Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 86

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

bei ihm Wache, während Wyatt Earp durch das offenstehende Fenster in das Haus stieg.

      Der Texaner sah ihm feixend nach.

      »Ausgekochter Bursche«, flüsterte er tonlos vor sich hin. Denn jetzt war ihm aufgegangen, wozu sich der Marshal die ganze Mühe gemacht hatte. Er wollte ins Haus!

      Es vergingen einige Minuten, dann erschien Wyatt wieder am Fenster.

      Er bedeutete dem Texaner, den Gefangenen ins Haus zu bringen.

      Der Riese nickte, hob den Mann vom Boden hoch, als sei er leicht wie ein Kind, und brachte ihn über die Fensterbank.

      Wyatt nahm ihn in Empfang und fesselte ihn so unter einen Tisch, daß der Mann sich nicht rühren und also nicht zum Verräter werden konnte.

      Dann verließen sie den Raum und standen draußen im stockfinsteren Korridor.

      Der Marshal tastete sich an der Wand entlang vorwärts. An der ersten Tür flüsterte er Luke zu:

      »Hier schläft ein alter Neger.« An der nächsten: »Hier schlafen zwei Frauen.« An der letzten Tür dieser Gangseite blieb er stehen. »Hier ist der Laden zu und das Schlüsselloch verhangen.«

      Zounds, dachte der Texaner, das alles hatte der Marshal in der kurzen Zeit schon untersucht? Man konnte wirklich eine Menge von ihm lernen.

      »Wollen Sie hier rein?« flüsterte er.

      Wyatt nickte: »Yeah. Hinter offenen Türen ist es selten interessant, Mister Short.«

      »Wollen Sie das Schloß etwa aufsprengen?«

      »Um Himmels willen. Glauben Sie, ich schleiche hier eine halbe Stunde um das Haus, um mir dann die ganze Bewohnerschaft auf den Hals zu hetzen?«

      Short hatte das Schloß abgetastet.

      »Aber das ist ein Chikagoschloß. Das können Sie nicht einfach mit einem Schraubenzieher herausnehmen.«

      »Das habe ich auch gar nicht vor.«

      »Wie wollen Sie es denn öffnen?«

      »Ich werde mir den Schlüssel holen.«

      »Von wem?«

      »Wer wird ihn wohl haben? Der Rancher.«

      »Sie wollen zu Croydon?«

      »Yeah.«

      »Und wie wollen Sie ihn finden? In diesem Kasten gibt es doch wenigstens zwölf Zimmer.«

      »Wir müssen ihn suchen.«

      »Das kann ja heiter werden«, gab der Riese lautlos zurück. »Ich kann nicht gerade behaupten, daß es langweilig bei Ihnen ist, Marshal.«

      Luke Short beugte sich zu Wyatt hinüber.

      »Vielleicht schläft Croydon in diesem Zimmer.«

      »Hätten Sie sich dieses Zimmer ausgesucht, wenn Sie der Rancher wären?«

      »Ganz sicher nicht.«

      »Wo würden Sie schlafen?«

      Der Tex wies mit der Hand nach oben.

      »Eben«, antwortete Wyatt und setzte sich in Bewegung.

      Die Leute auf der Croydon Ranch mußten einen sehr guten Schlaf haben, sonst hätte sie zumindest der dumpfe Aufschlag, den der aus dem Fenster gezerrte Körper des überwältigten Hausbewohners verursacht hatte, wecken müssen. Die beiden Eindringlinge bewegten sich allerdings so, daß sie nicht gehört werden konnten. Wyatt hatte gleich vorn im Zimmer seine Stiefel ausgezogen, und Luke war sofort seinem Beispiel gefolgt. Die Unterhaltung der beiden war so leise geführt worden, daß sie nur von einem Menschen hätte vernommen werden können, der sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand.

      Sie schlichen ins Obergeschoß. Als sie den Korridor erreichten, zuckte Wyatt zurück.

      Vor der Tür, rechts neben der Treppe, lag ein großer Hund.

      Wyatt flüsterte dem Texaner das Wort »Dog« ins Ohr.

      Muß der Köter einen gesunden Schlaf haben, dachte der Texaner.

      Wyatt bückte sich und kratzte mit dem Fingernagel leicht über den Fußboden.

      Der Hund rührte sich nicht. Wyatt kratzte lauter, und als das Tier auch darauf nicht reagierte, ahmte er das leise Miauen einer Katze nach.

      Ächzend richtete der Hund sich auf und kam an die Treppe.

      Gedankenschnell hatte Wyatt seine Rechte um die Schnauze des Tieres gespannt. Aber der alte Tierfreund in ihm merkte sofort, daß der Hund nur etwas erschrocken war, aber nicht die mindesten Anstrengungen machte, sich loszureißen. Vorsichtig gab der Marshal ihn frei.

      Der Hund beschnüffelte den Fremden und ließ sich sogar von ihm streicheln.

      »Gemütshund«, meinte der Texaner kopfschüttelnd.

      »Er ist uralt«, erklärte Wyatt.

      »Glauben Sie, daß er vor der Tür des Ranchers lag?«

      »Ich vermute es.«

      Der Rancher würde es wohl kaum seinen Leuten gestatten, ein so altes Tier im Hause zu lassen. Der Hund gehörte ihm wahrscheinlich selbst. Und vielleicht war dies auch der Grund, weshalb er keinen anderen Hund auf den Hof genommen hatte. Wyatt kannte genug Leute, die mit einer wahren Affenliebe an ihren steinalten Hunden hingen.

      Wie aber würde das Tier sich verhalten, wenn der Fremde versuchte, die Zimmertür zu öffnen?

      Er bedeutete dem Texaner, sich mit dem Hund zu befassen, ließ seine Stiefel an der Treppe zurück und huschte auf die Tür zu.

      Der Riese kraulte unterdessen dem zottigen Vierbeiner das Fell. »Komm her, Methusalem, und erzähl’ mir mal einen Schwank aus deinem Leben.«

      Der Missourier hatte indessen den Drehgriff in der Hand und bewegte ihn vorsichtig nach rechts.

      Die Tür war unverschlossen!

      Behutsam öffnete er sie. Glücklicherweise waren die Angeln geschmiert, so daß sie nicht quietschten. Aber Wyatt hatte sie vorsichtshalber schon etwas angehoben.

      Der Marshal vernahm die gleichmäßigen Atemzüge eines Mannes.

      Tief an den Boden geduckt suchte er die Gegenstände im Raum gegen das Fenster zu erkennen. Links in der Ecke stand ein schwerer Schrank, und davor ein Tisch mit zwei Stühlen. Rechts war das Bett.

      In dem diffusen Licht konnte Wyatt den Schlafenden erkennen: es war Lester Croydon. Er sah, daß der Rancher ihn nicht bemerkt hatte und etwa einen Revolver unter der Decke bereithielt, denn seine Hände lagen beide oben auf der Decke.

      Und vorn auf dem Tisch lag neben der Tabaksdose und einer Maiskolbenpfeife ein großer Schlüsselbund.

      Der

Скачать книгу