Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Nämlich die Liane, die sofort zerriß.
Parker fiel senkrecht nach unten, wobei seine steif-korrekte Haltung bemerkenswert war.
*
Sue Weston schrie auf.
Rander hielt den Atem an, rannte dann aber ohne Rücksicht auf Verluste zum Ufer. Er wollte sich ins Wasser stürzen und die Krokodile ablenken.
Was aber überhaupt nicht notwendig war, wie sich jetzt zeigte. Parker beherrschte wieder mal die Situation, wobei das Glück ihm selbstverständlich hilfreich zur Seite stand.
Mit den schwarzen Schuhen zuerst landete Parker auf dem Nacken einer Panzerechse, die erst mit einiger Spätzündung begriff, was man ihr antat.
Bevor sie aber wegtauchen konnte, hatte Parker sich bereits geschickt abgedrückt und federte durch die Luft hinüber auf die nächste Panzerechse.
Dieses Tier quiekte wie ein kleines Schwein, als Parkers Schuhe auf ihrer Nase landeten.
Bevor die Echse zuschnappen konnte, hatte der Butler bereits geistesgegenwärtig den nächsten Sprung getan und das rettende Ufer erreicht.
Er setzte sich die schwarze Melone zurecht, legte sich den Regenschirm korrekt über den linken Unterarm und schritt gemessen zurück zu Mike Rander.
»Wo waren Sie, Sir, und Mister Maudling stehengeblieben?« erkundigte er sich dann, »sollte man die allgemeine Unterhaltung nicht weiter vertiefen?«
»Hände hoch!« sagte in diesem Moment eine Stimme, die ihnen allen äußerst bekannt vorkam.
Maudling und unser Trio drehten sich langsam um und … sahen sich Joan Christie gegenüber, die ein Gewehr schußbereit in Händen hielt und sie alle katzenhaft anlächelte.
*
»Damit haben Sie nicht gerechnet, wie?« sagte Joan.
»Darf und muß man unterstellen, daß Sie der Chef der Tarzan-Brothers sind?« erkundigte sich Parker gemessen.
»Richtig«, bestätigte sie, »und damit haben Sie verspielt. Es wird nun doch noch zu der Bootsfahrt mit tödlichem Ausgang kommen.«
»Diese Bosheit traue ich Ihnen ohne weiteres zu«, sagte Parker höflich.
»Joan, sag, daß das nicht wahr ist«, stöhnte Paul Maudling auf.
»Und ob es wahr ist, du seniler Trottel«, fauchte sie ihn an, »darauf habe ich die ganze Zeit gewartet. Hast du wirklich geglaubt, ich hätte mich in dich verliebt? In ein altes Fossil? Ich habe nur mitgespielt, um hinter deine Tricks zu kommen. Jetzt kenne ich sie alle. Jetzt kann ich allein arbeiten!«
»Ohne die günstige Hotelkette?« erkundigte sich Parker. »Sie war und ist doch wohl das Rückgrat des Schmuggels!«
»Nach Maudlings Tod bin ich seine Alleinerbin«, sagte sie auflachend, »dafür habe ich schon gesorgt.«
»Testamentarisch?« wollte Parker wissen.
»Natürlich! Sag Ihnen, daß ich recht habe!«
»Es stimmt!« räumte Maudling gebrochen ein, »vor ein paar Tagen habe ich das Testament geändert.«
»Dann dürften die zuständigen Behörden mißtrauisch werden«, warnte der Butler.
»Nicht, wenn ich ihnen Ron als Mörder präsentiere«, gab Joan Christie zurück, »und dafür werde ich schon sorgen! Ron Maudling und Les Patterson, die Tarzan-Brothers, das wird dieser Moshi schon schlucken!«
»Darf man fragen, wie Sie auf den Gedanken dieser Unternehmung gekommen sind?« Parker wollte es wieder mal genau wissen.
»Sehr einfach«, gab Joan Christie zurück. »Maudling engagierte mich als Privatsekretärin und wurde prompt zudringlich. Ich ging darauf ein, denn ich hatte schnell herausgefunden, daß er Rohdiamanten schmuggelte. Ich schaltete Hagerty und Brooks ein. Sie traten dann als Tarzan-Brothers auf und schufen Verwirrung. Ich sorgte dafür, daß Maudling sich bedroht fühlte, daß er glauben mußte, ermordet zu werden. Ich hatte auch nichts dagegen, daß er Sie und Parker hierherholte. Das alles brauchte ich, um Ron und Patterson als Mörder abstempeln zu können. Und nun habe ich es geschafft!«
»Und wie schmuggelte Mister Maudling diese begehrten Rohsteine?« lautete Parkers nächste Frage.
»Über Frischobst«, war die verblüffende Antwort, »wer vermutet in roten Erdbeeren aus Südafrika schon Rohdiamanten, nicht wahr, Paul?«
Maudling senkte den Kopf.
»rüber ins Bootshaus«, kommandierte Joan Christie dann energisch, »die Krokodile warten schon!«
Aber auch Hagerty und Brooks warteten schon sehnlichst auf ihre Opfer, hatten sie doch endlich Gelegenheit, sich für gewisse Dinge zu revanchieren.
Als Joan Christie drohend ihr Gewehr hob, peitschte plötzlich ein Schuß auf, der aus dem Buschgürtel am Seeufer kam.
Fast synchron dazu war Joan Christie ohne Gewehr, was sie gar nicht sonderlich schätzte.
Sie entpuppte sich als eine wilde Furie, wogegen Parker erst mal nichts einzuwenden hatte. Er konnte diese Reaktion einer grenzenlosen Enttäuschung durchaus verstehen. Als sie sich aber dann nach dem Gewehr bücken wollte, rutschte ihm die Melone vom Kopf und fiel derart unglücklich auf den Hinterkopf von Joan Christie, das sie sofort und endgültig zu Boden ging.
Sie hatte nicht wissen können, daß die Melone mit Stahlblech gefüttert war.
*
»Seit wann sind Sie schon in der Nähe?« fragte Rander den Sohn des Hotelkönigs.
Ron Maudling lächelte sparsam.
»Seit etwa einer halben Stunde«, gab er zurück, »und Les und ich haben alles mitbekommen …«
»Stimmt«, mischte sich Les Patterson ein, »wir sind mit Volldampf unterwegs gewesen, als Joan sich im Flugzeug von Tabora Lodge absetzte. Wir ahnten gleich, daß sie hierher wollte.«
»Dann wissen Sie also, daß Ihr Vater …«
»Er hat eigentlich nie den Hals voll genug bekommen«, meinte Ron ohne Bitterkeit. Dann machte er eine abwehrende Handbewegung, als sein Vater antworten wollte. »Setz dich ab, solange noch Zeit ist! Inspektor Moshi muß auch bald hiersein. Wir haben ihn verständigt.«
»Du mußt mich verstehen, Junge! Im Grund habe ich alles für dich getan. Ich wollte, daß du …«
»Moshi muß bald hiersein«, sagte Ron. »Wie ich dich einschätze, wirst du irgendwo neu anfangen. Auch wieder mit unsauberen Geschäften und alles nur für mich.«
»Wirklich, Junge …«
»Wann wirst du endlich begreifen, daß ich längst auf eigenen Füßen stehe und Dinge anders sehe als du …«
»Inspektor Moshi!« mahnte Parker, »wenn mich nicht alles täuscht,