Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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wolltet ihr auch hier? Mich – mich befreien? Welch ein Wahnsinn. Niemand kommt gegen ihn an – er ist ein Teufel!«

      »Von wem sprechen Sie?«

      »Von dem Boß!«

      »Von Croydon?«

      »Croydon? Nein, wie kommen Sie auf den, Mister…?«

      »Earp.«

      »Earp? He, sind Sie – etwa…?«

      »Yeah, er ist Wyatt Earp und ich bin Luke Short«, sagte der Texaner ungeduldig. »Aber berichten Sie doch weiter! Wer ist denn der Boß, wenn es nicht Croydon ist? Wir sind doch hier auf Croydons Ranch.«

      »Was…?« Degorey atmete schwer. »Auf Croydons Ranch? Unmöglich! Als ich – von der Overland gerissen wurde, war ich zwar ohnmächtig – und wurde weggeschleppt. Aber ich habe doch dann bemerkt, daß wir nach Süden ritten. Die Croydon Ranch aber – aber liegt doch im Norden.«

      »Sie werden sich getäuscht haben, Degorey«, sagte Wyatt.

      »Nein. Ganz sicher nicht.«

      »Vielleicht hat man Sie erst ein Stück südwärts weggeschleppt, um Sie dann später nach Norden zu bringen.«

      Der Overlandmann atmete mit pfeifendem Geräusch. »Yeah – vielleicht war es so. Und Sie – Sie sind also Wyatt Earp! Das – kann doch nicht wahr sein! Sind Sie gekommen – um mich zu befreien?«

      »Ich wußte nicht, daß Sie hier sind, aber ich hatte eine Ahnung, daß ich mich hier einmal umsehen müßte.«

      »Wyatt Earp«, ächzte Degorey. »Wyatt Earp ist gekommen – um mich, den nutzlosen Jim Degorey zu befreien – und sitzt jetzt selbst im Loch! Und Luke Short – ist auch dabei! Damned! Damned! Damned!« Er hieb mit seinem Schädel gegen die Kellermauer und rutschte plötzlich zur Seite.

      »Was hat er?« fragte der Tex.

      »Er ist ohnmächtig.«

      »Weshalb hämmert er auch mit seinem Schädel gegen die Mauer. Das hält ja kein Neger aus.«

      »Es ist nicht nur deshalb – es ist der Schock.«

      Es war eine Weile still; man hörte nur das unruhige Atmen des unglücklichen Postmasters aus Abilene.

      Wyatt hatte ihn wieder aufgerichtet und rüttelte ihn.

      »Degorey. Kommen Sie zu sich!«

      »He…?« Der Postmaster rutschte wieder zur Seite.

      Wyatt fing ihn auf. »Mister Degorey, Sie müssen tief durchatmen. Yeah, so. Bleiben Sie liegen. Das ist besser. So, ja, recken Sie sich richtig aus.«

      Luke Short kratzte sich im Genick.

      »Wie lange mag der arme Teufel hier schon stecken?«

      »Das können Sie sich doch ausrechnen.«

      Mit krächzender Stimme erklärte da der Mann aus Abilene:

      »Ich – habe elenden – Durst! Sie lassen uns hier krepieren! Und er kommt einmal in der Nacht. Es ist bald soweit! Dann – seid auch ihr fällig – fällig…«

      Wyatt Earp suchte den Mann zu beruhigen. Dann richtete er sich auf.

      »Aus dem, was er gesagt hat, ist ja wohl zu schließen, daß wir bald Besuch bekommen. Ich glaube, es ist am besten, wenn sich einer von uns hinter den Schrank postiert und der andere neben der Tür.«

      »All right. Ich bleiben neben der Tür. Und wehe dem, den ich zu packen kriege, der hat die letzten Steaks gegessen!«

      »Vorsicht!« mahnte Wyatt. »Ich habe oben in der Tür ein zweiäugiges Guckloch bemerkt. Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Halunken es als Schießscharte benutzen.«

      »Da vorne steht ein Schemel«, entgegnete Luke, »den werde ich davorhalten.«

      »Vielleicht haben sie noch weitere Schießscharten hier.«

      »Ich sagte ja schon«, meinte der Tex, »die Sache läßt sich heiter an.«

      Wyatt tastete weiter die Wände ab.

      »Ein Fenster gibt’s hier nicht. Aber irgendwo muß doch die Luftzufuhr sein, die ich draußen neben dem Eingang vorhin entdeckt habe.«

      Mitten im Abtasten einer der feuchten Wände hielt der Marshal inne.

      Auch Luke Short, der gerade den Schemel geholt hatte, blieb stehen. Draußen waren zwei dumpfe Schüsse gefallen, und ihr Geräusch wurde abgeschnitten und zerrissen von dem harten Stakkato zweier bellender Revolver.

      »Doc Holliday!« entfuhr es Wyatt.

      »Yeah!« brüllte der Tex. »Hell and devils, den habe ich ganz vergessen!«

      Degorey fuhr stöhnend hoch.

      »Doc Holliday? Er – ist auch hier?«

      »Yeah, Boy«, entgegnete der Texaner. »Das bellende Husten, das du da vorhin gehört hast, das war seine Stimme. Du kannst dich darauf verlassen, daß wir die aus hundert anderen Revolverstimmen durch noch dreimal so dicke Mauern hindurch erkennen würden.«

      Mit brennenden Augen starrte der Overlandmann in die Finsternis. Der Hoffnungsfunke, der so heiß für eine Minute in seine Seele gefallen war, erlosch schon wieder.

      »Sie haben ihn eingekreist«, krächzte er. »Sie machen ihn fertig.« Aber draußen blieb alles still.

      Da schrie Degorey gellend:

      »Da habt ihr es! Sie haben ihn – fertiggemacht! Fertig, wie mich! Wie mich!« Röhrend gellte der Schrei durch den hohlen Kellerraum.

      »So beruhige dich doch, Junge«, meinte der Texaner. »Es ist doch Unsinn, was du da sagst. Den Doc macht keiner mit dem Revolver fertig. Und wenn du richtig zugehört hättest, dann wäre dir aufgefallen, daß nach seinen Schüssen Stille herrschte. Verlaß dich darauf, Jimmy: er holt uns hier raus. Und wenn er jedes Brett und jede Planke einzeln von diesem Laden hier herunterschießen müßte.«

      Wieder richtete sich der unglückliche Overlandmann hoch, stützte sich auf die Hände und kauerte mit zitternden Armen da. Wie in all den Tagen und Nächten, die er hier steckte, waren seine Augen weit aufgerissen, wie immer, wenn er glaubte ein Geräusch gehört zu haben.

      Im Kellergang dröhnten Schritte.

      »In Deckung!« zischte Wyatt. Er selbst packte Degorey mit sich und zerrte ihn hinter den Schrank.

      An der Tür war ein kratzendes Geräusch, und Wyatt deutete es ganz richtig, als er vermutete, daß ein Revolverlauf durch eines der beiden zuklappbaren Löcher geschoben wurde. Ein hartes, splitterndes Krachen ließ den ganzen Raum erdröhnen.

      Luke Short hatte den schweren Schemel mit einem wuchtigen Schlag gegen die Tür gehämmert.

      Draußen löste sich ein Schuß. Schrill

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