghan war gerade im Office der Poststation. Als er den gebrechlichen alten Mann aussteigen sah, entfuhr es ihm: »Richter Beverland!«

      Ja, der Richter war in die Stadt zurückgekommen. Jetzt waren die Stunden des Postmasters Jeffrey Wilkins gezählt.

      An diesem Abend hatte sich Sheriff Bride auf den Weg hinunter in die Creekstraße gemacht. Gegenüber von dem kleinen Haus der Familie Eggers blieb er im Dunkel der Türnische stehen. Mit scharfen Augen beobachtete er das Haus. Nach zehn Minuten, als er sein Versteck verließ, ertönte auf einmal eine sonore Stimme neben ihm.

      »Hallo, Sheriff. Sie haben doch nicht etwa auf mich gewartet?«

      Wyatt Earp, der die ganze Zeit über nebenan in der Toreinfahrt gestanden hatte, trat neben den Sheriff.

      »Hell and devils, wo kommen Sie denn her?«

      »Da vorn aus dem Tor, Mister ­Bride.«

      »Ach, und weshalb standen Sie da?«

      »Was würden Sie tun, Sheriff, wenn Sie zufällig drüben bei Eggers vorm Hoftor stehen und hören einen Mann, der sich in reichlich sonderbarer Manier an den Häuserfronten entlang durch die Gasse schleicht?«

      »Ich…?«

      »Ich will es Ihnen sagen, Sheriff. Sie würden vermutlich das gleiche tun, was ich getan habe. Haben Sie sonst noch Fragen, Mister Bride?«

      »Nein«, maulte der Sheriff und machte sich davon.

      Als Wyatt in den Hof zurückkam, sah er durch das Stubenfenster, daß Doc Holliday und der kleine Eggers pokerten.

      Wyatt trat ein und berichtete von seiner Begegnung mit dem Sheriff.

      »Daß er uns nicht traut«, entgegnete Holliday, »ist mir klar. Erstens traut er ohnehin wahrscheinlich niemandem, und zweitens wird er Leuten, die sich für diesen Job anbieten, erst recht Mißtrauen entgegenbringen.«

      *

      Als die Kutsche am nächsten Mittag in glühender Sonne die kleine Ansiedlung Solomon erreicht hatte, entdeckte der Marshal vorn am Zügelholm einen getupften Schimmel.

      Lester Croydons Pferd. Das Tier stand in einer Reihe von vier anderen Pferden.

      Wyatt hielt die Kutsche an, rutschte vom Bock und führte die Pferde in den Schatten eines Wagendaches. Dann betrat er die Schenke.

      Es war eine jener primitiven Schenken, wie sie allenthalben in den winzigen Ansiedlungen des Westens zu finden waren. An der Theke lehnten fünf Männer.

      Lester Croydon, Ernest Broncy und die drei anderen Cowboys.

      Wyatt trat an die Theke und bestellte sich einen Whisky. Er schätzte den scharfen Fusel, der meist in diesen armseligen Bars ausgeschenkt wurde, absolut nicht. Aber die Tatsache, daß Croydon mit seinen Leuten hier war, veranlaßte ihn, dem Saloon einen kurzen Besuch abzustatten.

      Der lange Broncy musterte den Fremden und meinte dann mit rostiger Stimme:

      »Hallo! Ist das nicht der neue Overlandmann von Salina?«

      »Yeah«, versetzte einer der anderen Cowboys.

      Wyatt wollte gerade den Whisky in Empfang nehmen, als Broncy wie unabsichtlich gegen seinen Arm stieß.

      Das kleine Whiskyglas zerschellte am Boden.

      Broncy feixte dumm. »He, Salooner, gib dem Staubschlucker ein neues Glas. Der arme Kerl muß sich schließlich die Kehle ausspülen.«

      »Wer zahlt den Whisky?« fragte der Salooner mit grämlicher Miene.

      Broncy grölte:

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