Dr. Norden (ab 600) Box 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Ich bin froh, daß es nicht der Richtige war«, sagte er.
»Sonst wäre ich wohl nicht allein hierhergekommen«, versuchte sie zu scherzen.
»Und jetzt fragen Sie sich, wie viele Frauen es in meinem Leben gab.«
»Sie können tatsächlich Gedanken lesen.« Es beruhigte sie, daß sie zu einem leichteren Ton gefunden hatte.
»Ich habe tatsächlich einige kennengelernt, und einmal dachte ich auch, die richtige Frau gefunden zu haben. Das hat beinahe mein Leben zerstört. Wissen Sie, wie es ist, wenn es undurchdringlich dunkel wird und man nur den Hauch von eisiger Kälte spürt?«
Antonia meinte, diesen Hauch plötzlich zu spüren. Ein Zittern lief durch ihren Körper. Schnell trank sie einen Schluck Wein.
»Jetzt ist alles hell, auch wenn es draußen dunkel wird. Von Licht umflossen traten Sie in mein Leben, und ich beginne das Leben wieder zu lieben, dich zu lieben, Antonia.«
Er legte die Hand an ihre Wange, beugte sich zu ihr und küßte sie. Dann stellte er die Gläser auf die Konsole und nahm sie in die Arme.
»Du hast mich verzaubert«, sagte er leise und küßte sie wieder so unendlich zärtlich, daß sie seine Küsse erwiderte.
Es war Mitternacht vorbei, als Niklas sie zum Hotel brachte. Dort ging es noch lebhaft zu, und Sergio sagte ihr, daß man sie vermißt hätte. Ob sie noch etwas essen wolle.
Sie winkte ab. »Ich habe gegessen. Einen wunderschönen Ausflug habe ich gemacht, jetzt bin ich müde.«
Sie bemerkte Ramona nicht, die ihr aus schmalen Augen einen giftigen Blick zuwarf.
Sie legte sich auf ihr Bett und wollte nur noch weiterträumen.
Am nächsten Morgen wartete Niklas schon am Strand auf sie. Leichtfüßig lief sie zu ihm, und er fing sie auf. Sie spürte das heftige Schlagen seines Herzens und seine Lippen auf ihren.
Ihre Hände ineinander verschlingend, liefen sie in das kühle Wasser und schwammen hinaus.
»Du und ich, das Meer und die Sonne! Ich bin glücklich«, sagte Niklas.
»Ich auch, es ist unbeschreiblich schön.«
»Wenn es auch nicht immer so bleiben kann«, sagte er, als sie sich im Sand niederließen, »wir können aber viel dazu tun, daß es oft so schön sein kann.«
»Ich kann nicht immer hierbleiben, Niklas.«
»Warum nicht?«
»Ich habe einen Beruf und eine Wohnung in München, und ich bin es gewohnt, selbst für mich zu sorgen.«
»Du könntest dich nicht daran gewöhnen, daß wir alles gemeinsam tun? Wir können uns einigen. Du bist creativ, du müßtest doch nicht in deinem Beruf verwurzelt bleiben.«
»Eigentlich wollte ich das auch nicht, aber es ist nicht so einfach, die Stellung zu wechseln, und man braucht nun mal Geld zum Leben.«
»Du wirst nichts entbehren müssen, wenn du bei mir bleibst.«
»Ich weiß nicht, ob ich immer hier leben könnte. Es ist schön für eine Zeit, aber wir sind in gewisser Hinsicht doch verschieden. Ich liebe München.«
»Dann können wir in München leben.«
Soviel Nachgiebigkeit hatte sie nicht erwartet. »Du würdest dich aber hierher zurücksehnen, du fühlst dich wohl, du bist hier zu Hause. Das weiß ich, seit ich dein Haus sah.«
»Das war, bevor ich dich kennenlernte, Antonia. Ich habe eine Zuflucht gesucht, weil ich auf der Flucht war vor mir selbst und vor einem Gespenst, das mich verfolgte und nicht loslassen wollte.«
»Und wenn ich dich auch nicht mehr loslassen würde?«
»Das ist etwas anderes.«
»Das sagst du jetzt, weil alles neu ist und schön erscheint. Es ist wie ein Traum.«
»Es ist Wirklichkeit, Antonia. Es ist die Erfüllung eines Traumes.«
»Sie blickte ihm tief in die Augen und las darin Liebe und Sehnsucht, und sie hatte das Gefühl, daß er sie brauchte.
»Es kann die Erfüllung sein, Niklas«, sagte sie zärtlich.
»Ich will, daß du mir gehörst, nur mir«, sagte er und küßte sie besitzergreifend und voller Leidenschaft, daß sie nach Atem ringen mußte.
*
»Ja, was haben wir denn da für Turteltäubchen«, machte sich Ramona mit einem frivolen Lachen bemerkbar. Endlich hatte sie entdeckt, was sie gesucht hatte. Ungeniert ließ sie sich neben Niklas und Antonia nieder.
»Wir wollten gerade gehen«, sagte Niklas unwillig.
»Vielleicht interessiert sich deine neue Freundin für einiges, was du ihr ungern erzählen willst, Niklas. Ich möchte ihr gern den Rat geben, Vorsicht walten zu lassen. Was ist Ihre Meinung, Miß Germany?«
»Einmal, daß ich nicht auf Klatsch höre, zum anderen bin ich keine Miß Germany. Ich denke, Sie haben sich nach meinem Namen erkundigt. Wenn Sie sich langweilen, müssen Sie sich andere Gesellschaft suchen.« Sie war schon auf den Beinen, Niklas hatte ihr die Hand gereicht. Sand wehte in Ramonas Gesicht, und sie regte sich wortreich auf.
»Du bist großartig, Antonia«, sagte Niklas bewundernd. »Das hatte sie nicht erwartet.«
»Ich kann solche Leute nicht ausstehen, die nur darauf aus sind, ihre Klatschsucht zu befriedigen.«
»Sie ist nicht nur klatschhaft, sie ist gefährlich. Frag mich lieber gleich, was du wissen willst.«
»Was weiß sie von dir?«
»Von mir gar nichts, über mich hat sie einiges in Erfahrung gebracht. Sie kannte die Frau, die ich einmal liebte. Sie ist vor vier Jahren eines mysteriösen Todes gestorben. Einige gaben mir die Schuld. Das möchte sie dir wohl gern ausgeschmückt und dramatisiert mitteilen, damit du Angst vor mir bekommst.«
»Ich habe aber keine Angst.«
»Um so besser für mich, aber es ist ein böses Kapitel in meinem Leben.«
»Dem das Gespenst entsprungen ist?«
»Du hast es erraten.«
»Wie hieß diese Frau?«
Sie hatte wieder nach seiner Hand gegriffen und hielt sie fest.
»Olivia«, erwiderte er.
»Du willst nicht über sie sprechen?«
»Jetzt noch nicht. Sie ist tot, sie wird unseren Weg nicht kreuzen.«
Aber ihr Schatten hat ihn verfolgt, dachte Antonia, ist das jetzt wirklich vorbei?
»Sie war immer unwirklich«, sagte Niklas