Dr. Norden Staffel 5 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 5 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Staffel

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Gesicht strahlte.

      »Ich habe mich heute mit Fee über meinen prall gefüllten Terminkalender unterhalten. Sie meinte, ich sollte Andrea doch mal eine klare Ansage machen, dass sie ihn nicht zu sehr überfrachtet.«

      Wenn möglich, wurde Romans Lächeln noch tiefer. Sein liebevoller Blick ruhte auf seiner Lebensgefährtin, die ihm gegenüber am groben Holztisch vor einem inzwischen fast geleerten Vorspeisenteller saß.

      »Ich habe schon immer geahnt, dass Fee eine kluge Frau ist«, erklärte er. »Allerdings weiß ich auch, dass du es kaum übers Herz bringst, einen Bittsteller abzuweisen.«

      Auf diese Worte erwiderte Jenny zunächst nichts. Sie griff nach ihrem Glas und hielt es hoch. Der Weißwein schimmerte verführerisch im Kerzenlicht, und sie lächelte versonnen.

      »Ich weiß, dass das Problem nicht nur bei Andrea liegt. Deshalb habe ich mir vorgenommen, meine Prioritäten anders zu legen«, erklärte sie, und ihr Blick wanderte hinüber zu Roman, der sie interessiert ansah. »Und das ist nicht das Einzige, was ich ändern will.«

      »Ach ja?« Er putzte sich die fettigen Finger an der Serviette ab und hob ebenfalls sein Glas. »Was denn noch?«

      »Du sollst in Zukunft deutlicher spüren, welch wichtige Rolle du in meinem Leben spielst.« Romantische Liebeserklärungen gehörten nicht ins Repertoire von Dr. Jenny Behnisch, und für ihre Verhältnisse kam diese Gefühlsbekundung einem Heiratsantrag gleich.

      Roman, der sie schon seit geraumer Weile kannte, wusste diese Worte durchaus zu schätzen und richtig einzuordnen.

      »Der Abend wird immer besser«, seufzte er zufrieden. Die Gläser klangen hell aneinander, und er lehnte sich zurück. »Wenn das so weitergeht, heiraten wir doch noch eines Tages …« Er hatte noch nicht ausgesprochen, als ein Handy klingelte.

      Zuerst ignorierte Jenny das lästige Geräusch. Doch als es nicht aufhörte, gab sie schließlich seufzend nach.

      »Ich fürchte, mein Typ wird verlangt.«

      »Hast du mir nicht versprochen, dieses Ding heute Abend ausnahmsweise mal auszuschalten?«, fragte der Architekt unwillig und stellte das Glas zurück auf den Tisch.

      Mit einem Schlag war seine gute Laune dahin. Daran konnte auch Jennys entschuldigendes Lächeln nichts ändern.

      »Ich fürchte, ich hab’s vergessen«, gestand sie kleinlaut, ehe sie das Gespräch annahm.

      Es dauerte nicht lange.

      »Ich verstehe. Ich bin in zehn Minuten da«, versprach sie ihrem Gesprächspartner und legte auf.

      In diesem Moment war die Verabredung mit Roman ebenso vergessen wie das Versprechen, das sie ihm keine fünf Minuten zuvor gegeben hatte.

      »Es gibt ein gravierendes Problem in der Klinik«, sagte sie und stand auf, ohne ihren Lebensgefährten eines Blickes zu würdigen. »Ich muss sofort hin.« Hektisch suchte sie ihre Siebensachen zusammen.

      Ungläubig sah Roman ihr dabei zu.

      »Das heißt, du kommst nicht zurück?«, fragte er ungläubig. »Aber das Essen ist doch noch nicht mal da.«

      »Wie kannst du in so einer Situation ans Essen denken?« Unwillig schüttelte Jenny den Kopf und verließ ohne ein weiteres Wort das Lokal.

      Roman sah seiner Lebensgefährtin nach, bis der Kellner ihn aus seinen nicht sehr freundlichen Gedanken riss.

      »Einmal Moussaka und ein Bauernsalat.« Fragend sah er seinen Gast an.

      Der überlegte nicht lange.

      »Die Dame da drüben … wartet die auf einen Tisch?« Roman deutete möglichst unauffällig auf die Frau, die an der Theke neben dem Eingang stand und geduldig auf einen freien Platz in dem hoffnungslos überfüllten Lokal wartete.

      »Ganz recht.«

      »Könnten Sie sie fragen, ob sie Lust auf einen Bauernsalat hat? Zu zweit schmeckt es einfach besser.«

      Ein überraschtes Lächeln huschte über das Gesicht des Obers. Aber er stellte keine Fragen.

      »Selbstverständlich. Frau Ostertag wird sich freuen.« Als er Jennys Weinglas und das benutzte Besteck abräumte, beugte er sich zu Roman. »Eine sehr nette Frau und seit kurzem alleinstehend«, verriet er verschworen.

      »So weit ist es bei mir noch nicht«, brummte Roman missmutig. »Aber lange kann es nicht mehr dauern.«

      *

      »Patientin, weiblich, ungefähr 45 Jahre alt«, teilte Danny Norden der Klinikchefin mit, als sie atemlos in die Klinik stürzte. Glücklicherweise hatte direkt vor dem griechischen Lokal ein Taxi gehalten, das sie umgehend mitnehmen konnte. »Drittgradig offene Oberschenkelfraktur nach Autounfall«, fuhr der junge Arzt fort.

      »Wie geht es ihr?«, erkundigte sich Jenny ruhig. In ihrer Klinik war sie ganz in ihrem Element. Hier gab es keine Unsicherheiten, hier hatte sie ihre Gefühle im Griff und wusste, was sie zu tun hatte. »Welche Erstmaßnahmen wurden getroffen?«

      »Bereits am Unfallort habe ich die Korrektur großer Fehlstellungen vorgenommen und einen sterilen Wundverband angelegt«, zählte Danny das Wichtigste auf. »Zu Beginn war die Patientin noch bei Bewusstsein und hat angegeben, nicht in der Behnisch-Klinik operiert werden zu wollen. Inzwischen ist sie bewusstlos.«

      Während der junge Arzt so ruhig wie möglich von den eingeleiteten Maßnahmen berichtete, ließ sich Jenny von einer Schwester in einen grünen, sterilen Kittel helfen.

      »Hat sie gesagt, warum sie das nicht will?«, fragte sie verständnislos.

      Danny zuckte mit den Schultern.

      »Keine Ahnung. Röntgenbilder und neurologischer Status liegen übrigens inzwischen vor.«

      »Gut.« Jenny nickte und machte sich auf den Weg in den OP, in den die Patientin bereits gebracht worden war. »Dann wollen wir mal sehen.«

      Als sich die Schiebetüren öffneten, hob der diensthabende Arzt Dr. Weigand den Kopf.

      »Ah, Chefin, gut, dass Sie hier sind. Es wird höchste Zeit. Die Beine der Patientin werden schon kalt.«

      Dr. Behnisch trat neben den Anästhesisten und warf einen Blick auf die Geräte.

      »Der Kreislauf ist instabil«, bemerkte sie, ehe sie sich der Patientin zuwandte.

      Mund und Nase waren von einer Atemmaske bedeckt. Dennoch kamen ihr diese Züge seltsam bekannt vor, vertraut wie aus einem anderen Leben. Und plötzlich stand es Jenny glasklar vor Augen und sie erstarrte. Plötzlich war ihr eingefallen, woher sie diese Frau kannte.

      »Machen Sie eine Angiographie!«, wies sie Dr. Weigand schroff an und ging zur Tür. Dort angekommen machte sie noch einmal Halt und drehte sich um. »Und dann operieren Sie!«

      Das OP-Team tauschte verdutzte Blicke.

      »Sollten wir nicht versuchen, einen Angehörigen zu erreichen und eine Einwilligung einholen?«, fragte Schwester Elena irritiert.

      Die

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