Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. страница 36

Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

soll das, Halunke, was fällt Ihnen ein? Sie bedrohen mich mit dem Revolver? Sind Sie wahnsinnig? Das wird Sie teuer zu stehen kommen. Ich bin der Sheriff!«

      Tancred senkte den Revolver.

      »Ein Sheriff? Und dann schlagen Sie gleich mit der Peitsche zu?«

      »Wer sind Sie?«

      »Ich habe es Ihnen gesagt: Mein Name ist Tancred.«

      »Und wo kommen Sie her?«

      »Aus Ohio!«

      »Lüge! Mensch, hier gibt es weit und breit keinen Menschen, der aus Ohio kommt. Sie wollten zu Loana! Lassen Sie es sich gesagt sein, daß ich jeden mit der Peitsche aus dem Hof treiben werde, der sich dem Girl nähert. Einerlei, wo er her ist!«

      Blitzschnell riß er die Peitsche hoch.

      Sie sauste klatschend auf die Schultern und auf die Arme des Horsemans nieder.

      Da stürmte Tancred vorwärts, riß dem Sheriff die Peitsche aus der Hand und schlug zurück. Erbarmungslos ließ er die Lederschlange auf den Sheriff niedersausen, traf ihn auf den ungeschützten Schädel, drehte dann die Peitsche um und schlug mit dem schweren Knauf.

      Der Sheriff schwankte zurück.

      Seine Tochter hatte zunächst entsetzt dagestanden, rannte dann aber hinaus, und gleich darauf kamen zwei Männer in den Hof, die sich auf den Rasenden warfen und ihm die Peitsche entrissen.

      Jonny Tancred wurde ins Jail geschleppt.

      Erst am nächsten Mittag vernahm er Schritte im engen Zellengang.

      Sie gehörten einem großen Mann in den fünfziger Jahren. Sein Gesicht war mit blauroten, aufgeplatzten Striemen übersät und sah erschreckend aus.

      Links auf der Jacke trug er den Stern.

      Vor der Gittertür des Ohiomannes blieb er stehen.

      In seinen blutunterlaufenen kleinen Augen blitzte es böse.

      »Das bringt dich an den Galgen, Tramp«, hörte der Horseman ihn heiser hervorstoßen.

      Dann ging der Gesetzesmann wieder.

      Jonny Tancred kauerte zusammengesunken in der hintersten Ecke der Zelle und suchte den quälenden Durst dadurch zu stillen, daß er die Wassertropfen auffing, die an der feuchten Wand niederrannen.

      Dann war ein leichter Schritt im Zellengang zu hören, der ihn aufschreckte.

      Loana!

      Sie war sehr jung, sehr hübsch, sehr zart – und der Ohioman konnte die Männer verstehen, die sich nachts zu ihr in den Hof stahlen.

      »Mister!«

      »Was wollen Sie?«

      »Es tut mir schrecklich leid. Vater ist so leicht aufgeregt. Dabei ist er ein guter, freundlicher Mensch…«

      »Ich habe es erlebt.«

      »Bitte, verzeihen Sie, ich…« Sie brach jäh ab und lauschte zum Office hinüber, wo der harte, stampfende Schritt des Sheriffs zu hören war.

      Die Tür zum Zellengang wurde aufgestoßen.

      Dann verstummte der Schritt plötzlich.

      Tancred sah das Mädchen zum Office starren.

      »Dirne!«

      »Dad, ich…«

      Der Sheriff kam mit dröhnendem Schritt an die Zelle.

      »Hier also bist du! Well, ich hätte es mir denken können. Eines Tages kommt einer und wird dich überreden. Und das ist der da. Dieser Strolch! Ein Hergelaufener! Well, er hat dich also überredet.«

      Er schloß die Zelle auf.

      »Kommen Sie raus!«

      Tancred rührte sich nicht.

      »Sie sollen rauskommen!«

      »Wozu?« Der Horseman wandte den Kopf und blinzelte den Sheriff an.

      »Sie sind zwar ein Landstreicher, und davon werden mich auch neun Enkelkinder nicht abbringen, aber das ist nicht zu ändern – Sie werden Loana heiraten!«

      Tancred erhob sich und stieß eine blecherne Lache aus.

      »Sie müssen verrückt sein Sheriff. Ich…«

      »Was fällt Ihnen ein! Erst wagen Sie es, meiner Tochter nachzustellen, und nun, wo es heißt, Farbe zu bekennen, da wollen Sie kneifen! Nichts da, Bursche, jetzt…«

      »… lassen Sie mich endlich mal reden!« unterbrach ihn der Mann aus Ohio und berichtete, wie er in den Hof gekommen war.

      Das Mädchen verzog den Mund.

      Ach, der nette junge Mann war also nicht ihretwegen gekommen. Und dabei hatte er ihr soviel besser gefallen als der rüde Kid und alle die anderen aus der Stadt…

      Der Sheriff wischte sich über die Stirn.

      »Raus!« krächzte er.

      Tancred verließ die Zelle, ging ins Office, nahm fraglos seinen Waffengurt, schnallte ihn um und sah eine Kanne mit Kaffee auf dem Ofen stehen.

      Er nahm sie, setzte den Gießer an den Hals und trank zum Entsetzen des Mädchens und zum Ärger des Sheriffs die Kanne leer. Dann verließ er den ungastlichen Ort.

      Am Post Office stand die Overland, bespannt mit vier staubbedeckten Pferden.

      Aus dem Office drangen die Stimmen streitender Männer.

      »So, einen Magenkrampf hast du also? Hör zu, Ted, ich werde dir etwas sagen, in der vergangenen Woche war es ein Wadenkrampf…«

      »Nein, Kopfschmerzen, Boß!«

      »Well, es ist mir einerlei! Du kannst gehen, aber laß dich nie wieder hier sehen. Ich kann solche Drückeberger nicht brauchen!«

      Ein junger Mann kam aus dem Office heraus und verschwand in der nächsten Schenke.

      Tancred wartete noch eine Minute, dann betrat er das Office der Posthalterei.

      Hinten an den Holzfässern stand ein älterer Mann mit einem Gewehr in der Hand.

      »Hat Serge Sie geschickt?«

      Der Horseman wußte selbst nicht, was ihn zu der Antwort brachte, aber er sagte: »Ja…«

      »Well, das ist ein wahres Glück. Wir fahren gleich los.«

      »Wohin?« entfuhr es ihm.

      »Wohin schon, Mann, nach Fort Scott natürlich…«

      »Aha.«

Скачать книгу