Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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      »Die – die sind noch im Hotel gewesen, als ich losfuhr«, stotterte Noldans betreten und sah Parker nach, dessen Umrisse bereits mit der Schwärze der Nacht verschmolzen.

      »Flasche!« sagte Folders verächtlich.

      »Ich habe sie doch die ganze Zeit über gehört«, verteidigte sich Noldans energisch.

      »Wieder so ein Trick von dem Butler«, sagte Banding, der nachdenklich geworden war, »das werde ich dem niemals vergessen. Dafür stelle ich diesem Butler noch ’ne Quittung aus, die sich gewaschen hat. Worauf wartet ihr noch?«

      Folders und Noldans trabten los, um den Ritchel-Traktor zu holen, den sie auch tatsächlich dort fanden, wo Parker ihn verheißen hatte.

      Anschließend arbeiteten die drei Hüter der Gesetze genau eineinviertel Stunden, bis sie beide Wagen geborgen hatten. Sie waren darüber derart in Schweiß geraten, daß sie am liebsten im Schlamm ein kühlendes Bad genommen hätten.

      *

      »Die werden eine Stinkwut auf uns haben«, stellte Ritchel fest, »ich kenn’ doch Banding. Wer den blamiert, der steht auf seiner Liste!«

      »Die Fronten dürften damit immerhin geklärt sein«, erwiderte Josuah Parker gemessen. Er sah wirklich untadelig aus, obwohl er doch tatsächlich zwei Löcher in den Knüppeldamm gerissen hatte. Zwar unter Mitwirkung eines kleinen Traktors, aber immerhin doch in Einzelarbeit.

      Seiner schwarzen Kleidung war nicht die Spur davon anzusehen. Schmutz schien den Butler grundsätzlich zu meiden. Er sah so korrekt, sauber und taufrisch aus, als sei er einem Journal entstiegen.

      »Banding wird zurückkommen«, sagte Ritchel, »er wird sich wieder was einfallen lassen …«

      »Mister Parker ebenfalls«, schaltete Mike Rander sich lächelnd ein, »übrigens mein Kompliment, Parker! Sie haben erstklassige Arbeit geliefert!«

      »Sie bringen einen alten, müden und relativ verbrauchten Mann in einige Verlegenheit«, gab Parker leicht verschämt zurück, »der Knüppeldamm bot sich zu diesem Doppelstreich förmlich an. Ich war einfach nicht in der Lage, Widerstand zu leisten.«

      »Hauptsache, Banding ist gereizt«, stellte Mike Rander fest, »damit werden sich die Fehler bei ihm häufen.«

      »Und seine Wachsamkeit steigern«, warnte Ritchel, »unterschätzen Sie ihn nicht, Mister Rander!«

      »Auf keinen Fall, Ritchel! Daher auch unser Vorschlag, daß Sie erst mal aus der allgemeinen Schußlinie verschwinden.«

      »Ich – ich soll mich verdrücken?« entrüstete sich Ritchel, »das würde ja nach Feigheit aussehen.«

      »Wäre aber die reine Form der Klugheit«, gab Mike Rander eindringlich zurück, »können Sie hier in der Nähe untertauchen?«

      »Ich – hätte da eine kleine Fischerhütte im Sumpfgebiet«, sagte Ritchel.

      »Kennt Banding diese Hütte?«

      »Kein Mensch!«

      »Dann sollten Sie sofort bei Tagesanbruch losrudern«, erwiderte der Anwalt, »nehmen Sie sich Vorrat für ein paar Tage mit und kommen Sie erst dann zurück, wenn wir grünes Licht geben.«

      »Paßt mir aber gar nicht.«

      »Aber Parker und mir paßt das ins Konzept«, erwiderte der Anwalt, »wir brauchen freie Hand. Und was wollen wir und Sie gegen irgendeinen gezielten Schuß aus dem Hinterhalt unternehmen?«

      »Wenn Sie erlauben, stelle ich Ihnen einen Mundvorrat zusammen«, sagte Parker. »Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit werden Sie dann anschließend ins Versteck bringen.«

      »Und wie kommen Sie wieder zurück?«

      »Mit dem Boot, in dem wir Sie hinausfahren werden.«

      »Sie wollen mich auf der Sumpfinsel wohl festnageln, wie?«

      »Erraten«, sagte Rander lächelnd, »unsere Kreise dürfen nicht gestört werden. Und noch etwas. Wir brauchen eine Vollmacht von Ihnen. Ich bereite das alles vor. Eine Schreibmaschine werden Sie ja wohl haben, oder?«

      Ritchel hatte sich überzeugen lassen und spielte mit. Rander tippte auf der Maschine die Texte, die er brauchte, um Banding gegenüber handlungsfähig bleiben zu können. Parker stellte den Mundvorrat zusammen.

      Nach gut einer Stunde waren die Vorbereitungen beendet.

      »Für den Rest der Nacht sollten wir es uns bequem machen«, sagte Rander. »Vorerst wird bestimmt nichts mehr passieren. Für die nächsten Stunden dürfte Banding die Nase voll haben.«

      Mike Rander hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als plötzlich der Butler lauschend den Kopf hob.

      »Hundegebell«, stellte er dann fest.

      »Ich höre nichts«, sagte Ritchel und schüttelte den Kopf.

      »Sie müssen sich irren, Parker«, sagte Rander.

      »Das Gebell einer aufgebrachten Hundemeute«, wiederholte der Butler höflich, »falls mich nicht alles täuscht, sind es jene Tiere, die Mister Shrimp gejagt hatten.«

      *

      Rudy Shrimp taumelte förmlich in den Flur des Hauses und fiel dann erschöpft auf die Knie.

      »Helfen Sie!« sagte er keuchend, »die Biester sind wieder hinter mir her!«

      Rudy Shrimp sah erbarmungswürdig aus. Er war schlammverkrustet, verdreckt. Seine Kleidung hing in Fetzen vom Körper herunter, sein Gesicht und seine Hände waren von Dornen zerkratzt.

      »Kommen Sie, Shrimp«, sagte Rander und zog ihn vorsichtig hoch.

      »Sie sind dicht hinter mir her«, keuchte Shrimp, »liefern Sie mich nicht aus. Bitte. Die zerreißen mich!«

      Ritchel und Rander führten Shrimp ins Haus.

      Parker befaßte sich mit den Schlamm- und Schmutzspuren im Flur, die unübersehbar waren. Er mußte sich etwas einfallen lassen. Bis zum Erscheinen der Verfolger konnte es nicht mehr lange dauern, das Jaulen und Hecheln, das Bellen und Kläffen der Bluthunde wurde immer lauter.

      »Einen Moment, bitte …« rief er Shrimp nach, der von Rander und Ritchel gestützt wurde. »Darf ich um Ihre Socken bitten?«

      »Schnell«, sagte Rander, der zwar noch nicht verstand, aber aus Erfahrung wußte, daß Parker immer gute Einfälle hatte.

      Bevor Shrimp etwas sagen konnte, saß er bereits auf dem Teppich und wurde seine beiden durchnäßten Socken los.

      Inzwischen griff der Butler nach der langen Angelrute von Ritchel, die im Vorflur in einem Ständer stand. Er ließ sich die beiden Socken geben und befestigte sie sachgerecht und schnell am Drillingshaken der Schnur.

      Dann trat er hinaus ins Freie, lauschte kurz auf das Gekläff der Meute und zog die beiden am Haken befestigten Socken von der Türschwelle weg über den Boden und begab sich zur Hausecke.

      Dann

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