Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 15 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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der Liegewiese ausgebreitet und es sich auf ihnen, nach der ersten Runde in dem angenehm temperierten Wasser, bequem gemacht.

      Alexandra lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, neben ihr schlief Biene auf dem Rasen.

      Seltsam, dachte sie, wie oft bin ich schon mit Adrian hier gewesen und jetzt muß ich kaum noch an ihn denken.

      Gestern war sie einmal versucht gewesen, das Handy einzuschalten und die Mailbox abzuhören, die bestimmt voll sein mußte, mit Nachrichten von ihm. Doch dann hatte sie es unterlassen. Sie konnte sich gut vorstellen, wie er vor Wut schäumte. Durch ihre ›Flucht‹ und die Absage der Hochzeit, war er blamiert bis auf die Knochen, und das konnte seine Eitelkeit eigentlich nicht zulassen.

      Für einen Moment war ihr dann ein schrecklicher Gedanke gekommen. Vielleicht war es gar keine so gute Idee gewesen, ausgerechnet nach St. Johann zu fahren.

      Was, wenn Adrian genauso dachte und ihr nachkam?

      Alexandra hatte den Gedanken schnell beiseite geschoben. Sie wollte es sich lieber nicht vorstellen.

      »Ich möcht’ noch mal ins Wasser«, sagte Martin.

      »Aber schwimm net zu weit hinaus«, ermahnte Peter ihn.

      Der Bub sah ihn an und schüttelte den Kopf.

      »Mensch, Papa«, sagte er vorwurfsvoll, »du weißt doch, daß du dich auf mich verlassen kannst. Außerdem hab’ ich doch schon mit fünf Schwimmen gelernt.«

      »Klar«, grinste sein Vater. »Hau schon ab.«

      Alexandra richtete sich auf.

      »Er ist wirklich ein guter Schwimmer«, meinte Peter und schaute seinem Sohn stolz hinterher. »Ich hab’s ihm beigebracht, als er seinen fünften Geburtstag gefeiert hat.«

      Sie lächelte.

      Peter sah sie an und lächelte ebenfalls. Toll schaute sie aus, in dem hellen Badeanzug, der ihre Figur besonders zur Geltung brachte. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und ihr seine Liebe erklärt.

      Aber Peter Reinicke wußte, daß es dafür noch zu früh war.

      Geduld!

      Dazu ermahnte er sich immer wieder, wenn seine Gefühle ihn zu überfluten drohten.

      Alexandra nahm ein Stück Melone aus der Plastikdose, in die Ria Stubler sie hineingetan hatte, und reichte es ihm.

      »Magst du?«

      Er nickte.

      »Danke.«

      Für einen Moment berührten sich ihre Fingerspitzen, und ihm war, als fahre ein elektrischer Strom durch ihn hindurch.

      »Wie gefällt es dir hier?« wollte sie wissen. »Hab’ ich zuviel versprochen?«

      Peter schüttelte den Kopf.

      »Keineswegs«, erwiderte er und schaute auf das Postkartenpanorama, das der See vor dem Hintergrund der majestätisch aufragenden Berge bot. »Ich bin ehrlich begeistert.«

      Er deutete zum Seeufer, wo sein Sohn hingebungsvoll im Wasser planschte.

      »Und Martin ist es auch.«

      Peter biß sich auf die Lippe.

      »Vor allem von dir…«, setzte er hinzu.

      Alexandra spürte, wie sie rot anlief.

      »Er himmelt alle Frauen an«, erklärte Peter. »Es ist halt so, daß ihm eine Mutter fehlt. Uns’re Nachbarin macht zwar alles für ihn, aber natürlich ist es kein Ersatz.«

      »Hast du nie daran gedacht, wieder zu heiraten?«

      Er zuckte die Schultern.

      »Doch, freilich. Alleine schon wegen Martin. Aber genau er ist der Grund, warum es nie geklappt hat…«

      Sie runzelte die Stirn.

      »Aber warum?«

      »Tja, mich hätten die Damen schon genommen«, antwortete er. »Aber nicht meinen Sohn. Und wenn sie erfuhren, daß es mich ohne ihn net geben kann, sind s’ ganz schnell wieder verschwunden.«

      »Das ist ja net zu fassen!«

      »So war’s aber. Und schließlich hab’ ich den Gedanken an eine Heirat eben aufgegeben.«

      »Das tut mir leid.«

      Er zuckte wieder die Schultern.

      »Das ist lieb, Alexandra. Aber ich hab’ mich schon damit abgefunden.«

      Martin kam zurück und trocknete sich ab.

      »Ich geh’ mal mit Biene«, sagte er und schlüpfte in Hose und T-Shirt.

      »Sag’ mal, wollt ihr morgen net mitkommen, wenn ich mit Pfarrer Trenker die Bergtour mache?« fragte Alexandra, als der Bub mit seiner Hündin losmarschiert war.

      »Ja – geht denn das?«

      »Warum net? Wir können Hochwürden doch nachher fragen, wenn wir zurück sind.«

      »Ich glaub’ schon, daß das Martin gefallen würde«, nickte Peter.

      »Wir sollten ohnehin net zu spät zurückfahren. Morgen geht’s nämlich in aller Herrgottsfrühe los.«

      »Wie früh?«

      Peter Reinicke erblaßte, als sie ihm die Zeit nannte.

      »Was, so früh?«

      Alexandra schaute irritiert.

      War er etwa ein Langschläfer?

      Dann lächelte er.

      »Ich hab’ nur Spaß gemacht«, meinte er. »Das frühe Aufstehen ist kein Problem.«

      »Gut, dann sprechen wir mit Hochwürden. Ich bin sicher, daß er nix dagegen haben wird, wenn ihr dabei seid.«

      *

      Das Mittagessen nahmen sie in einem der zahlreichen Restaurants ein, die es rings um den See gab. In den meisten wurden fangfrische Fische als Spezialität angeboten, und Alexandra staunte, als sie feststellte, daß Martin kein Kind war, das mit Fischstäbchen großgeworden war.

      »Oma Bruckner kocht oft Fisch«, erzählte er. »Und am liebsten esse ich ihn mit Senfsauce.«

      Die gab es zwar nicht, aber ein leckeres Filet mit Dillsauce und Kartoffeln.

      »Wir waren einmal in einem Schnellrestaurant«, gab Peter schmunzelnd zu, »aber da hat’s Martin net geschmeckt.«

      Der Bub schüttelte den Kopf.

      »Oma Bruckner kocht viel besser.«

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